• 30.05.2005 11:42

Alonso: "Konnte nach Herzenslust attackieren"

Nach seinem vierten Saisonsieg ist Fernando Alonso klarer WM-Favorit - Bilanz seines gestrigen Rennens auf dem Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Als er seinem gelb-blauen Rennboliden im so genannten Parc Fermé entstieg, konnte sich Fernando Alonso ein Lachen nicht verkneifen: "Welch ein Rennen", strahlte der Spanier, der soeben den vierten Grand-Prix-Sieg in dieser Saison errungen hatte. "Ab der 20. Runde lag mein Renault R25 absolut perfekt und ich konnte nach Herzenslust attackieren. Beim Start habe ich viel Zeit und auch einige kostbare Platzierungen verloren, nachdem mir Ralf Schumacher ins Heck gerutscht war. Ich dachte bereits, mein Rennen sei zu Ende. Wenige Kurven später stellte sich jedoch heraus, dass mein Auto die Kollision unversehrt überstanden hatte."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso liegt in der Fahrer-WM fast schon uneinholbar in Führung

"Danach versuchte ich wie verrückt, den verlorenen Boden wieder aufzuholen. Je näher das Ziel rückte, desto besser funktionierte mein Wagen. Ich wollte mich zu Beginn der letzten Runde bereits mit dem zweiten Rang abfinden, habe aber trotzdem den Druck auf Kimi Räikkönen nicht verringert. Heute fanden wir zu jener Konkurrenzfähigkeit zurück, mit der wir in die Saison gestartet sind."#w1#

Kurz vor seinem zweiten Tankstopp musste Alonso allerdings auch eine Schrecksekunde überstehen: "Ich besaß eine kleine Chance, Räikkönen noch abzufangen, da ich erst viel später als er nochmals an die Box musste", erläuterte der Spanier. "Also gab ich alles. Beim Anbremsen der Dunlop-Kehre blockierte jedoch mein rechtes Vorderrad und ich rutschte ins Kiesbett. Glücklicherweise fand ich ohne größere Probleme wieder einen Weg heraus. Mein Team funkte, ich solle trotzdem nicht aufhören zu attackieren, da Kimi langsamer würde und ich ihn unter Druck setzen sollte. Dies habe ich getan."

In der Fahrerwertung baute Alonso seinen Vorsprung auf seinen finnischen Rivalen der Rennbahn auf nunmehr 32 Punkte aus - ein beruhigendes Sicherheitspolster: "Dieses Resultat verbessert unsere Ausgangslage für den Titelkampf enorm", weiß der Renault-Pilot. "Aber wir werden bis zum Ende kämpfen. Nach dem eher ernüchternden Resultat in Monte Carlo waren wir sehr enttäuscht. Wir haben alles gegeben, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen. Dafür gilt mein Dank allen Renault-Mitarbeitern in Enstone und Viry-Châtillon gleichermaßen."