• 12.07.2004 13:37

  • von Marco Helgert

Alonso: "Mit Platz zehn kann ich nicht glücklich sein"

Der Renault-Pilot erlebte in Silverstone ein frustrierendes und schwieriges Rennen - der Spanier zeigte sich enttäuscht

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Großbritannien in Silverstone war nicht das Rennen des Fernando Alonso. Das Pech nahm bereits seinen Lauf, als am Samstag im letzten Freien Training der Motor mit weißen Ruchzeichen signalisierte, dass er nicht mehr einsatzfähig sei. Der Spanier musste daraufhin mit der Bürde ins Qualifying gehen, dass er zehn Startplätze nach hinten rutschen würde.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ging in Silverstone vergeblich auf Punktejagd

"Silverstone war eine Enttäuschung. Wir stellten zwar früh fest, dass das Auto hier besser funktionierte als erwartet, aber ich persönlich kam nie in die Position, das Potenzial zu nutzen", erklärte der Spanier auf 'renaultf1.de'. Der sechzehnte Startplatz machte es ihm auch nicht leichter, im Rennen zu glänzen.#w1#

"Im Rennen steckte ich hinter Leuten fest, die langsamer fuhren als ich bei freier Bahn. Im ersten Stint lag ich erst hinter Heidfeld, dann Webber und später hinter da Matta. Zu keinem Zeitpunkt konnte ich zeigen, was in mir und im Auto steckte", fuhr er fort. "Letztlich war dies der Grund, warum wir ohne Punkte abreisen mussten - sehr frustrierend."

Renault reiste ohnehin mit recht niedrigen Erwartungen nach Silverstone. In vorangegangenen Testfahrten war man in England nie sonderlich schnell. "Aber als es dann am Samstagmorgen erstmals ernsthaft zur Sache ging, sah es nicht einmal so schlecht aus", so Alonso. "Das Auto war schnell, die Balance stimmte, und ich fand ein ordentliches Setup, mit dem ich gut zurechtkam."

Doch dann kam der Motorschaden: "Als ich nach dem vierten und letzten Training in die Boxen zurückfuhr, sah ich im Heck Rauch aufsteigen und stellte sofort den Motor ab. Es stand schnell fest, dass ich einen irreparablen Motorschaden erlitten hatte - unser erster in dieser Saison. Der unvermeidliche Wechsel kostete mich zehn Startplätze."

"Wegen des Verkehrs - und um an Marc Gené vorbeizukommen - zogen wir den ersten Stopp vor", erklärte er, "doch nun hing ich hinter Heidfeld und Webber fest. Sie fuhren viel langsamere Rundenzeiten als ich, aber überall dort, wo ich sie hätte überholen können - auf den Geraden - hatte ich nicht genug Topspeed. Also kam ich erneut früher als vorgesehen zum Tanken und konnte danach endlich frei fahren - kurzzeitig... Denn nun stand mir da Mattas Toyota im Weg."

So blieb am Ende nur der zehnte Rang, Teamkollege Jarno Trulli schied zudem bekanntermaßen durch seinen heftigen Unfall aus. Nach Kanada war es die zweite "Nullnummer" des Renault-Teams, und BAR-Honda konnte in der Konstrukteurswertung bis auf zwölf Punkte aufholen. "Mit Platz zehn kann ich nicht glücklich sein, aber manchmal passt es eben nicht. Die Erkenntnis aus diesem Wochenende ist nicht neu: Wir müssen uns weiter steigern und schon beim nächsten Rennen wieder Punkte einfahren."