Alonso: "Das war mein emotionellster Sieg"

(Motorsport-Total.com) - Der Druck ist enorm: Nach dem schwachen Saisonstart 2011 kommt Fernando Alonso nun mit einem Rückstand von 52 WM-Punkten nur auf dem fünften WM-Rang zum Heimspiel nach Barcelona - kein Wunder, dass die Spanier nun einen Sieg von ihrem Lokalmatador fordern. Einmal ist dem Doppel-Weltmeister dies schon gelungen: im Jahr 2006, als er mit Renault Weltmeister wurde.

© xpb.cc

Fernando Alonso siegte 2006 als erster Spanier bei seinem Heimrennen

Noch heute bezeichnet der nunmehrige Ferrari-Pilot den Grand Prix von Spanien 2006 gegenüber der 'BBC' "als mein vielleicht emotionellstes Rennen." Damals setzte er sich dank eines schnellen ersten Stints gegen Michael Schumacher durch, obwohl er deutlich früher als sein damaliger Titelrivale an die Box fuhr. Bis zum Ende hielt er sich vor dem Deutschen und triumphierte somit als erster Spanier beim Heimrennen.

Dunkles Südkorea-Rennen als Highlight

Doch nicht nur dieser Grand Prix hat bei Alonso bleibenden Eindruck hinterlassen: "Ich werde mich immer an das erste Rennen in Südkorea erinnern, denn die Bedingungen waren wegen des Lichts so extrem." Somit darf man die Regenpremiere in Yeongam als bisher größten Ferrari-Sieg Alonsos bezeichnen.

"Es war komplett dunkel und so nass", erinnert er sich an das Rennen. "Wegen der Nässe wurde das Rennen um eine Stunde verschoben. Aufgrund der Gischt konnten wir dem Safety-Car nicht folgen. In diesem Rennen ist soviel passiert, dass es im Nachhinein ziemlich schockierend war, was wir dort getan haben."

Senna gegen Prost hielt Alonso in Atem

Doch nicht nur Rennen, in denen Alonso selbst in Erscheinung getreten war, haben sich in das Gedächtnis des Mannes aus Oviedo eingebrannt. Als Zuschauer zogen Alonso vor allem die Duelle zwischen Ayrton Senna und seinem Erzfeind Alain Prost in seinen Bann. "Eines meiner Lieblingsrennen war der Kampf zwischen Senna und Prost, als sie in Suzuka in der ersten Kurve im Kiesbett endeten", verweist er auf den Grand Prix von Japan 1990 mit der legendären Kollision nach dem Start.

Doch auch das Jahr 1989 hinterließ bleibenden Eindruck, "als einer der beiden in der Schikane stehenblieb", und Senna später disqualifiziert wurde. Und dann wäre da natürlich noch eines der großartigsten Überholmanöver der Formel-1-Geschichte, das Alonso noch heute begeistert. "Ich habe das Rennen in Spa mit Mika und Michael schon oft im Fernsehen gesehen, als sie Ricardo Zonta am Ende der Geraden überholt haben", spielt er auf den Grand Prix von Belgien 2000 an, als Häkkinen beim Überrunden den Brasilianer in sein tolles Überholmanöver an Schumacher miteinbezog. "Das war ein großartiges Rennen - von beiden", schwärmt Alonso. Vielleicht bietet er seinen Fans noch diese Saison einen ähnlichen Leckerbissen.