• 19.01.2009 13:01

  • von Roman Wittemeier

Also doch: Hamilton wusste vom Dennis-Rücktritt

Lewis Hamilton war seit Mitte Dezember in die Rückzugspläne von McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis eingeweiht: "Habe es ihm im Flugzeug erzählt"

(Motorsport-Total.com) - "Von seinem Rücktritt habe ich erst wenige Minuten vor seiner Ankündigung erfahren", hatte Lewis Hamilton über die Rücktrittsankündigung von Ron Dennis im Rahmen der Präsentation des neuen McLaren-Mercedes MP4-24 noch gesagt. Nach Aussage des scheidenden Teamchefs sei der Weltmeister allerdings dabei falsch verstanden worden. Er habe seinen Zögling keineswegs bei der Vorstellung in Woking überrumpelt, sondern ihn rechtzeitig über seine Entscheidung informiert.

Titel-Bild zur News:

Der bisherige Teamchef und sein Ziehsohn: Ron Dennis und Lewis Hamilton

"Nach einer BBC-Aufzeichnung in Liverpool am Abend des 14. Dezember sind Lewis und ich zusammen nach Washington zu einem Besuch bei unserem Sponsor 'Exxon Mobil' geflogen", sagte Dennis gegenüber 'autosport.com'. Und weiter: "Wir haben während des Fluges wie immer ganz offen gesprochen und ich habe ihm meine Pläne geschildert. Er wusste also ganz genau um die Pläne von Martin (Whitmarsh; Anm. d. Red.) und mir bescheid."#w1#

"Was Lewis wahrscheinlich nicht so klar war, war bestimmt der Zeitpunkt der Bekanntgabe. Als wir im Flugzeug über die Sache sprachen, habe ich ihm nicht gesagt, dass ich es am Tag der Vorstellung des neuen MP4-24 öffentlich erklären würde", führte Dennis seine Erklärung der Abläufe fort. Der Brite wird sich Ende Februar aus dem Tagesgeschäft des Formel-1-Teams zurückziehen, der bisherige Geschäftsführer Martin Whitmarsh wird als neuer Teamchef agieren.

"Martin ist ohnehin schon Organisationsleiter der McLaren-Gruppe und Geschäftsführer des Formel-1-Teams. Ab dem 1. März wird er auch Teamchef sein. Er wird also bei den Einsätzen im Rahmen der Grands Prix in erster Reihe stehen", erklärte Dennis die Aufgabe für Whitmarsh. "Ich bleibe trotzdem involviert. McLaren Racing designt und baut die Autos. Das Unternehmen ist Teil der McLaren-Gruppe, deren Vorsitzender und Chef ich bleibe."


Fotos: Launch des McLaren-Mercedes MP4-24


"Das alles klingt komplizierter als es ist. Alle innerhalb der Gruppe und auch bei McLaren Racing wissen um die Rollenverteilung genau bescheid", argumentierte Dennis weiter. "Wir haben diese Änderung auch herbeigeführt, um alle Abläufe weiter zu optimieren. Martin wird für die Renneinsätze verantwortlich sein und eng mit unserem Motorenpartner Mercedes zusammenarbeiten. Er wird von unserem Manager Jonathan Neale unterstützt."

Der noch amtierende Teamchef wird sich ab März hauptsächlich um die Geschicke der gesamten McLaren-Gruppe kümmern. Neben dem Formel-1-Team sind in das Unternehmen die Fertigung von Straßenfahrzeugen, eine Marketingfirma, ein Caterer, die Elektronikabteilung MES, McLaren Applied Technologies und McLaren Inc. Eingebettet. Die gesamte Gruppe beschäftigt deutlich über 1.000 Mitarbeiter. "Ich will alles aus diesen Leuten herausholen. Das wird für mich ein Vollzeitjob. Ich werde noch härter arbeiten."