Starker Hamilton dominiert drittes Training

McLaren-Mercedes mausert sich zum Sieganwärter: Deutliche Bestzeit für Lewis Hamiltom im dritten Training, Nick Heidfeld und Nico Rosberg auf den Plätzen

(Motorsport-Total.com) - Bei etwas stärker bewölkten, etwas kühleren und etwas windigeren, aber immer noch trockenen Bedingungen gab McLaren-Mercedes heute Morgen auf dem Hungaroring weiterhin den Ton an. Lewis Hamilton (19 Runden) legte in 1:21.009 Minuten eine tolle Bestzeit hin und mauserte sich damit postwendend zum Mitfavoriten auf den Sieg.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton zählt nach seiner Bestzeit zu den Favoriten auf die Pole-Position

Auch wenn die WM-Spitzenreiter möglicherweise noch nicht alles gezeigt haben, hinterließ Hamilton einen bleibenden Eindruck, denn im Finish der Session drückte er seine Zeit auf weichen Reifen gleich dreimal hintereinander, was darauf schließen lässt, dass der Benzintank zumindest nicht leer war. Die ansteigende Form der Silberpfeile bestätigte Vorjahressieger Heikki Kovalainen (+ 0,646/20 Runden) als guter Vierter.#w1#

Heidfeld mit wenig Benzin?

Im McLaren-Mercedes-Sandwich nisteten sich mit Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 0,399/23 Runden) und Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,500/21 Runden) zwei Deutsche ein. Aber Formel-1-Experte Alexander Wurz relativiert: "Ich glaube, dass Heidfeld leichter unterwegs war als einige Fahrer hinter ihm. Andererseits hat der Hungaroring eigene Gesetze." Heißer Pole-Position-Tipp des Österreichers ist übrigens Hamilton.

Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hat seine Karten auf dem Hungaroring noch nicht aufgedeckt Zoom

Schnellster Fahrer der Red-Bull-Flotte war überraschend nicht Sebastian Vettel (10./Red-Bull-Renault/+ 0,962/21 Runden), sondern Sébastien Buemi (Toro-Rosso-Ferrari/+ 0,791/23 Runden) als Fünfter. Das B-Team des Energydrink-Herstellers scheint am zweiten Tag mit neuer Frontpartie und neuem Unterboden das stark modifizierte Red-Bull-Paket schon besser zu verstehen und auch dementsprechend besser ausschöpfen zu können.

Im Vettel-Lager macht man sich dennoch keine Sorgen: "Bis jetzt läuft es gut", meinte Teamchef Christian Horner noch während der Session. Dass sein deutscher Schützling wie die meisten anderen Piloten erst spät auf die Strecke geschickt wurde, hatte nichts mit technischen Problemen zu tun, sondern mit den Bedingungen: "Das Problem ist, dass es über Nacht geregnet hat. Dadurch wurde der Gummiabrieb weggewaschen."

Glock und Sutil ohne Glück

Zwei andere Deutsche erlebten keinen guten Vormittag: Timo Glock (Toyota/+ 0,840/12 Runden) verlor wegen eines Hydraulikproblems gut eine halbe Stunde Fahrzeit, schob sich aber nach der Reparaturpause noch auf Rang sechs nach vorne, während Adrian Sutil (20./Force-India-Mercedes/+ 2,222/16 Runden) nach einem Unfall aussteigen musste. In der Kurve vor dem Abflug war er in den Schmutz gekommen, dadurch fehlte es ihm ein paar Meter weiter beim Einlenken an Grip.


Fotos: Großer Preis von Ungarn, Samstag


Dank der KERS-Power geigten McLaren-Mercedes und Ferrari vor allem im ersten Sektor auf. Felipe Massa (+ 0,902/19 Runden) wurde Siebenter, Kimi Räikkönen (+ 1,261/20 Runden) 15. - übrigens knapp vor Fernando Alonso (Renault/+ 1,265/19 Runden) und WM-Leader Jenson Button (Brawn-Mercedes/+ 1,303/22 Runden). Was die Zeiten für das Qualifying am Nachmittag zu bedeuten haben, ist wegen unterschiedlicher Benzinmengen aber schwierig zu interpretieren.

Grand-Prix-Rookie Jaime Alguersuari (Toro-Rosso-Ferrari/+ 1,382/20 Runden) blieb erneut fehlerlos und tauchte zwischenzeitlich sogar an zweiter Stelle auf, ehe er doch noch nach hinten durchgereicht wurde, weil er die letzten Minuten lieber von der Box aus verfolgte - Platz 18. Wegen der insgesamt enorm knappen Zeitabstände steht uns heute Nachmittag aber auf jeden Fall ein spannendes Qualifying zum Grand Prix von Ungarn bevor.