Antonelli: Hätte mich "schuldig gefühlt", die Schule wegen F1 nicht zu beenden

Andrea Kimi Antonelli ist froh, dass er die Schule neben seinen Formel-1-Verpflichtungen abgeschlossen hat, sonst würde er es irgendwann bereuen

(Motorsport-Total.com) - Andrea Kimi Antonelli hat nur wenige Tage nach seinem ersten Formel-1-Podium in Montreal seine Abschlussprüfungen abgelegt. Der Mercedes-Rookie, der die New Yorker Premiere des F1-Films ausließ, um zurück nach Italien zu fliegen, sagte, er hätte sich "schuldig gefühlt", wenn er wegen seiner Rennkarriere mit der Schule aufgehört hätte.

Titel-Bild zur News: Andrea Kimi Antonelli (Mercedes) beim Formel-1-Rennen in Österreich 2025

Andrea Kimi Antonelli hat mittlerweile die Schule beendet Zoom

"Ich bin super happy, meine Prüfungen hinter mir zu haben", sagt Antonelli. "Natürlich musste ich New York verpassen, was ziemlich cool gewesen wäre, weil ich noch nie dort war - viele Leute sagen, dass es eine richtig schöne Stadt ist. Aber gleichzeitig musste ich etwas genauso Wichtiges tun: diesen Weg mit der Schule zu beenden, weil ich bis hierhin durchgezogen habe."

Der 18-Jährige gibt zu, dass es eine Herausforderung war, die Schule mit dem Druck auf der Rennstrecke in Einklang zu bringen, aber er blieb entschlossen, seine schulische Laufbahn abzuschließen. "Gerade im letzten Schuljahr aufzuhören, wäre nicht das Beste gewesen", sagt er.

"Ich hätte mich wahrscheinlich in den nächsten Jahren schuldig gefühlt, einfach kurz vor dem Ende aufzuhören. Deshalb war es wichtig, durchzuziehen, auch wenn es nicht einfach war - denn das Gleichgewicht zwischen Lernen und Rennen, vor allem jetzt in der Formel 1, war sehr schwer", so Antonelli.

"Aber jetzt bin ich fertig, ich habe diese Etappe abgeschlossen, und jetzt kann ich mich voll und ganz aufs Racing konzentrieren und es genießen", sagt der Italiener.

Opfer in der Kartzeit fielen schwer

Auch wenn Antonelli dadurch auf manche typischen Erlebnisse eines Teenagers verzichten musste, sagt er, die Opfer hätten sich gelohnt. "Ich lebe nicht das Leben eines normalen 18-jährigen Jungs, aber gleichzeitig mache ich das, was ich liebe", sagte er. "Ich mache das, wovon ich als Kind geträumt habe."


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Tatsächlich fiel es ihm früher schwerer, auf Erfahrungen mit Freunden zu verzichten - besonders in seiner Kartzeit. "Damals hat mir das auf eine Art mehr wehgetan, weil ich im Kartsport viel unterwegs war und dadurch nicht mit meinen Freunden rausgehen konnte, Geburtstage verpasst habe oder Partys", erinnert er sich.

"Aber über die Jahre habe ich verstanden, dass solche Opfer einfach dazugehören - vor allem, wenn man eine starke Leidenschaft für etwas hat und wirklich liebt, was man tut. Dann bringt man diese Opfer gerne, und sie stören einen auch nicht mehr", erklärt Antonelli.

Antonelli vermisst heute nichts

"Ganz ehrlich, heute vermisse ich davon nichts. Ich liebe es, an der Strecke zu sein, ich liebe es, mit dem Team unterwegs zu sein, und ich liebe es, ein F1-Auto zu fahren. Ich bin einfach super happy mit dem, was ich mache."


Trotzdem genießt er auch die Zeit zuhause mit seiner Familie und seinen Freunden in Bologna. "Ich verbringe sehr gerne Zeit mit meinen Freunden, weil es mir hilft, ein wenig Abstand vom Motorsport zu gewinnen und den Kopf freizukriegen. Das ist sehr hilfreich - denn so kann man seine Batterien auf eine andere Art aufladen", sagt er.

"Ich mache auch in meiner Freizeit gerne etwas, aber Dinge, bei denen ich den Fokus mal woanders hinlenken kann. Das hilft total, und ich genieße diese Zeit sehr. Aber ganz ehrlich - vermissen tu ich nichts davon."

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