• 19.10.2008 13:14

  • von Dieter Rencken

Toyota arbeitet schon am Auto für 2010

John Howett, Präsident der Toyota Motorsport GmbH, im Interview über das Rennen in Shanghai und die Arbeit an den zukünftigen Autos

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wenn man bedenkt, wo er in der Startaufstellung stand, dann ist dies heute ein gutes Ergebnis für Timo Glock. Die Ein-Boxenstopp-Strategie scheint sich bezahlt gemacht zu haben, oder?"
John Howett: "Ja, das ist sehr gut. Um ehrlich zu sein, hatten wir jedoch auch keine andere Wahl. Die Reifen schienen auf Longruns sehr gut zu halten, diesbezüglich waren wir also zuversichtlich. Er hatte ein gutes Rennen."

Titel-Bild zur News: John Howett

John Howett war wenig begeistert, dass Trulli abgeschossen wurde

Frage: "Warum waren zwei Stopps keine Option?"
Howett: "Diese Option betrachteten wir natürlich auch, aber aufgrund der Abnutzung der Reifen am Freitag und am Samstagmorgen war dies für uns die einzige Option."#w1#

Frage: "Fuhr er ein starkes Rennen?"
Howett: "Ja, definitiv ein starkes Rennen, vor allem im zweiten Rennabschnitt auf den weichen Reifen."

Frage: "Was sagen Sie zum Zwischenfall von Jarno Trulli?"
Howett: "Wir sind natürlich enttäuscht, denn es wäre sicherlich ein fünfter oder sechster Rang drin gewesen. Er wurde in der ersten Kurve von Sébastien Bourdais getroffen. Strukturell war das Auto grundsätzlich in Ordnung, aber der Seitenkasten war aufgerissen und beschädigt. Wir versuchten, ihn wieder auf die Strecke zu schicken. Aber es war zu viel an seiner Aerodynamik beschädigt, er wäre wohl sowieso von der Rennleitung aus dem Rennen geholt worden."

Frage: "Was denken Sie im Hinblick auf die Sportlichen Regeln darüber, dass Ferrari heute die Plätze getauscht hat?"
Howett: "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Man könnte auch argumentieren, dass McLaren-Mercedes ein Auto an die Box geholt hat, um nicht klassifiziert zu sein, damit man die Option hat, in Brasilien einen frischen Motor zu haben. Ich möchte nicht allzu sehr in die Politik involviert werden."

Frage: "Am Auto von Heikki gab es wohl ein Problem, nicht aber an jenem von Räikkönen..."
Howett: "Als Fahrer darfst du das tun, solange du nicht die Anweisung erhalten hast, dies zu tun."

Frage: "Wie geht es nach dem letzten Rennen weiter, wird dann intensiv am Auto für 2009 gearbeitet?"
Howett: "Natürlich, aber wir befinden uns in der glücklichen Position, dass wir schon sehr weit sind und bereits jetzt am Konzept für das Auto für 2010 arbeiten. Der Gruppen-Leiter, der dafür verantwortlich ist, schaut sich schon das grundsätzliche Layout und die Möglichkeiten an. Ich denke, dass dies finalisiert wird, wenn wir die ersten Ergebnisse vom 2009er-Auto erhalten. Aber er formuliert schon seine Ideen. Ich denke, dass dies die Art ist, wie die meisten Formel-1-Teams arbeiten."

Frage: "Das heißt, Sie schauen sich schon das Auto an, obwohl Sie noch gar nicht wissen, welchen Motor Sie 2010 verwenden?"
Howett: "Ja, das muss man tun. Natürlich müssen wir erst einmal schauen, wie die Slicks funktionieren und Erfahrungen mit dem Auto für 2009 sammeln. Aber wir haben zwei Teams und derjenige, der dafür verantwortlich ist, schaut sich schon das Auto für 2010 an."