• 22.10.2008 15:53

Arai nach China: "Zielsetzung verpasst"

Toyota hatte sich für die zweite Saisonhälfte P4 bei den Konstrukteuren vorgenommen, erreichte dieses Ziel aber nicht - Licht und Schatten in Shanghai

(Motorsport-Total.com) - Im vorletzten Rennen der Saison hatte Toyota einen schweren Stand. Zum einen kamen die rot-weißen Autos einfach nicht richtig in die Gänge, zum anderen war die Konkurrenz deutlich stärker unterwegs. Zu allem Überfluss wurde Jarno Trulli schon in Kurve eins das Opfer einer Kollision, einzig Timo Glock vermochte die Chefetage zu überzeugen und fuhr mit einer Einstoppstrategie in die Punkte. Toyota Technischer Koordinator Noritoshi Arai blickt zurück auf ein schwieriges China-Wochenende.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Frühes Aus: Jarno Trulli musste in China dem enteilenden Feld hinterherblicken...

"Da die Grand Prix von Japan und China unmittelbar aufeinander folgten, verwendeten wir in China im Prinzip die gleiche Fahrzeugausführung wie in Fuji. Der größte Unterschied im Vergleich zum 'Fuji Speedway' waren die Reifen", erläuterte Arai und nannte damit auch schon die größte Baustelle für Toyota in Shanghai: Sowohl Trulli als auch Glock kamen mit den beiden Mischungen nicht besonders gut zurrecht und mussten in der Qualifikation Federn lassen.#w1#

"Nach den guten Fortschritten am ersten Tag des Wochenendes hatten wir uns vom Qualifying eigentlich ein besseres Resultat versprochen", gestand Arai und fügte an: "Der Samstag erwies sich als ein Tag, an dem nichts richtig laufen wollte." Viel schlimmer kam es allerdings im Rennen, das für Trulli nur einige wenige Sekunden dauerte - schon in Kurve eins war Endstation für den Italiener.

"Jarno und Timo hatten beide einen guten Start", blickte Arai zurück. "Im Kampf um die Positionen in der ersten Kurve wurde Jarnos Auto aber von Sébastien Bourdais getroffen und musste von der Strecke gehen. Nachdem das Feld vorbeigezogen war, fuhr er an die Box, wo wir die Nase austauschten, die Aufhängung auf Schäden überprüften und ihn dann voll betankt noch einmal ins Rennen schickten."

"Leider war der Seitenkasten stärker beschädigt als zunächst ersichtlich gewesen war und wir entschieden, dass er das Rennen damit nicht durchstehen konnte. Dies war ein sehr enttäuschender Ausgang für uns, denn Jarno hatte aus seiner Position gute Aussichten auf Punkte gehabt. Damit blieb als Fahrer von Toyota nur noch Timo im Rennen. Da er aus P12 starten musste, setzten wir für das Rennen auf eine Einstopp-Strategie."

"Dies zahlte sich aus, denn Timo hatte sich schon bis auf P7 vorgearbeitet, als er in Runde 32 an die Box fuhr. Dadurch fiel er zunächst auf P10 zurück, als die Zwei-Stopp-Autos ihre letzten Boxenstopps absolviert hatten, lag er aber wieder an siebter Stelle und hielt diesen Platz bis ins Ziel. Zu unserem Leidwesen fuhr Renault, unser Hauptrivale in der Konstrukteurswertung, mit beiden Autos in die Punkte", merkte Arai abschließend an.

"In der Folge vergrößerte sich der Vorsprung von Renault auf 20 Punkte, was im letzten Rennen der Saison nicht mehr aufholbar ist. Unsere Zielsetzung für die zweite Saisonhälfte, der vierte Platz in der Konstrukteursmeisterschaft, haben wir somit verpasst, wir werden aber auf dem Großen Preis von Brasilien noch einmal alles geben, um die Saison mit einer starken, kämpferischen Leistung abzuschließen."