Alonso & Button: Wann war die Formel 1 am aufregendsten?

Die Formel 1 im Rückspiegel: Fernando Alonso und Jenson Button erklären, wann die Boliden ihnen den Atem raubten und was die aktuelle Ära ausmacht

(Motorsport-Total.com) - Gemeinsam haben sie über 500 Grands Prix bestritten und 47 Siege eingefahren. Die McLaren-Piloten Fernando Alonso, der in Melbourne nach seinem Testunfall aussetzen wird, und Jenson Button haben die Entwicklung der Formel 1 in den vergangenen 15 Jahren hautnah miterlebt und geprägt. Doch wie sehen die beiden Routiniers die Wandlung des Sports, die nicht überall positiv aufgenommen wird?

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Jenson Button

Jenson Button und Fernando Alonso zählen zu den erfahrensten Piloten Zoom

"Die Autos waren 2007 und 2008 wahrscheinlich am besten", favorisiert Alonso die Ära, als er bei McLaren und ein zweites Mal bei Renault fuhr. "Aerodynamisch gab es sehr viel Freiraum für Kreativität. Die Motoren waren limitiert."

Nullerjahre: Qualifying als wahre Herausforderung

Button erinnert sich ebenfalls mit Begeisterung an das vergangene Jahrzehnt zurück. "Vor allem das Qualifying war vor zehn Jahren nicht von dieser Welt", schwärmt der Brite, der in seinen ersten drei Formel-1-Jahren im Zeittraining sogar noch mit fast leerem Tank und mit wegen des Reifenkriegs viel Haftung bietenden Pneus Gas geben durfte.

"Man war im Grunde selbst das bremsende Element in der Kurve", erinnert er sich an die Herausforderung. "Die Frage war: Kannst du den Kopf noch halten oder nicht? Kannst du noch atmen? Das war wirklich aufregend."

Fernando Alonso, Jenson Button

Button und Alonso 2008: Laut dem Spanier waren die Autos am absoluten Limit Zoom

Ende des vergangenen Jahrzehnts gab es dann umfangreiche Reformen: Der Reifenkrieg wurde beendet, wodurch die Pneus weniger Grip lieferten, die Leistung der Motoren wurde reduziert. Dazu kamen technische Spielerein wie DRS und der Hybridantrieb, die die Rennen fortan prägten.

Button: Rennen heute besser denn je

"Die FIA hat wohl gemerkt, dass es zu schnell wird und das Risiko in den Rennen zu groß ist", glaubt Alonso. Er sieht aber davon ab, sich über die Veränderungen negativ zu äußern: "Alles befindet sich in einem ständigen Wandel, und ich bin froh, es miterlebt zu haben."

Button äußert sich da schon kritischer, kann aber auch der aktuellen Formel 1 einiges abgewinnen: "In den vergangenen 15 Jahren hat sich viel geändert. Heute ist das Qualifying etwas anderes. Meiner Meinung nach sind aber die Rennen mit all den Kämpfen und Rutschphasen besser als je zuvor. Es ist heute viel mehr eine mentale Herausforderung."