• 13.05.2006 18:02

Alonso: "66 Runden reichen mir nicht aus"

Fernando Alonso freut sich auf sein Heimrennen vor 130.000 Fans und beschreibt, wie es zur Pole Position kam - Platz zwei ist sein Minimalziel

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, die Stimmung da draußen ist wirklich unglaublich. Es ist deine erste Pole Position in der Heimat. Glücklich?"
Fernando Alonso: "Ja, meine erste Pole in Spanien und natürlich eine fantastische Atmosphäre für das Team und vor allem für mich. Ich denke, dass es alle genießen, wenn die Fans bei so einem Qualifying den Sport unterstützen, denn unterm Strich kommen sie bei einer Sache auf ihre Kosten, die in unserem Land noch neu ist. Ich muss zugeben, dass ich die Runde sehr genossen habe."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso sicherte sich heute seine zweite Pole Position en suite

Frage: "Es sah von außen nicht ganz einfach aus. Im zweiten Qualifying warst du nur Vierter..."
Alonso: "Stimmt, die Zeiten liegen auf dieser Strecke wirklich eng beisammen. Wir testen hier im Winter viel, auch in den 1:14er Zeiten, und alles liegt eng beisammen. Es war hart. Meine Hauptsorge war ehrlich gesagt, Q2 überhaupt zu überstehen. Q3 war dann der leichtere Teil - genau wie am Nürburgring: Dort war Q2 auch so lala, aber jetzt stehe ich nach Q3 zum zweiten Mal hintereinander auf Pole. Das ist ein fantastisches Gefühl!"#w1#

Alonso versucht, nicht nur auf Ferrari zu achten

"Ferrari und Michael sind an diesem Wochenende wieder sehr stark." Fernando Alonso

Frage: "Michael Schumacher ist natürlich wieder ein Hauptgegner, aber neben dir steht heute dein Teamkollege Giancarlo Fisichella."
Alonso: "Ja. Ferrari und Michael sind an diesem Wochenende wieder sehr stark, aber wir müssen uns darauf konzentrieren, das Maximum aus unserem Auto herauszuholen. In den bisherigen fünf Rennen war ich schlechtestenfalls Zweiter - und wenn wir diese Konstanz aufrechterhalten könnten, wäre das gut für die Meisterschaft. Das muss unsere Aufgabe sein: uns auf uns selbst konzentrieren und den Job machen. Okay, wenn Ferrari zu stark für uns ist, müssen wir uns mit dem zweiten Platz zufrieden geben, aber ich muss daran glauben, dass wir auch gewinnen können."

Frage: "Hast du Ferrari eher als Hauptgegner erwartet als McLaren-Mercedes oder Honda?"
Alonso: "Nach der Analyse der gestrigen Zeiten war uns klar, dass Ferrari am schwierigsten zu schlagen sein würde, ja. Honda war heute Morgen sehr schnell, aber im Qualifying nicht mehr, und McLaren liegt ganz weit hinten. Man weiß nie, wie sich ein Qualifying entwickelt. Manchmal scheidet man in Q2 aus und manchmal fightet man in Q3 um die Pole. Das ist schon komisch..."

Frage: "Die erste Rate ist quasi überwiesen. Folgt morgen dann die letzte?"
Alonso: "Das werden wir morgen sehen. Am wichtigsten war heute einmal, das Maximum aus dem Auto herauszuholen, ein gutes Qualifying ohne Verkehr hinzulegen, keine Probleme zu erleiden und in das letzte Qualifying aufzusteigen. Das ist uns gelungen. Heute Morgen konnten wir das Auto gut abstimmen, so dass alles wunderbar lief. Ich hatte wie gesagt keine Schwierigkeiten, keine Nachzügler vor mir. Es ist meine zweite Pole nach dem Nürburgring, sogar direkt hintereinander. Ich bin sprachlos!"

Verändertes Setup vor dem ersten Qualifying

"In Q1 hätte durchaus auch alles schief gehen können." Fernando Alonso

Frage: "Musstest du das Auto sehr stark an die wechselnden Bedingungen anpassen?"
Alonso: "Ja, ehrlich gesagt schon. Heute Morgen fanden wir ein anderes Auto als erwartet vor, denn es übersteuerte zu stark. Also änderten wir vor dem ersten Qualifying ein paar Dinge, wodurch dann alles okay lief, aber in Q1 hätte durchaus auch alles schief gehen können. Wir hatten Glück. Gemeinsam mit den Ingenieuren haben wir den Job wieder hinbekommen. Das Team hat für diese erste Reihe hart gearbeitet."

Frage: "Das wird morgen ein großer Tag für dich. Ist es etwas Besonderes, vor eigenem Publikum einen Grand Prix zu bestreiten?"
Alonso: "Ja, es ist schon ein bisschen anders. Ich spüre aber keinen Druck, sondern eher Motivation. Wenn man nach all den Tests im Winter jetzt wieder hierher kommt, dann ist das ein ganz anderes Feeling. Die Emotionen im Auto sind anders, was ich sehr genieße - jede einzelne Runde. Die 66 Runden werden morgen nicht genügen, um das Rennen wirklich zu genießen..."

Frage: "Wie wirst du dich in den nächsten 23 Stunden fühlen?"
Alonso: "Ich freue mich auf das Rennen. Wie gesagt: Es ist für mich ein fantastisches Gefühl, vor den eigenen Fans fahren zu dürfen. Ich sehe, wie sehr sich die Leute begeistern, daher reichen mir die 66 Runden gar nicht aus. Es gibt jedes Jahr nur ein Heimrennen, daher muss ich es morgen in vollen Zügen aufsaugen."