• 04.07.2004 18:34

Alonso: Reifen haben am Schluss immer nachgelassen

Fernando Alonso über seinen zweiten Platz, das Duell mit Michael Schumacher und wie Ferrari Renault überrascht hat

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, du hattest in deinem dritten Rennabschnitt wohl eine Menge Benzin an Bord, oder?"
Fernando Alonso: "Ja, eine Menge Benzin. Nun, ich habe die Strategie auch gar nicht verstanden. Ich denke, wir haben den Plan, den wir am Anfang hatten, ein wenig verändert, weil Ferrari in allen Rennabschnitten sehr früh an die Box kam und ich glaube, dass wir versuchten, uns selbst ein wenig im dritten Rennabschnitt zu schützen und wir aus diesem Grund die Strategie ein wenig verändert haben. Dass ich zu diesem Punkt mit so viel Benzin fahren musste, war ein wenig eine Bestrafung. Aber ich denke, wir haben heute das Maximum, das wir geben konnten, auch gegeben. Wir haben vom Anfang bis zum Ende Druck ausgeübt und vielleicht war die zweite Position das Maximum, das wir heute erreichen konnten."

Titel-Bild zur News: Alonso und Michael Schumacher

Im Rennen konnte Alonso Schumacher keine Dusche verpassen...

Frage: "Nun, du hast sicherlich von Anfang an Druck ausgeübt. Es war ein großartiger Start und die ersten paar Runden des Rennens waren ebenfalls großartig."
Alonso: "Ja, der Start war eine ziemlich klare Sache. Ich hatte keine Probleme, ich startete gut und konnte im ersten Rennabschnitt Druck ausüben. Ich habe gesehen, wie Michael ziemlich früh an die Boxen ging und ich gab während der drei Runden, die ich hatte, Gas. Nach meinem ersten Boxenstopp lag ich erneut in Führung und als Michael zu seinem zweiten Stopp erneut sehr früh an die Box kam, denke ich, dass das Team ein wenig überrascht war. Ich war ebenfalls überrascht und nach meinem zweiten Stopp lag Michael mit einem ordentlichen Vorsprung in Führung. Ich denke also, dass in diesen Runden Michael viel Druck gemacht hat und es war unmöglich für uns, mit dieser Geschwindigkeit mitzuhalten."#w1#

Frage: "Waren das Team und du euch anhand der Standzeiten bei Michaels Boxenstopps bewusst, dass er ein Vier-Boxenstopp-Rennen fährt?"
Alonso: "Ja, am Ende ja. Nach dem dritten Stopp wussten wir angesichts der Rundenzeiten und der Tankzeit, dass ein vierter Stopp kommen würde, aber auch so war es schwierig, ihm nahe zu kommen."

Frage: "Warst du überrascht, dass Ferrari vor dir an die Box kommt?"
Alonso: "Wir waren uns gestern nach dem Qualifying nicht sicher, mit welchen Benzinmengen die Anderen ihre Rundenzeit gefahren waren. Wir wussten, dass sie ziemlich schwer waren, was sich heute bewiesen hat, und dass die Poleposition-Runde eine gute Runde war. Ich denke, dass die größte Überraschung der zweite Stopp war, als Michael fünf oder sechs Runden vor mir an die Box kam, das war eine noch etwas größere Überraschung als beim ersten Stopp. An diesem Punkt dachten wir, dass sie ihre Strategie auf vier Stopps geändert haben und wir mussten härter arbeiten."

Frage: "Habt ihr eine Vier-Stopp-Strategie in Betracht gezogen?"
Alonso: "Nein, wir nicht. Ich denke auch, das drei Stopps für Michael heute genug gewesen wären. Sie waren heute schneller als wir und da macht es keinen Unterschied aus, ob man drei oder vier Mal hält - die Rundenzeiten von Michael waren heute ein wenig besser als unsere."

Frage: "Und wie war das Auto während des Rennens?"
Alonso: "Es war in Ordnung. Ich hatte während des Rennens eine gute Balance. Am Ende der Rennabschnitte kämpften wir ein wenig mit den Reifen, aber dies ist für uns normal. Ich denke, dass wir sehr gute zwei oder drei Runden auf den Michelin-Reifen haben und dann lassen wir ein wenig zu viel im Vergleich zu den Bridgestones nach, das haben wir schon das ganze Jahr gesehen. Heute war es wieder so."

Frage: "Du hast im Rennen keinen Fehler gemacht, es war ein perfektes Rennen. Aber du bis Zweiter und Jarno ist Vierter. Was ist mit Renault passiert?"
Alonso: "Nichts, wir waren in Ordnung. Wir waren konkurrenzfähiger, als wir das wohl erwartet hatten, denn wir hingen zwischen den zwei Ferrari und konnten mit ihnen kämpften. Jarno kämpfte bis zur letzten Runde mit Rubens, ich denke also, dass dies für das Team beim Heimrennen in Frankreich ein sehr gutes Wochenende war. Und wenn wir diesen Level in den kommenden Rennen halten können, dann werden wir ziemlich oft auf dem Podium stehen."