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  • 04.10.2007 11:30

Arai: Toyota-Heimrennen war "sehr enttäuschend"

Noritoshi Arai ist enttäuscht über das Toyota-Heimrennen in Fuji und erläutert einige Hintergründe zum verbesserten Technikpaket des TF107

(Motorsport-Total.com) - Mit großen Hoffnungen war Toyota zum Heim-Grand-Prix auf der hauseigenen Strecke in Fuji angereist, doch im Regenrennen gingen Jarno Trulli und Ralf Schumacher regelrecht unter. Auch die technischen Neuerungen, die nach Japan mitgebracht worden waren, brachten nicht die erhofften Fortschritte.

Titel-Bild zur News: Noritoshi Arai

Noritoshi Arai ist mit dem Verlauf des Heimrennens in Fuji nicht zufrieden

Diese waren zuvor bei Testfahrten in Jerez evaluiert worden, wie Noritoshi Arai, Leiter der Technikabteilung in Köln, erläutert: "Im Einzelnen haben wir einen neu gestalteten Unterboden hinzugefügt, einschließlich Diffusor, sowie einen neuen Heckflügel und neue Seitenabweiser. Wir haben auch die vorderen Radabdeckungen gegen ein nicht rotierendes Design eingetauscht."#w1#

Fahrverhalten war schwer zu durchschauen

Das Fahrverhalten habe dann aber schon in den Freien Trainings nicht ganz den Erwartungen entsprochen: "Normalerweise rechnet man am Anfang einer Kurve mit Untersteuern, am Ende der Kurve indes mit Übersteuern. Am Freitag hatten wir jedoch in der Mitte der Kurven Probleme mit Übersteuern", so der Japaner. Immerhin: "Beide Fahrer berichteten, dass die neuen Aerokomponenten einwandfrei arbeiten, doch Jarnos Bestzeit war mit 1:19.711 Minuten langsamer, als wir aufgrund unserer Simulationen erwartet hatten. Daher kann ich nicht sagen, dass unsere Leistung am Freitag vollkommen zufrieden stellend war."

"Leider konnten wir im Qualifying nicht die volle Leistung der Regenreifen abrufen. Besonders die goldene Rundenreichweite hinsichtlich des Grips schien in Q2 sehr begrenzt, vielleicht deshalb, weil die Geschwindigkeiten höher lagen, als wir erwartet hatten. Normalerweise ist bei nassen Bedingungen die Rundenzeit kürzer, je weniger Benzin an Bord ist. Trotzdem waren unsere Zeitrunden mit Treibstoff für nur ungefähr zwei oder drei Runden im Tank nicht besser als in der ersten Runde und wir kamen schließlich nicht über Q2 hinaus", seufzte er.

Und weiter: "Nach unseren großen Hoffnungen für das Rennen war das Endergebnis sehr enttäuschend, insbesondere vor den vielen Fans, die im strömenden Regen von den Tribünen zuschauten", seufzte Arai. "Mit Sicherheit war das stürmische Wetter mitverantwortlich dafür, dass wir unsere wahre Stärke nicht zeigen konnten, aber wir können uns nicht mit dem Wetter entschuldigen, denn alle Teams fuhren bei den gleichen Bedingungen."

Trullis Dreher wegen einer Unachtsamkeit

Während Schumacher mit Elektrikproblemen aus der Entscheidung raus war, leistete sich Trulli einen Fahrfehler: "Jarnos Spin hinter dem Safety-Car passierte, als er versehentlich das Schaltpaddel berührte, während er das Lenkrad hin und her bewegte, um die Reifen aufzuwärmen. Da ihn dieser Fehler zurückwarf, änderten wir schnell unsere Rennstrategie."

"Weil das Safety-Car lange auf der Strecke blieb, rechneten wir zu diesem Zeitpunkt mit einem vorzeitigen Abbruch des Rennens aufgrund des Wetters. Daher betankten wir Jarnos Auto mit genug Benzin für rund 75 Prozent der offiziellen Renndistanz und schickten ihn wieder hinaus. Am Schluss lief das Rennen jedoch über die volle Länge, das Safety-Car kam später nur noch einmal auf die Strecke. Das bedeutete für Jarno, dass er im letzten Rennabschnitt noch mal zum Nachtanken an die Box kommen musste", erklärte Arai.

Und weiter: "Mit einer vollen Tankfüllung in Runde 18 konnte Jarno seine Geschwindigkeit nicht erhöhen. Als Ralf in Runde 28 für seinen ersten Stopp an die Box kam, entschieden wir uns, nicht voll aufzutanken. Ich glaube nicht, dass diese Strategie ein Fehler war, aber als Ralf Probleme mit der Elektrik bekam und sein Funkgerät ausfiel, konnte er nicht schnell genug wieder an die Box kommen, nachdem das Safety-Car zum zweiten Mal das Rennen unterbrach, was uns wiederum Plätze kostete", meinte er abschließend.