• 02.11.2007 16:24

  • von Fabian Hust

Anderson: Alonso könnte den Wechsel bereuen

Der ehemalige Formel-1-Designer über Alonsos Weggang von McLaren-Mercedes, seinen möglichen Nachfolger und neuen Arbeitgeber

(Motorsport-Total.com) - Was sich schon seit Wochen abgezeichnet hat, ist am Freitag vom McLaren-Mercedes-Team offiziell bekannt gegeben worden: Fernando Alonso und der britisch-deutsche Rennstall gehen nach einer denkwürdigen Saison getrennter Wege.

Titel-Bild zur News: Gary Anderson

Gary Anderson würde an Dennis' Stelle Giancarlo Fisichella ins Team holen

Auffällig ist, dass sich in der Pressemitteilung sowohl Fernando Alonso als auch Ron Dennis für die Unterstützung der spanischen Sponsoren des Teams bei der einvernehmlichen vorzeitigen Trennung bedanken. Die "Silberpfeile" können also auch ohne Alonso auf die Millionen der Sponsoren aus der Heimat Alonsos zählen.#w1#

Wie so oft bei einer Trennung wird es auch bei dieser für beide Seiten positive und negative Aspekte geben. Gary Anderson, ehemaliger Technischer Direktor bei Jordan und Jaguar, glaubt jedoch, dass es ein großer Fehler von Fernando Alonso war, sich mit dem Team so zu zerstreiten, dass es jetzt zur Trennung gekommen ist.

Er habe bei McLaren-Mercedes einen Arbeitgeber gehabt, der ein Top-Team ist: "Er könnte den falschen Zug gemacht haben", meinte der Ire im Interview mit 'setantasports.com'. "Er hat die Weltmeisterschaft um einen Punkt verloren und wenn er über den Winter hart genug nachdenken würde, dann wäre ich mir sicher, dass er kommendes Jahr mit McLaren wieder gegen Hamilton hätte kämpfen können."

Anderson kann sich vorstellen, dass Alonso bei Renault oder bei Red Bull landet: "Flavio Briatore (Renault-Teamchef) managt grundsätzlich Mark Webber (bei Red Bull Racing für 2008 unter Vertrag), es wäre also nicht verkehrt, sollte Webber zu Renault gehen und Alonso zu Red Bull kommen."

Der ehemalige Formel-1-Designer sieht Red Bull Racing nicht als schlechteste Wahl an, schließlich habe der österreichische Energy-Getränke-Hersteller sehr hohe Ambitionen und wolle nicht nur im Mittelfeld fahren: "Sie haben Adrian Newey nicht nur zum Spielen angeheuert."

Zwar hätte das Team dieses Jahr Probleme gehabt, das komplexe Newey-Auto zum Arbeiten zu bewegen, aber man solle das Team "auf keinen Fall" unterschätzen: "Red Bull ist dabei, weil man um die Weltmeisterschaft fahren möchte. Sie geben das dafür notwendige Geld aus und haben die Manpower."

Alonso habe bei McLaren-Mercedes gelernt, dass man im Team die Nummer 1 sein muss, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen und diese Position könne er im Team erhalten: "McLaren hat die Weltmeisterschaft an Ferrari verloren - Ferrari hat sie nicht gewonnen - da sie keine klare Nummer 1 und Nummer 2 hatten."

Als Nachfolger von Alonso bei McLaren-Mercedes schlägt Anderson Giancarlo Fisichella vor, der bei Renault 2008 angesichts der jungen Nachwuchsfahrer mit Renault-Vertrag nicht mehr unterkommen dürfte.

Natürlich hat auch Anderson davon gehört, dass Nico Rosberg und Heikki Kovalainen im Gespräch sind: "Sie sind jung und stehen am Anfang ihrer Karriere. McLaren braucht jemand, der stabil und erfahren ist und positiv für ihren Nummer-1-Fahrer arbeitet."