• 29.05.2005 18:30

  • von Marco Helgert

Renault: Alonso feiert glücklichen Sieg

Fernando Alonso fiel der Sieg nach Räikkönens Ausfall in den Schoß, während das Pech weiter an Giancarlo Fisichellas Fersen klebt

(Motorsport-Total.com) - "Silberpfeil"-Pilot Kimi Räikkönen schien auf dem sicheren Weg zum Erfolg zu sein, doch ein Bremsplatten, der Vibrationen verursachte und damit die rechte Vorderradaufhängung im Laufe der Runden allmählich weich klopfte, machte den Weg für Fernando Alonso frei, der etwas überraschend zum vierten Saisonsieg kam. Giancarlo Fisichella erlebte hingegen wieder ein unglückliches Wochenende: Beim ersten Start starb sein Motor ab, beim zweiten Versuch eilte er dem Feld aus der Boxengasse nach. Im Rennen wurde er immerhin noch Sechster.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso (Renault R25)

Saisonerfolg Nummer vier: Alsonso hat nun 32 Punkte Vorsprung

Dabei hatte schon Alonso zu Beginn des Nachmittags die Sorge, sein Rennen wäre vorbei. "Beim Start war ich besorgt, weil mich Ralf Schumacher traf - ich dachte, mein Auto wäre beschädigt und dass ich ausfallen würde", so der Spanier, der nun komfortable 32 Punkte Vorsprung in der Weltmeisterschaft hat. "Nach ein paar Kurven merkte ich aber, dass alles in Ordnung war. Danach ging es nur darum, anzugreifen, die Strategie zu befolgen und gut in das Ziel zu kommen. Das Auto war heute sehr gut, einfach zu fahren, und die Strategie war einfach perfekt. Ich war zufrieden, dass ich nach dem letzten Stopp auf Rang zwei lag, da sagte mir das Team, dass ich angreifen sollte, da Räikkönen ein Problem habe."#w1#

Alonso: "Haben gezeigt, dass wir um den Titel fahren"

"Genau in der Phase machte ich dann einen Fehler und kam von der Strecke ab (in der 'Dunlop'-Kehre; d. Red.)", so Alonso weiter. "Aber ich holte dennoch auf Kimi auf und sah seinen Unfall in der ersten Kurve. Für mich war die größte Sorge, dass ich über Trümmer seines Autos gefahren bin, ich musste in der letzten Runde einfach ruhig bleiben. Das Wichtigste an diesem Sieg ist, dass er zeigt, dass unser Team stark ist. Nach Monaco war die Stimmung gedrückt, aber wir haben gezeigt, dass wir zurückschlagen können. Die Leistung heute zeigt, dass wir noch die Führenden sind und dass beide Autos schnell sind. Fisi machte einen tollen Job, wurde noch Sechster. Das nächste Mal wird er noch schneller sein, da bin ich mir sicher. Heute haben wir gezeigt, dass wir um den Titel fahren werden."

Der angesprochene Fisichella trauerte dennoch einem besseren Ergebnis nach: "Ich bin sehr enttäuscht", so der Römer. "Ich weiß nicht, warum der Motor abstarb, als ich den ersten Gang einlegte. Dann musste ich aus der Boxengasse nachstarten und das war nicht leicht. Die Balance des Autos war gut, aber ich hing lange hinter Button fest, nachdem sie ihm nur wenig Sprit mitgaben, damit er wieder vor mir herauskommen konnte. Daher wurden die Runden um den zweiten Stopp herum sehr wichtig, und das Team hat großartig gearbeitet und ich kam vorbei. Ich habe beim letzten Stopp fünf Autos überholt. Wenn man meine Startposition bedenkt, so habe ich das absolute Maximum erreicht. Vor Kanada fühle ich mich zuversichtlich. Ich möchte nur etwas mehr Glück haben."

Mitleid mit McLaren-Mercedes und Kimi Räikkönen

"Das war ein fantastischer Sieg für das ganze Team, speziell auch für Fernando, der vom Start bis in das Ziel nicht nachgelassen hat", so Teamchef Flavio Briatore. "Wir dachten vor dem Start, dass andere Autos leichter sein können, und das bewahrheitete sich. Auch die Strategie war richtig, denn wir holten Plätze auf. Michelin gab uns tolle Reifen und wir haben sie richtig genutzt, um am Ende Druck auf McLaren auszuüben - das zahlte sich aus. Wir haben heute gezeigt, dass unser Auto schnell ist, Fisico schaffte es, 14 Positionen gutzumachen. Gratulation an das gesamte Team."

Pat Symonds, Renault Chefingenieur, freute sich ebenso, dachte aber auch an die Konkurrenz. "Wir fühlen mit Kimi und McLaren, die heute einen exzellenten Job gemacht haben", so der Engländer. "Wir sind das Wochenende strategisch etwas anders angegangen, das machte sich am Ende des Rennens bezahlt. Wir waren sogar besser als erwartet. Fernando hat im ersten Stint Zeit verloren, nachdem er von Ralf Schumacher in der ersten Kurve getroffen wurde. Er hing dann in den ersten 20 Runden hinter Coulthard. Aber er fuhr ein konstantes Rennen, wie wir es von ihm gewohnt sind. Bei Giancarlo müssen wir uns wieder entschuldigen. Wir wissen noch nicht, warum sein Motor in der Startaufstellung ausging, aber er fuhr ein starkes Rennen und sammelte wichtige Punkte."