Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Anderson: "Alles ist für Rubens gelaufen"
Vor 15 Jahren wurde Rubens Barrichello zum damals jüngsten Pole-Setter der Formel 1: Gary Anderson erinnert sich an diese Qualifikation
(Motorsport-Total.com) - Als Jordan-Pilot kam Rubens Barrichello 1993 in die Formel 1, schon ein Jahr später hatte er sich endgültig in die Geschichtsbücher dieser Rennserie eingetragen. Beim Großen Preis von San Marino in Imola überlebte der Brasilianer einen schweren Trainingsunfall, knapp ein halbes Jahr später stellte er seinen Rennwagen erstmals auf die Pole-Position - als bis dato jüngster Pilot in der Formel 1.

© GP2
Gary Anderson war dabei, als Rubens Barrichello in Spa 1994 auf die Pole fuhr
15 Jahre danach wird der Rennzirkus wieder einmal in Spa-Francorchamps vorstellig, eben just auf der Rennstrecke, die Barrichello in der Qualifikation 1994 als Schnellster zu meistern wusste. Gary Anderson war damals Technischer Direktor bei Jordan und erinnert sich noch genau an jene Zauberrunde, die sein Pilot in der Schlussphase des Zeittrainings auf den Asphalt geknallt hat.#w1#
"Diese Qualifikation war einer meiner Höhepunkte in der Formel 1", sagt Anderson rückblickend. "Rubens hat voll und ganz darauf gesetzt, ganz am Ende auf die Strecke zu gehen und hoffentlich einer der letzten Fahrer zu sein. Der Kurs wurde damals immer trockener. Er musste die Reifen in der Runde davor auf Temperatur bringen und kam wenige Sekunden vor Ablauf der Zeit über die Linie."
"Er musste sich richtig reinknien und durfte keine Fehler machen", wird Anderson vom 'Guardian' zitiert. "Die Strecke war noch immer rutschig, doch Raum für Fehler gab es nicht. Eine Reihe anderer Fahrer haben dasselbe probiert, sind aber allesamt daran gescheitert. Rubens sah die Gelegenheit und packte sie beim Schopfe", meint der Ire und fühlt sich durch den Sieg in Spanien bestätigt.
"Genauso verhielt es sich in Valencia, wo er ein perfektes Rennen gefahren ist", erläutert Anderson. "Er hat auf einen Schlag all die Dinge richtiggestellt, über die er sich zu einem früheren Zeitpunkt der Saison mokiert hatte. Mehr kann man von einem Fahrer nicht verlangen. Alles ist für Rubens gelaufen. Er hat sich vor Button in einem schweren Auto qualifiziert. Das hat ihm mental geholfen."
"Er braucht unbedingt Selbstvertrauen und solche Dinge sind perfekt dafür: Das Gefühl eben, dass er seinen Job machen kann", stellt der frühere Technische Direktor von Jordan heraus. "Man sollte ihn nicht außen vor lassen, denn er weiß, was er zu tun hat. Button scheint hingegen im Augenblick das Nervenflattern zu haben. Er weiß offenbar nicht so recht, ob er nach rechts oder links abbiegen soll."
Laut Anderson könnte das im Titelkampf eine große Chance sein für Barrichello: "Rubens kann nichts anderes machen als Vollgas geben", sagt der Ire. "Button muss verteidigend agieren, ein bisschen angreifen und hat dabei keine Ahnung, wen er im Auge behalten muss: Wird es Vettel sein, Webber oder wieder Hamilton? Und jetzt kommt auch noch Rubens dazu, der ihm schon auf den Fersen ist."

