• 01.11.2008 23:19

  • von Fabian Hust

Alonso: "Wir werden nicht aufgeben"

Der Renault-Pilot analysiert die Positionen der Titel-Anwärter und schätzt seine eigenen Chancen beim Großen Preis von Brasilien ein

(Motorsport-Total.com) - Egal, wie das Rennen für Fernando Alonso am Sonntag in Sao Paulo ausgehen mag, der Spanier kann optimistisch in die Winterpause gehen, denn nach einem schwierigen Saisonstart lief es für Renault zuletzt deutlich besser. So sammelte der Spanier in den vergangenen drei Rennen 25 WM-Punkte, so viele Zähler wie kein anderer Fahrer.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso hofft auf Regen als Hilfe auf dem Weg zum Podium

Und auch in der Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien lief es für den Spanier wieder gut, auch wenn es diesmal mit 0,599 Sekunden Rückstand lediglich für den sechsten Rang reichte: "Ich bin glücklich. Für uns war heute der sechste Rang das Maximum. Die zwei Ferrari und zwei McLaren sind etwas zu schnell, und auch Toyota war besser als wir."#w1#

"Darüber machen sich alle Sorgen, vor allem in Bezug auf den weichen Reifen." Fernando Alonso

Auch der Ex-Weltmeister rechnet damit, dass man im Rennen Probleme mit Graining haben wird: "Darüber machen sich alle Sorgen, vor allem in Bezug auf den weichen Reifen. Ich gehe davon aus, dass die Teams versuchen werden, mit dem anderen Reifen so viele Runden wie möglich zu fahren."

Im Vorfeld hatte Fernando Alonso unumwunden zugegeben, dass er sich wünscht, dass Felipe Massa Weltmeister wird und nicht Lewis Hamilton, sein ehemaliger Erzrivale bei McLaren-Mercedes. Pikanterweise startet Alonso nun direkt hinter dem WM-Führenden in das Rennen.

"Wir wissen, dass wir schlechter starten als McLaren." Fernando Alonso

"Zunächst einmal brauche ich einen guten Start", so Alonso im Medien-Gespräch. "Wir wissen, dass wir schlechter starten als McLaren. Das haben wir vor zwei Wochen in China gesehen. Ich war Vierter, Kovalainen war Fünfter und er überholte mich innerhalb von 100 Metern. Da wir schlechter starten als McLaren, wird es schwierig sein, Positionen gutzumachen. Es wird für mich eher ein Start der Verteidigung, gegenüber Vettel und den anderen Jungs hinter mir."

Und was sagt Alonso zu der im Fahrerlager herumgeisternden Paranoia, dass Hamilton abgeschossen werden könnte? Wie kommt man damit zurecht? "Das hängt von deinem Charakter ab und wie du drauf bist. Für mich war dies vor zwei Jahren kein großes Problem. Ich kam an und hatte die Meisterschaft bereits der Tasche, stand also weniger unter Druck. Wenn es deine erste Meisterschaft ist, dann herrscht vielleicht etwas mehr Spannung. Aber man versucht, sein Rennen zu fahren und hofft, dass alles in Ordnung ist."

Alonso glaubt nicht, dass sich Hamilton in einer schlechten Position befinden, nur weil er vom vierten Rang ins Rennen geht: "Damit befindet er sich ja nicht in der Mitte des Feldes. Er hat einen Toyota vor sich, der wesentlich leichter ist als er, und vielleicht ihm auch keine Sorgen bereitet. Er hat die beiden Ferrari vor sich stehen, was mehr oder weniger normal ist, und der fünfte Kerl ist sein Teamkollege. Ich denke also nicht, dass dies ein großes Problem darstellt."

Zudem müsse Hamilton ja nur Fünfter werden: "Ich kann nicht sagen, dass das sehr einfach ist, aber es ist nicht allzu schwierig, in den Top fünf ins Ziel zu kommen. Ich denke nicht, das er sich jetzt Sorgen machen muss. Wir werden sehen, wie sich das Rennen entwickelt."

"Mein Ziel ist vielleicht Trulli." Fernando Alonso

Und welches Ziel ist für den Renault-Piloten realistisch? "Ich sehe nicht viele Möglichkeiten, vor McLaren und Ferrari zu sein, mein Ziel ist also vielleicht Trulli. Aber er steht auf Position zwei, liegt also weit vor uns. Von Position sechs aus wird es schwierig sein, ihn zu schlagen. Vielleicht sind also die Top fünf oder Top sechs unser realistisches Ziel."

"Aber in den Rennen kann alles passieren. Wie ich schon sagte, bereiten die Reifen Sorgen und Regen ist möglich. Wenn man also gute Entscheidungen fällt und sich für die richtigen Reifen entscheidet, könnte man vielleicht auf das Podium kommen. Wir werden also nicht aufgeben."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Brasilien, Samstag


Der eine oder andere im Fahrerlager glaubt, dass Felipe Massa auf drei Stopps setzt, doch das kann sich Alonso nicht vorstellen: "Zwei Stopps werden für alle die Wahl sein. Ich sehe in Bezug auf die Strategie nicht viele Möglichkeiten. Vielleicht werden wir früher stoppen als im Jahr zuvor, das entsprechende Gerücht geistert ja herum."