• 25.06.2006 13:26

Alonso: "Mache mir überhaupt keine Sorgen"

Nach seiner Pole Position in Montréal ist Fernando Alonso mehr als optimistisch, dass er nun erstmals den Grand Prix von Kanada gewinnen kann

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, Giancarlo Fisichella ist hier immer schnell unterwegs. Es war ein spannender Kampf um die Pole Position, nicht wahr?"
Fernando Alonso: "Ja, das stimmt. Es war ein spannender Fight zwischen uns drei Fahrern - mit Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) und Giancarlo, aber eigentlich schon das ganze Wochenende über. Es ist ein gutes Resultat, ein normales Resultat. Wir waren hier die drei schnellsten Fahrer, auch im Qualifying, und hoffentlich landen wir morgen auch auf dem Podium."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte heute erstmals den Grand Prix von Kanada gewinnen

Frage: "Es war auch für Michelin eine tolle Session, zumal sich die Bedingungen laufend verändert haben."
Alonso: "Ja, die Strecke wurde von Runde zu Runde besser. Es sammelte sich mehr Gummi an, mehr Grip, aber das war ja für alle gleich. Daher ist es jetzt immer wichtig, mit neuen Reifen am Ende der Session den Run nicht zu vermasseln. Platz eins und zwei - ein perfektes Resultat für uns. Jetzt müssen wir den Job aber noch zu Ende bringen."#w1#

Ausrutscher im Training sind kein Thema mehr

Frage: "Heute Morgen warst du zweimal neben der Strecke, was dir sonst fast nie passiert. Was war da los?"
Alonso: "Nichts. Ich probierte ein Setup aus, um das Übersteuern in den Griff zu bekommen, und das Setup war wahrscheinlich ein bisschen zu steif, daher blockierten die Vorderräder und ich traf die Kurve nicht. Jetzt weiß ich es besser, so dass mir das morgen nicht mehr passieren sollte."

Frage: "Es ist deine fünfte Pole Position hintereinander. Bemerkenswert, nicht wahr?"
Alonso: "Ja, das ist wirklich gut. Am Saisonbeginn hatte ich mit dem neuen Qualifyingformat ein paar Probleme, aber seit Imola war ich immer auf Pole, wenn ich mich nicht irre, und ich war immer schnell. Ich bin mit den Resultaten im Qualifying sehr zufrieden, auch im Rennen, aber vor allem im Qualifying. Fünf Poles hintereinander habe ich bisher noch nie geschafft, aber es ist großartig. Lasst uns so weitermachen!"

Frage: "Es ist eure zweite erste Startreihe in diesem Jahr. Eure Erfolgsserie geht weiter. Wie schätzt du die Performance von Renault in diesen beiden Nordamerikarennen ein?"
Alonso: "Wir waren in der ersten Saisonhälfte wirklich schnell und konkurrenzfähig. Dass beide Renaults im neunten Rennen der Saison in der ersten Startreihe stehen, bedeutet, dass das Team das Auto weiterentwickelt und alles daran setzt, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Ich bin wirklich glücklich und stolz auf das Team."

"Wir waren in der ersten Saisonhälfte wirklich schnell und konkurrenzfähig." Fernando Alonso

"Die beiden Rennen werden schwierig für uns. Ferrari ist in der Weltmeisterschaft unser Hauptgegner. Wir wissen, dass diese Strecken gut für sie sind - hohe Geschwindigkeiten und wenig Abtrieb -, aber zumindest auf der ersten geben wir schon mal unser Bestes. Das klappt hier ganz gut, also sollte es in Indianapolis auch klappen."

Frage: "Es läuft wie am Schnürchen. Inwiefern hat sich dein Auto in den vergangenen Rennen verändert? Wo liegen die Unterschiede in Sachen Speed und Performance?"
Alonso: "Jedes Rennen ist ein neues Gefühl, eine neue Herausforderung, ganz sicher. Hier fahren wir zum ersten Mal mit wenig Abtrieb, daher fühlt sich das Auto ganz anders an. Das Bremsen ist schwierig. Die Höchstgeschwindigkeiten liebe ich, aber es ist schwierig, das Auto für die Schikanen abzubremsen. Da muss man den Fahrstil anpassen."

"Man fährt hier nicht gleich wie in Monaco, denn man muss dort konzentrierter sein, um eine schnelle Runde hinzubekommen und dann das Rennen zu kontrollieren. Hier in Kanada muss man auf eine Runde mehr Risiko eingehen. Das ist die größere Herausforderung. Man ist trotz der hohen Geschwindigkeiten in den Schikanen sehr nahe an den Mauern dran. Das ist wirklich nicht einfach."

Weniger Abtrieb, mehr Adrenalin...

Frage: "Ist Montréal das schwierigste Rennen?"
Alonso: "Nein, das sicher nicht, aber es ist eben das erste Mal mit wenig Abtrieb in dieser Saison, daher setzt der Körper ein bisschen mehr Adrenalin frei."

Frage: "Montréal ist ein Rennen, wo du unbedingt gut abschneiden möchtest, weil du hier noch nie gewonnen hast. Gab es an den ersten beiden Tagen irgendwelche Probleme?"
Alonso: "Nein, überhaupt nicht. Es lief bisher wirklich gut für uns. Wir hatten keine Probleme mit dem Auto, mussten das Setup nicht umbauen und so weiter. Das Auto war sofort bei allen Bedingungen schnell. Die Strecke veränderte sich mit mehr und mehr Grip, aber die Balance war immer perfekt, daher mache ich mir überhaupt keine Sorgen."

"Das Auto war sofort bei allen Bedingungen schnell." Fernando Alonso

Frage: "Erwartest du, dass Ferrari im Rennen stärker sein wird?"
Alonso: "Ja, das denke ich schon. Ich glaube, sie werden hier und auch in Indianapolis konkurrenzfähig sein. Gestern waren sie nicht schnell. Heute waren sie schon besser, daher könnten sie morgen, wenn noch mehr Gummi auf der Strecke liegt, noch einmal einen Schritt machen. Hoffentlich reicht es aber für sie nicht zum Sieg. Sollten wir vor ihnen ankommen, wäre das ein großartiges Resultat."

Frage: "Wie erleichtert bist du, dass Michael Schumacher so weit hinten steht?"
Alonso: "Heute ist das verglichen mit gestern schon eher aussagekräftig. Die Zeiten am Freitag kann man nicht für voll nehmen, aber heute waren die Bedingungen im Qualifying für alle gleich. Sie waren in keiner der Sessions unter den besten Drei oder Vier, daher scheinen wir besser aufgestellt zu sein als sie. Michelin hat wieder gute Arbeit geleistet und einen sehr guten Reifen hierher gebracht, wodurch wir im Qualifying wieder vor Ferrari stehen konnten. Wir müssen den Job aber erst zu Ende bringen. Das Qualifying ist ja erst der Anfang."