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Alonso will mit Strategie und Glück zum Sieg fahren
Weltmeister Fernando Alonso über die Tücken von Monte Carlo, den taktischen Fehler vom letzten Jahr und den Kampf um den Titel mit Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Siegen von Michael Schumacher und Ferrari konnte Fernando Alonso vor zwei Wochen in Barcelona zurückschlagen und freut sich nun auf den Klassiker in Monte Carlo. Das Kräfteverhältnis des Spanien-Grand-Prix' lässt sich nach Ansicht des Weltmeisters jedoch nicht auf das Rennen in Monaco übertragen: "Das hier ist eine völlig andere Strecke. Das Auto fühlt sich völlig anders an, denn du verwendet ein komplett unterschiedliches Setup. Wir haben für dieses Rennen eine spezielle Abstimmung."

© xpb.cc
Fernando Alonso ist vor dem Klassiker in Monte Carlo durchaus etwas angespannt
"Es ist hier sehr schwierig zu fahren, das Maximum aus dem Auto und dem Reifen zu holen", fährt der Spanier fort. "Man dreht den Motor nicht voll aus, da man nicht so viel Leistung benötigt. Monaco ist nicht wirklich Motorsport, es ist mehr eine Schau für die Leute. Aber wir genießen die Schau und versuchen, sie für die Leute so gut wie möglich, sie spektakulär zu machen. Aber wenn es aus der Sicht des Fahrers darum geht, die maximale Leistung aus dem Auto zu holen, dann ist Monaco mit Sicherheit kein Favorit."#w1#
In Bezug auf die reduzierte Motorleistung erwartet sich Alonso sogar Hilfe: "Hier ist der Motor nicht so wichtig. Mit den V10-Motoren war es nicht möglich, an einigen Stellen der Strecke die gesamte Leistung zu nutzen. Mit den V8-Motoren wird das Fahren vielleicht leichter fallen. Man kann in allen Kurven die gesamte Leistung nutzen."
Da man den Motor sowieso nicht voll belastet, werden die Fahrer mehr Runden fahren können, was gerade in Monte Carlo sehr wichtig ist: "Wir können hier mehr Runden fahren, damit der Fahrer mehr Vertrauen bekommt."
Das Glück spielt in Monte Carlo eine wichtige Rolle
Auf keiner Strecke ist man so sehr auf Glück angewiesen wie in Monte Carlo, das weiß auch der 24-Jährige: "Manchmal muss man in Monaco einfach Rätselraten, denn man muss das Setup so einstellen, dass man am Sonntag die beste Leistung hat. Das Problem ist jedoch, dass die Strecke ständig besser wird, da mehr Gummi auf sie gelegt wird. Somit kannst du das Setup jedes Mal umstellen."
In Bezug auf das Qualifying hat der Rennfahrer ein ungutes Gefühl in der Magengegend: "Monaco ist jenes Rennen, bei dem du dir als Fahrer im Hinblick auf das Qualifying Sorgen machst. Hier herrscht immer jede Menge Verkehr, in diesem Jahr ist dies besonders der Fall, da in den ersten 15 Minuten alle Autos auf der Strecke sind."
"Wenn es eine gelbe Flagge oder ein Problem mit dem Auto vor dir gibt, dann bist du vielleicht aus dem Qualifying draußen. Wir sind diesbezüglich sehr vorsichtig und ich bin mir sicher, dass wir für das Qualifying eine andere Strategie haben werden. Wir werden sicherlich mehr Runden fahren, um sicherzustellen, dass wir unter den ersten Zehn sind."
"Das Qualifying wird interessant aber auch stressig werden. Du kannst kaum eine freie Runde bekommen, wenn 22 Autos auf der Strecke sind. Da musst du geduldig sein und etwas Glück haben. Probleme sind nicht zu vermeiden - da werden am Ende des Tages in der Presse noch einige Kämpfe ausgetragen werden!"
"Wenn du Erster oder Zweiter in der Qualifikation bist, dann kommst du wohl zu 100 Prozent auf dem Podium ins Ziel, wenn du das Rennen beendest. Das Qualifying ist aus diesem Grund sehr wichtig. Wenn du nicht unter den ersten Fünf oder Sechs bist, dann kannst du das Podium vergessen. Du musst aus diesem Grund im Qualifying viel Risiko eingehen, das ist einfach notwendig. Dies wird möglicherweise der Schlüssel zum Erfolg für das Rennen sein."
Der Sieg im Fürstentum fehlt Alonso noch
Natürlich träumt Alonso von einem Podium, denn "hier stand ich noch nie auf dem Podium. Der vierte Rang war vergangenes Jahr mein bestes Ergebnis. Ich möchte aus diesem Grund zumindest auf dem Podium stehen, um mir eine Trophäe aus Monaco zu sichern."
Ein Sieg würde ihm mehr bedeuten als auf einer anderen Strecke: "Es gibt vier Strecken im Jahr, Plätze wie Monaco, Indy oder Barcelona für mich, die klangvolle Namen sind. Ein Sieg hier wäre etwas Besonderes. Aber wenn dir das nicht gelingt, darfst du nicht austicken: Du musst die Punkte für die Weltmeisterschaft mitnehmen..."
Die Reifen standen zuletzt im Blickpunkt. Frage an den Champion: Wird das hier in Monaco wieder so sein? "Ich denke schon. Wir versuchen immer, so weiche Reifen wie möglich zu verwenden - und manchmal kann man sogar ein bisschen über das Limit gehen. Wir haben vergangene Woche in Ricard (Le Castellet; Anm. d. Red.) getestet, aber ein Rennwochenende ist immer anders. Und wir müssen abwarten, wie die Michelin-Reifen hier im Vergleich zur Konkurrenz aussehen werden..."
Vergangenes Jahr konnte Alonso in Monte Carlo nicht um den Sieg fahren, weil man mit den Reifen über das Limit ging: "Wir nahmen bei der ersten Safety Car-Phase viel Benzin mit und haben deshalb die Reifen gekillt. Wenn dieses Jahr das Gleiche passiert, werden wir das wohl nicht nochmal so machen. Aber da man jetzt wieder Reifen wechseln kann, ist das Problem mit den Reifen nun nicht mehr vorhanden."
Fernando Alonso ist auf Überraschungen vorbereitet
Doch auch wenn die Reifenwechsel mehr Sicherheit bieten - mit Überraschungen muss man in Monte Carlo dennoch rechnen: "Monaco bringt immer Überraschungen hervor, und es gibt immer einen Außenseiter vor den Topteams. Vergangenes Jahr war es Williams, dieses Jahr könnten es Red Bull oder das BMW Sauber F1 Team werden."
"Ich hoffe nur, dass sich diese Überraschungen hinter uns abspielen werden und dass wir das Rennen von den vorderen Startreihen aus diktieren können. Wir müssen aber ein Auge auf Ferrari behalten. Ich denke, dass sie unsere großen Rivalen sein werden."
Alonso hat Ferrari auf der Rechnung
"Diese Meisterschaft wird sehr interessant und wirklich eng", so Alonso weiter. "Wir hatten in den letzten drei oder vier Rennen mit Ferrari einen engen Kampf. Unsere Herausforderung ist es nun, sie an jedem Wochenende zu schlagen. Das wird nicht wirklich einfach werden, sie werden sehr stark sein. Es ist nicht mehr so einfach, Rennen zu gewinnen wie in Australien oder ähnlichen Rennen."

