• 25.07.2009 12:27

  • von Fabian Hust

Alonso spricht Klartext: "Großer Fehler des Jahres"

Der Renault-Pilot geht mit dem aktuellen Formel-1-Reglement in die Kritik, schlägt sich auf Seite der FOTA und fordert die FIA auf, einen Schritt zurück zu machen

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso ist als Fahrer bekannt, der sagt, was er denkt. Und so macht der Spanier auch keinen Hehl daraus, dass ihm die aktuelle Formel 1 aufgrund der Geschehnisse hinter den Kulissen im Moment nicht gefällt: "Dies ist aufgrund der Politik und der ganzen Kämpfe die schlimmste Formel 1, die wir in vielen Jahren hatten, vielleicht die schlimmste der Geschichte", so der Renault-Pilot im Interview mit dem 'Independent'.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso misstfällt die aktuelle Formel 1 gewaltig

Der 27-Jährige fordert, dass die Konflikte so schnell wie möglich gelöst und eine Lösung gefunden wird: "Diese sechs Monate waren für die Formel 1 sehr schlecht", so der zweimalige Formel-1-Weltmeister über den Machtkampf zwischen dem Automobilweltverband FIA und der Teamvereinigung FOTA.#w1#

Die Fans vor dem Fernseher würden nicht verstehen, warum Ferrari keine Rennen gewinnen kann. Sie würden ebenso wenig wissen, wie ein Diffusor oder Energierückgewinnungssysteme funktionieren: Ihnen geht es um die Show. Und an jedem Wochenende haben wir zwei oder drei Pressemitteilungen von der FIA oder der FOTA - das ist in der Formel 1 nicht unser Traum."

Doch Alonso kann auch etwas Positives über die aktuelle "Königsklasse des Motorsports" sagen, so gefallen ihm die nun wieder eingesetzten Slick-Reifen. KERS bezeichnet Alonso hingegen als "großen Fehler des Jahres": "Aufgrund der wirtschaftlichen Situation, in der wir uns nun befinden, haben wir KERS im falschen Moment eingeführt. Die Teams haben eine Menge Geld für nichts ausgegeben."

Ferner missfällt Fernando Alonso das aktuelle Aerodynamik-Reglement, durch das die Frontflügel breiter und die Heckflügel schmaler und höher geworden sind: "Dadurch sehen die Autos nicht allzu gut aus." Die Möglichkeit, den Frontflügel während des Fahrens aus dem Cockpit zu verstellen, habe er in den bisher neun absolvierten Rennen "nie genutzt": "Das ist alles andere als nützlich."

Wenn es um die Gestaltung eines neuen Reglements geht, steht Alonso klar auf Seite der FOTA: "Es ist an der Zeit, dass die FIA einen Schritt zurück macht. Hoffentlich werden wir kommendes Jahr eine bessere Formel 1, eine bessere Show, und volle Tribünen, vielleicht billigere Tickets haben. Die FIA kann nicht die Regeln so gestalten, wie sie dies möchte, sie jeden Tag verändern. Wir brauchen Konstanz. Man muss die Kosten Schritt für Schritt reduzieren und darf nicht vergessen, dass dies die Formel 1 ist. Man kann nicht 60 Jahre Formel-1-Geschichte zerstören."