• 23.05.2009 10:20

  • von Fabian Hust

Alonso: "Unter Italienern fühle ich mich wohler"

Der Renault-Pilot macht keinen Hehl daraus, dass er sich im italienischen Ferrari-Team wohl pudelwohl fühlen würde...

(Motorsport-Total.com) - Viele Formel-1-Insider gehen davon aus, dass Fernando Alonso kommendes Jahr im Ferrari sitzen wird. Der Ex-Weltmeister, der nun in ein Haus an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien in der Nähe von Lugano gezogen ist, wird schon seit längerer Zeit mit dem italienischen Rennstall in Verbindung gebracht, verlängerte vergangenes Jahr jedoch seinen Vertrag mit Renault um eine weitere Saison.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso könnte schon kommendes Jahr im Ferrari sitzen

In einem Interview mit der 'Gazzetta dello Sport' sprach der Spanier positiv über die italienische Kultur: "Als Spanier fühle ich mich unter den Italienern wohler. Wir teilen eine Menge Kultur und Charakter, wir haben identische Gefühle", so der in Oviedo geboren Rennfahrer.#w1#

"Ich sehe Ferrari als ein Symbol an." Fernando Alonso

Auf die Frage, wie er sich ein Engagement bei Ferrari vorstellen könnte, antwortete der 27-Jährige: "Das ist schwierig, sich von außerhalb vorzustellen. Ich kann nur sagen, dass der Kurs voller Ferrari-Flaggen war, als wir in Bahrain fuhren. Dann kommst du nach China und dort ist es dasselbe. Ich sehe Ferrari als ein Symbol an. Im Moment fahre ich für Renault, wo wir großartige Arbeit leisten. Ich denke nur an das Siegen, in Bezug auf den Rest müssen wir einmal abwarten."

Dem Bericht zufolge besitzt Alonso einen Vertrag mit Ferrari für die Saison 2011, dort sind sowohl Kimi Räikkönen also Felipe Massa einschließlich dem kommenden Jahr vertraglich an den italienischen Rennstall gebunden.

Angeblich kann das Team jedoch Verträge mit den Fahrern auflösen, wenn bestimmte Kriterien nicht erfüllt sind. Derzeit steht Kimi Räikkönen im Team wieder unter Beschuss, er soll teilweise lustlos wirken und könnte seinen Platz Ende der Saison an Alonso verlieren. Auch die italienischen Medien schießen in Richtung des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters, bezeichneten ihn Anfang der Woche als "Forrest Gump".

Ferrari entschied sich im Jahr 2006 für Räikkönen und gegen Alonso, weil der damalige Teamchef Jean Todt nachtragend und auf Alonso nicht gut zu sprechen war, weil dieser 2001 einen Vertrag als Testfahrer abgelehnt hatte. Nun ist Todt nicht mehr für das Formel-1-Projekt zuständig, ein Weg für den Top-Fahrer damit geebnet.

"In Wahrheit war Lewis nicht das Problem. Das Team war das Problem." Fernando Alonso

Die Zusammenarbeit mit dem anderen Top-Team der Formel 1, McLaren-Mercedes, scheiterte bekanntermaßen, so dass Alonso zu Renault zurückkehrte. Würde Alonso noch einmal die Chance erhalten, sich mit dem ehemaligen Teamchef Ron Dennis zu unterhalten, so würde er ihn fragen: "Warum hast du mir nicht zugehört?".

Seine Beziehungen zu Teamkollege Lewis Hamilton sei besser gewesen als in der Öffentlichkeit oftmals dargestellt: "Als wir Teamkollegen waren, unterhielt ich mich in der Türkei mit ihm. Ich sagte 'Wir kämpfen um den WM-Titel, einer gegen den anderen, wir beide wollen gewinnen, aber wir wollen auch einen Weg der Zusammenarbeit finden'. Das war eine ehrliche Diskussion, sehr offen. In Wahrheit war er nicht das Problem. Das Team war das Problem."