• 21.05.2009 19:17

  • von Dieter Rencken

Alonso: "Monaco ist eine Chance für uns"

Fernando Alonso ist mit seinem Donnerstag in Monaco recht zufrieden und sieht gute Chancen auf ein Top-5-Ergebnis - Neuerliche Absage an die FIA

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso beendete den Donnerstag in den Straßen von Monaco als Elfter, war damit sogar langsamer als sein Renault-Teamkollege Nelson Piquet. Aber der zweifache Sieger im Fürstentum war nach den ersten 180 Minuten dieses Wochenendes dennoch recht gut gelaunt, weil er glaubt, dass er mit seinem Talent den Unterschied ausmachen kann.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso sieht in Monaco eine große Chance auf ein Topergebnis

Frage: "Fernando, wie lautet dein Fazit nach dem ersten Tag in Monaco?"
Fernando Alonso: "Wir müssen zufrieden sein. Wir haben viele Runden absolviert, was hier ein wichtiger Faktor ist, weil man aus Fahrersicht so viele Runden wie möglich braucht, um ein Gefühl für die Strecke zu bekommen. Ich bin glücklich."#w1#

Herausforderung Hafenschikane

Frage: "In der Hafenschikane hat dein Auto ein paar Mal abgehoben. Das ist schlecht, weil du dann erst wieder aufs Gas steigen kannst, wenn du Bodenkontakt hast, nicht wahr?"
Alonso: "Ja, das stimmt, aber das ist für alle gleich. Es gibt hier einfach ein paar sehr anspruchsvolle Passagen, zu denen auch die Schikane nach dem Tunnel gehört oder die Schikane am Schwimmbad. In diesen Passagen muss man geduldig sein und das Auto aufsetzen lassen, bevor man wieder Gas gibt."

"Wir haben versucht, gar nicht zu viel zu verändern." Fernando Alonso

Frage: "Habt ihr heute viel über die Reifen und über die Balance herausgefunden?"
Alonso: "Ja. Wir haben versucht, gar nicht zu viel zu verändern, denn die Strecke wird mit jedem Run besser, weil sich mehr Gummi ansammelt. Also haben wir uns vor allem auf die Reifen konzentriert. Ich denke, es ist allen klar, dass der Supersoft im Qualifying und der Soft im Rennen besser geeignet sein wird. Das ist keine Überraschung, aber man muss es trotzdem vorher testen."

Frage: "Fühlst du dich im Auto wohl?"
Alonso: "Ja. Unser Setup war von Anfang an gut, also mussten wir nicht viel verändern. Ich hatte keine großen Probleme und bin zufrieden."

Frage: "Was ist für dich die größte Herausforderung dieser Strecke?"
Alonso: "Die letzte Kurve. Dort kriege ich nie zwei Runden gleich hin, sondern die fahre ich jedes Mal ein bisschen anders. Man muss den Fahrstil dort immer wieder anpassen, daher empfinde ich das als schwierigste Stelle."

Frage: "Macht es Spaß, wieder auf einer Strecke zu sein, wo es richtig nahe an die Leitplanken herangeht?"
Alonso: "Ehrlich gesagt nicht, denn es ist eher stressig, wenn man ständig die Leitplanke im Augenwinkel hat. Es ist immer schön, in Monaco zu sein, denn die Autos fahren sich hier anders. Daran habe ich schon meine Freude, aber man muss sich unglaublich konzentrieren und man muss mit der Linie unglaublich präzise sein. Der kleinste Fehler endet sonst mit einem Unfall."

Wichtigstes Qualifying des Jahres

Frage: "Monaco hat eigene Gesetze. Ist das eure Chance, mit den Brawns und Red Bulls mitzuhalten, obwohl ihr ansonsten von der Performance nicht auf Augenhöhe seid?"
Alonso: "Das werden wir im Qualifying sehen, aber Monaco ist eines der Rennen, in dem sich eine Chance bieten könnte, denn es ist eine außergewöhnliche Strecke, auf der alles passieren kann."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Monaco, Donnerstag


"Das Qualifying macht 70 Prozent des Rennens aus, denn Überholen ist praktisch unmöglich. Mit einem guten Qualifying kannst du dir hier schon ein paar Punkte sichern. Der Sieg ist vielleicht nicht drin, aber ein gutes Resultat schon. Der Fahrer spielt hier auch eine größere Rolle. Ein Platz in den Top 5 oder Top 6 ist wahrscheinlich das Maximum für uns. Keine Punkte wären ein schlechtes Resultat."

Frage: "Inwiefern kannst du hier als Fahrer das technische Manko deines Autos ausgleichen?"
Alonso: "Monaco ist eine sehr spezielle Strecke, daher ist das tatsächlich eine Chance. In Barcelona oder in der Türkei wissen wir, dass wir nur Achter oder Zehnter werden können, aber hier ist das anders. Vielleicht wird die Startaufstellung durchgewürfelt. Wenn du im Qualifying eine perfekte Runde hinbekommst, überall nahe an den Leitplanken bist, dann kannst du auch Dritter werden und diese Position im Rennen halten. Wir wissen, dass Monaco eine Chance für uns ist - für alle Teams, die normalerweise keine Chance haben. Also wollen wir alles geben, um das Beste daraus zu machen."

Frage: "Gestern hast du gesagt, dass du für keines der kleinen Formel-1-Teams fahren wirst. Was willst du sonst machen? Le Mans, Nordamerika?"
Alonso: "Mal sehen. Die Fans werden in den nächsten zwei oder drei Wochen erfahren, was los ist, und dann sehen wir weiter. Ich habe gestern schon gesagt, dass eine Formel 1 ohne die Hersteller keine Formel 1 mehr wäre. Dann würde es nicht mehr um Technologie und Verbesserungen gehen - es wäre nicht mehr die Königsklasse des Motorsports. Aus Fahrersicht kommt es für mich nicht in Frage, an einer Rennserie teilzunehmen, die nicht das Maximum an Technologie ausschöpft."