Spanien bebt: Alonso in Barcelona auf Pole Position!
Renault sicherte sich in Barcelona die erste Startreihe vor Schumacher und Massa - Ralf Schumacher Sechster, Heidfeld Zehnter - Coulthard mit Unfall out
(Motorsport-Total.com) - Die italienischen Tifosi bekamen in Imola ihre Ferrari-Sternstunde, die spanischen Fans durften sich heute über die Pole Position von Fernando Alonso bei dessen Heim-Grand-Prix in Barcelona freuen: Der umjubelte Lokalmatador fuhr mit einer fehlerfreien Leistung vor seinem Renault-Teamkollegen Giancarlo Fisichella auf den ersten Startplatz.

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Fernando Alonso wirkte nach seiner Pole Position in der Heimat ungemein befreit
26 Grad Luft- und 40 Grad Asphalttemperatur am Ende der Session sowie das einmal mehr überwältigend spannende Ausscheidungsfahren brachten die Stimmung auf den Rängen zum Überkochen - was insofern nicht weiter verwunderlich ist, als schon heute unfassbare 112.000 Zuschauer an den 'Circuit de Catalunya' kamen, um ihrem spanischen Superstar die Daumen zu drücken. Der konnte schlussendlich auch allen Erwartungen gerecht werden - und löste damit ein wahres Beben der Begeisterung aus!#w1#
Alonso/Fisichella waren in allen Sessions weit vorne
Alonso steuerte nach zwölf Minuten der Finalphase als Erster die Box an, um neue Reifen abzuholen - die Topfahrer setzten wieder geschlossen auf zwei neue Sätze -, und markierte im zweiten Versuch eine Bestzeit von 1:14.648 Minuten, womit er Fisichella um lediglich 61 Tausendstelsekunden hinter sich lassen konnte. Allerdings ist tendenziell anzunehmen, dass Renault im morgigen Rennen einen eher kurzen ersten Stint fahren wird.
Michael Schumacher, der auf seiner vorletzten Runde von Jarno Trulli aufgehalten wurde, was jedoch keine entscheidende Rolle spielte, stellte seinen Ferrari mit einer auf das Rennen ausgerichteten Strategie und 0,322 Sekunden Rückstand auf den starken dritten Platz, womit angesichts seiner verheißungsvollen Bestzeit in der zweiten Phase noch alle Chancen auf den Sieg vorhanden sind. Felipe Massa war um 0,472 Sekunden Rückstand langsamer als sein Teamkollege und wurde damit Vierter.
Alle anderen Piloten innerhalb der Top 10 hatten keine realistische Chance auf die Pole Position, schnellster Verfolger war jedoch schon wieder Rubens Barrichello (Honda/+ 1,237), der sich zeitgleich mit Ralf Schumacher (Toyota) den fünften Platz sicherte und vor dem Deutschen gewertet wurde, weil er seine Zeit etwas früher erzielt hatte. Das solide Toyota-Resultat rundete Trulli als Siebenter mit 1,328 Sekunden ab, ganz knapp vor Jenson Button (Honda/+ 1,360).
McLaren-Mercedes überhaupt nicht konkurrenzfähig

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McLaren-Mercedes war heute die große Enttäuschung des Qualifyings in Spanien Zoom
Erstaunlich schwach war McLaren-Mercedes unterwegs: Kimi Räikkönen (9./+ 1,367) spielte im Finale, in dem er direkt vor dem wiedererstarkten Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 2,496) landete, überhaupt keine Rolle, und Juan-Pablo Montoya im zweiten "Silberpfeil" schrammte als Zwölfter sogar an der Qualifikation für die dritte Phase vorbei - worüber er einigermaßen sauer war, weil er zusätzlich neue Reifen haben wollte, diese aber vom Team nicht bekam.
Pech hatte in Phase zwei Mark Webber (Williams-Cosworth), der als Elfter den Cut nur um 34 Tausendstelsekunden gegen Heidfeld verpasste. Hinter ihm klassierten sich Montoya, Nico Rosberg (Williams-Cosworth), Jacques Villeneuve (BMW Sauber F1 Team), der wegen seines Motorwechsels noch um zehn Plätze nach hinten gereiht wird, der enttäuschende Christian Klien (Red-Bull-Ferrari) und Vitantonio Liuzzi (Toro-Rosso-Cosworth) auf den Positionen elf bis 16.
Coulthard mit Unfall wegen eines Gebrechens
Bereits in Phase eins hatten sich Scott Speed (Toro-Rosso-Cosworth), Tiago Monteiro, Christijan Albers (beide MF1-Toyota), Takuma Sato, Franck Montagny (beide Super-Aguri-Honda) und David Coulthard (Red-Bull-Ferrari) verabschiedet. Letzterer wurde auf seiner allerersten fliegenden Runde von einem technischen Gebrechen überrascht, verlor das Heck des RB2 außer Kontrolle, blieb aber bei dem heckseitigen Einschlag wenigstens unverletzt.
Wie ein roter Faden zog sich auch diesmal wieder die unglaubliche Ausgeglichenheit durch das Qualifying, denn die Entscheidung über Aufstieg oder ein frühzeitiges K.O. fiel meistens erst in der allerletzten Sekunde der jeweiligen Phase. Natürlich waren die Gemüter entsprechend aufgeheizt - besonders jenes von Albers, der kurzzeitig von Sato aufgehalten wurde und dem Japaner daraufhin abwechselnd mit beiden Händen den Stinkefinger zeigte...
Für das morgige Rennen zeichnet sich angesichts der heute ermittelten Startaufstellung ein knapper Zweikampf zwischen Renault und Ferrari um den Sieg ab, wobei zu vermuten ist, dass Ferrari im ersten Stint um ein paar Runden später an die Box kommen wird. Aus deutscher Sicht besitzt Ralf Schumacher neben seinem Bruder die besten Chancen auf ein Topresultat, aber auch Heidfeld kann wesentlich mehr als das, was er im Top-10-Finale zeigte...

