• 01.05.2025 21:52

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Ronald Vording

Alonso über Newey: Er glaubt sicher, er ist spät dran für 2026

Was der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso im Werk von Aston Martin über Adrian Newey erfahren hat und was er über 2026 denkt

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso und Adrian Newey haben sich vor dem Miami-Grand-Prix 2025 (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) in der Aston-Martin-Zentrale in Silverstone zum Mittagessen getroffen. Worüber der dienstälteste Formel-1-Fahrer und der erfolgreichste Formel-1-Designer dabei gesprochen haben? Vermutlich vor allem über die Entwicklung für 2026.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso bei der Vorstellung von Adrian Newey im Herbst 2024

Fernando Alonso bei der Vorstellung von Adrian Newey im Herbst 2024 Zoom

Denn Alonso meint: "Adrian hätte es wahrscheinlich bevorzugt, schon ein Jahr eher zum Team zu stoßen, um mit dem Projekt für 2026 zu beginnen. Er denkt bestimmt, dass es bereits spät ist für diese Aufgabe." Deshalb bleibe keine Zeit, um den aktuellen Aston Martin AMR25 zu verbessern.

"Das verstehe ich auch vollkommen", sagt Alonso. "Adrian muss sich auf das kommende Jahr konzentrieren. Außerdem hat er das diesjährige Auto nicht gebaut. Also glaube ich nicht, dass es seine Aufgabe ist, dieses Auto zu reparieren."

Tatsächlich drängt die Zeit für den AMR26: Während andere Teams zum 1. Januar 2025 die Arbeit am Fahrzeugdesign für 2026 aufnehmen konnten, musste Newey noch abwarten - er durfte erst Anfang März bei Aston Martin beginnen. Als Technikleiter und Anteilseigner aber legt sich Newey mächtig ins Zeug, wie Teamchef Andy Cowell kürzlich berichtete.

Auch Alonso zeigt sich zuversichtlich: "Ich mache mir für 2026 keine großen Sorgen." 2025 sei lediglich "die Fortsetzung einiger Probleme", die Aston Martin "über die vergangenen beiden Saisons" hinweg bereits gehabt habe. "Wir waren bisher aber nicht in der Lage, Lösungen für manche dieser Probleme zu finden."

Doch das spiele im kommenden Jahr keine Rolle mehr, meint Alonso: "Es ist ein kompletter Neustart. Wir übernehmen gar nichts für das nächstjährige Projekt."

Aston Martin kriegt Hilfe von außen

Außerdem habe sich Aston Martin in den zurückliegenden Monaten personell nochmals verstärkt: Neben Newey hat das Team zum Beispiel Ferrari Chassis-Leiter Enrico Cardile abgeworben und den früheren Mercedes-Motorenchef Andy Cowell als Teamchef geholt. Alonso hält große Stücke auf diese Neuzugänge: "Sie kommen von WM-Anwärtern und wissen, was es braucht."

Sein Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll wirkt ebenfalls überzeugt: "Wir hatten schon viele talentierte Leute im Team und haben nochmals neue Talente dazugekriegt. Deshalb sieht die Zukunft sehr vielversprechend aus."


Hinzu kämen die verbesserten Anlagen am Standort in Silverstone mit neuem Windkanal und neuem Simulator. "Wir verfügen also über alle Werkzeuge", erklärt Stroll. "Deshalb glaube ich: 2026 bietet uns eine große Chance."

Die schwache Aston-Martin-Leistung 2025

Doch bis dahin ist es noch ein langer und vor allem steiniger Weg für Aston Martin, das bislang in der Formel-1-Saison 2025 nur an zwei von fünf Rennwochenenden gepunktet hat. Alonso räumt ein: "Wir sind nicht so wettbewerbsfähig, wie wir es sein wollten oder gedacht hatten."

Das habe aus seiner Sicht "mehrere Gründe", erklärt der Ex-Champion und verweist auf ein "etwas schwieriges" Auto. Andererseits habe sich auch die direkte Konkurrenz gesteigert und sei "näher an die Top-4-Teams herangerückt". Aston Martin habe diesen Schritt dagegen "nicht gemacht", sagt Alonso. Deshalb müsse sein Team nun "reagieren".

Fernando Alonso

Fernando Alonso im Aston Martin AMR25 Zoom

Die schwachen ersten Grand-Prix-Wochenenden haben Aston Martin immerhin eine Richtung vorgegeben: "Wir wissen jetzt, wo es uns fehlt und wo wir hinter einigen Topteams zurückliegen", sagt Alonso.

Aston Martin habe bereits entsprechende Maßnahmen eingeleitet. "Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg, aber wie üblich in der Formel 1 ändert sich nichts von einem Tag auf den anderen. Alles braucht Zeit."

Und genau darin liege das Problem: "Rennfahrer im Allgemeinen - wir können nicht warten. Wir wollen nicht auf Ergebnisse warten, also besteht die Herausforderung darin, das Gleichgewicht zwischen Geduld und möglichst hoher Motivation für das gesamte Team zu finden."

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