• 02.11.2007 16:48

  • von Fabian Hust

Alonso: Kein "Werksteam-Verbot" von Ron Dennis

Fernando Alonso kann sich seinen Arbeitgeber für 2008 frei aussuchen - das lässt viel Spielraum für Spekulationen, auch über die Zukunft anderer Fahrer

(Motorsport-Total.com) - Die Verhandlungen über die vorzeitige Freistellung aus seinem Dreijahres-Vertrag mit McLaren-Mercedes sind aus der Sicht von Fernando Alonso wohl äußerst gut verlaufen. Der Spanier kommt um eine Ablöse herum, er hat bei der Wahl seines neuen Arbeitgebers freie Wahl, es gibt also keinen Konkurrenzausschluss.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso: Es darf nach wie vor munter spekuliert werden...

Der 26-Jährige ist nach Aussage seines Managers Luis Garcia Abad gegenüber spanischen Medien "frei, für kommende Saison bei jedem Team zu unterschreiben". Die Presse in der Heimat des Rennfahrers hatte zuletzt berichtet, dass Dennis darauf besteht, dass Alonso nur zu einem Privatteam wechselt.#w1#

Dies hätte die Wahl auf Williams und Red Bull Racing beschränkt, die mit dem zweimaligen Weltmeister in Verbindung gebracht werden. Nun stellen auch weiterhin Renault, Toyota und Honda eine Möglichkeit dar, die in Betracht gezogen werden kann.

Toyota und Renault "wollen öffentlich"

Toyota-Motorsport-Präsident John Howett machte zuletzt keinen Hehl daraus, dass Alonso ein Wunschkandidat ist, wenn er frei wird - was jetzt der Fall ist. Die Japaner sollen Alonso bereits vor dessen Trennung von den "Silberpfeilen" ein 40-Millionen-Euro-Angebot vorgelegt haben, welches dieser abgelehnt haben soll. Die Erfolgsaussichten sind beim in Köln stationierten Rennstall nicht so rosig wie die Verdienstmöglichkeiten.

Auch sein ehemaliger Boss und Renault-Teamchef Flavio Briatore hatte erklärt, dass er Alonso wieder zu sich ins Team holen möchte. Gegenüber der spanischen Radiostation 'Cadena Ser' hatte Alonso jedoch vor rund anderthalb Wochen erklärt, dass die Franzosen im Moment nicht seine erste Wahl darstellen. Möglicherweise sieht Alonso nach dem Gewinn zweier WM-Titel keine ausreichend große Herausforderung in der erneuten Partnerschaft nach nur einem Jahr Pause.

Ferrari plant nicht mit Alonso

Viele Experten gehen davon aus, dass Fernando Alonso nur eine möglichst optimale Übergangslösung sucht, bevor er zu Ferrari wechseln könnte. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo lobte den Fahrer vor kurzem erst wieder als "außergewöhnlichen Piloten" der "in jeder Hinsicht Weltkasse" sei.

Ferrari verlängerte kürzlich den Vertrag mit Felipe Massa bis 2010, Kimi Räikkönen besitzt ein Abkommen bis einschließlich 2009. Ferrari-Berater Michael Schumacher sagte laut 'Reuters' auf die Gerüchte über eine mögliche Alonso-Verpflichtung angesprochen in der vergangenen Woche: "Ich muss alle Fans von Fernando enttäuschen - ich denke nicht, dass in dieser Richtung in den kommenden drei Jahren etwas passieren wird."

Wird Alonso zum spanischen Bullen?

Dass Red Bull Racing zuletzt mit Alonso in Verbindung gebracht wurde, ist kein Zufall. Zwar besitzen sowohl David Coulthard als auch Mark Webber einen Vertrag für 2008, doch Webber wird von Flavio Briatore gemanagt.

Und so könnte der Australier zu Renault wechseln - was schon zuvor einmal angedacht war -, Alonso könnte zu Red Bull Racing gehen und Heikki Kovalainen könnte als Alonso-Nachfolger bei McLaren-Mercedes landen, damit es an der Seite von Nelson Piquet Junior einen Platz für Webber bei Renault gibt.

Alonso kennt seinen neuen Arbeitgeber selbst noch nicht

Auch Williams stellt nach wie vor eine denkbare Alternative dar - mit oder ohne einen fliegenden Cockpit-Tausch mit Nico Rosberg. Doch wann Fernando Alonso vom Fahrer-Karussell abspringt und wo er landen wird, das weiß der Spanier selbst auch noch nicht: "Ich habe eine Vorstellung, was ich tun möchte, einen Plan oder eine Hoffnung", erklärte er am Wochenende gegenüber 'Telecinco'. "Ich weiß, was ich kommendes Jahr tun möchte, aber ich weiß nicht, ob es möglich ist."