Alguersuari: Toro Rosso derzeit nicht punktefähig?

(Motorsport-Total.com) - Sobald sich die Wetterverhältnisse entscheidend verändern, haben kleinere Teams plötzlich Hochkonjunktur: Im australischen Melbourne hätte es für Jaime Alguersuari und Toro Rosso prompt beinahe zum ersten Punktgewinn des Jahres gereicht. Der spanische Rennfahrer duellierte sich lange Zeit mit Michael Schumacher, belegte abschließend allerdings doch "nur" den elften Platz.

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Auf du und du mit Michael Schumacher: Jaime Alguersuari beim Australien-Rennen

Dass er dabei gegen einen siebenmaligen Weltmeister den Kürzeren gezogen hat, ist dem 20-Jährigen egal: "Als ich auf der Strecke war, hatte ich nur den Gedanken im Kopf, 'meinen' ersten Punkt zu verteidigen", wird Alguersuari von der 'AS' zitiert. "Für mich ist er in erster Linie ein anderer Fahrer, der genau das will, was auch ich haben möchte: den Punkt für den zehnten Platz."#w1#

Dieser ging dem jungen Toro-Rosso-Fahrer in Melbourne durch die Lappen. War das etwa eine Gelegenheit, wie sie so schnell nicht wiederkommen wird? Davon ist Alguersuari überzeugt: "Auf den permanenten Rennstrecken - vor allem auf den breiten, sicheren und vorhersehbaren Kursen von Tilke - kann Toro Rosso kaum in die Punkte fahren", gibt der Formel-1-Pilot zu Protokoll.

Er rechne dennoch fest damit, dass sein Team schon bald "bei der Musik" sein werde. "In Kürze bringen wir eine verbesserte Aerodynamik an den Start. Damit sollten wir einen Sprung nach vorne machen können", meint Alguersuari. Eine Möglichkeit könne sich vorerst aber nur ergeben, "wenn die Bedingungen schwierig und nicht abzuschätzen" seien, so der Red-Bull-Nachwuchsfahrer.

"In der Formel 1 ist es heutzutage eben viel schwieriger, in die Punkte zu fahren, als zu jeder anderen Zeit, hält Alguersuari fest, gibt sich aber zuversichtlich: "Toro Rosso wird sich verbessern. Und das wird auch auf Sébastien und mich zutreffen." Mit Schumacher rechnet Alguersuari indes sehr wohl: "Ich denke, er wird am Saisonende in der Spitzengruppe liegen. Aber in diesem Jahr ist alles offen."

Sein Duell mit dem Rekordchampion hat der 20-Jährige jedenfalls genossen: "Ich kann nur sagen, dass er sich super-professionell verhalten hat. Michael hat großen Druck auf mich ausgeübt, aber nichts getan, was zu einem Konflikt zwischen ihm und mir hätte führen können", berichtet Alguersuari, der nach eigener Auskunft einiges aus diesem Zweikampf für die Zukunft mitnehmen konnte.

"Er hat mir gezeigt, wie man die Reifen noch besser verstehen kann", meint der Spanier. "Hätte ich meine Pneus etwas mehr geschont, dann hätte eine Einstopp-Strategie gereicht und in diesem Fall hätte ich den Punkt vermutlich geholt", so Alguersuari. "Schon bald werde ich mit den weichen Reifen richtig gut zurecht kommen. Bei den härteren arbeite ich daran, ihnen das Maximum zu entlocken."