• 24.04.2008 20:23

Alonso: "Diese Saison wird schwierig"

Fernando Alonso in der FIA-PK über die Ferrari-Gerüchte, Barcelona als anvisierten Wendepunkt und das "lächerliche" Verbot der Reifenwärmer

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, euer Renault wurde ziemlich stark modifiziert. Welches Gefühl hast du in Bezug darauf?"
Fernando Alonso: "Ich denke, wir haben einen Schritt nach vorne gemacht, was die Konkurrenzfähigkeit des Autos angeht. Dieses Wochenende werden wir sehen, was es bringt. Es ist schwierig, die Testzeiten zu bewerten, weil manche mit Slicks und unterschiedlichen Benzinmengen unterwegs waren. Wir haben uns nur auf uns selbst konzentriert und ein paar Zehntel gefunden. Mal sehen, ob es uns leicht fällt, ins Q3 einzuziehen - und hoffentlich kommen wir wieder regelmäßig in die Punkte. In Australien ist und das gelungen, in Sepang war es nur ein Punkt und in Bahrain gar keiner. Das kann nicht sein, daher müssen wir stärker werden. Hoffentlich beginnt das hier."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso will sich über nächstes Jahr noch keine Gedanken machen

Frage: "Hättest du dir vom Test vorige Woche mehr erwartet?"
Alonso: "Nein, nicht wirklich. Wir sind ziemlich zufrieden mit unserer Verbesserung und dem Auto. Aber morgen können wir erst sagen, wie wir im Vergleich zur Konkurrenz vorangekommen sind. Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht, aber die anderen Teams vielleicht auch. Es geht nur darum, wer den größten Schritt gemacht hat. Wir sind optimistisch, aber wir müssen uns mindestens so viel wie in den ersten Rennen verbessern. Das wollen wir hier in Angriff nehmen."#w1#

Frage: "In den vergangenen fünf Jahren warst du hier in Barcelona immer in den Top 4, einmal hast du sogar von der Pole-Position aus gewonnen. Welche Chancen siehst du, diese Serie fortzusetzen?"
Alonso: "Das wird sehr schwierig. Es stimmt, bisher hatte ich bei meinem Heim-Grand-Prix immer die Chance, um die Pole-Position und den Sieg zu kämpfen, und wenn nicht, dann zumindest um das Podium. Dieses Jahr glaube ich nicht daran, sondern es ist nur ein Traum. Damit wir auf das Podium kommen, müsste schon etwas Außergewöhnliches passieren. Hoffentlich ist Barcelona der erste Schritt auf dem Weg zurück in die Nähe des Podiums. Früher oder später müssen wir das Auto verbessern, und dieses Rennen ist die erste Gelegenheit, bei der wir testen können, ob wir auf dem richtigen Weg sind."

Frage: "Der Ferrari-Präsident hat sich zu deinen Chancen, nächstes Jahr zu Ferrari zu wechseln geäußert (er hat gesagt, dass Räikkönen/Alonso nicht funktionieren würden; Anm. d. Red.). Kam diese Aussage für dich überraschend?"
Alonso: "Nein. Ich habe nichts zu sagen. Die Leute reden sehr oft über mich, was gut ist. Scheint so, dass ich sehr berühmt bin. Das liegt vielleicht daran, dass ich jeden respektiere."

Frage: "Die Presse hat bisher vermutet, dass du zu Ferrari gehen könntest. Du nicht?"
Alonso: "Ich vermute gar nichts. Dies ist erst das vierte Rennen der Meisterschaft. Ich möchte mit jedem Jahr besser und besser werden, ein besserer Fahrer. Diese Saison wird schwierig für mich. Es scheint, dass ich immer in der Mittelgruppe festhänge, aber am Jahresende werde ich ein besserer Fahrer sein. Dann werden wir sehen."

Frage: "Stimmt es, dass ihr hier einen Schwingungstilger verwendet? Und wenn ja, ist das eine Motivation für dich und ein Signal für die Weltmeisterschaft?"
Alonso: "Nein, wir verwenden keinen Schwingungstilger. Wir haben nur ein anderes Aufhängungskonzept, aber die meisten Teams haben es schon. Somit sind wir von diesem Rennen an nur auf dem gleichen Stand wie die anderen Teams."

Frage: "Kannst du dir vorstellen, wie Rubens Barrichello 260 Grands Prix zu fahren?"
Alonso: "Ich weiß es nicht, glaube aber nicht. Ich weiß nicht einmal, wie viele ich schon gefahren bin, aber 260, das sind zu viele Jahre! Das Problem ist Rubens: Ohne ihn könnte man den Rekord in Angriff nehmen, aber so..."

Frage: "Es gab zuletzt Diskussionen um das geplante Verbot der Reifenwärmer, dabei ist das in vielen anderen Rennserien auch so. Wird dieses Verbot für die Formel 1 zum Problem?"
Alonso: "Ich denke, es ist zu gefährlich. Der Unterschied zwischen Autos auf der Strecke und welchen, die aus der Box kommen, ist enorm. Und die Rennen werden langweiliger, weil man am Anfang nur versucht, das Auto auf der Strecke zu halten. In den ersten zwei Runden nach dem Boxenstopp verlierst du acht Sekunden, also kann man nicht mehr kreativ mit der Strategie spielen oder so."

"Ich weiß, dass es bei den IndyCars auch keine Reifenwärmer gibt, aber die haben ja auch keine Kurven und fahren nur im Kreis! Die Formel 1 ist anders, die Gummimischungen sind anders und wir sollten nach der maximalen Performance streben. Wir sind in der Formel 1, das sollte die Königsklasse des Motorsports sein. Das Kostenargument ist jedenfalls lächerlich."