Alguersuari: Alonso muss einfach so weiterfahren

Jaime Alguersuari setzt im Titelduell zwischen Fernando Alonso und Sebastian Vettel auf die Konstanz seines Landsmanns in Ferrari-Diensten

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf um den WM-Titel 2012 nahm beim Grand Prix von Japan am vergangenen Wochenende noch einmal so richtig Fahrt auf. Nach dem Ausfall von Ferrari-Pilot Fernando Alonso in Runde eins und dem gleichzeitigen Sieg von Sebastian Vettel (Red Bull) beträgt der Punkteabstand zwischen den beiden bei noch fünf zu fahrenden Rennen nur noch vier Zähler. "Das ist aber nichts Neues in der Formel 1. Gerade in dieser Saison geht es unglaublich eng zu", findet Jaime Alguersuari in seiner Kolumne für 'BBC'.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari setzt im WM-Kampf auf Landsmann Fernando Alonso Zoom

Von der Red-Bull-Performance am vergangenen Wochenende zeigt sich auch der ehemalige Red-Bull-Junior überrascht. "Ich hätte nicht gedacht, dass sie in Suzuka - auf einer Strecke mit langen Geraden, schnellen Kurven und jeder Menge Belastung für die Flanken der Reifen - so schnell sein würden", sagt Alguersuari und hält fest: "Tatsächlich aber hatten sie das Wochenende vom Freitagvormittag an im Griff. Das zeigt, dass Adrian Newey das Auto verbessert hat."

Anhand dieser Ausgangslage erwartet der Spanier, der seit dem Ende seines Toro-Rosso-Engagements als Testfahrer für Pirelli tätig ist, für den Grand Prix von Südkorea an diesem Wochenende ein ähnliches Kräfteverhältnis. "Ich gehe davon aus, dass der Vorsprung von Red Bull auch in Südkorea besteht", sagt Alguersuari und begründet dies mit der Streckencharakteristik in Yeongam: "Das Layout unterscheidet sich nicht grundlegend von jenem in Suzuka. Es gibt auch dort schnelle und mittelschnelle Kurven, die in Kombination gefahren werden müssen. Allerdings gibt es mehr harte Bremszonen als in Suzuka."

Im WM-Kampf setzt Alguersuari dennoch auf seinen Landsmann Alonso: "Was er jetzt tun muss, ist, weiterhin Konstanz an den Tag zu legen. Er hat nicht das schnellste Auto, aber das hatte er in diesem Jahr noch nie. Er muss einfach weiterhin viele Punkte einfahren und in jedem Rennen unter die ersten Fünf - idealerweise sogar aufs Podium - fahren."

Gegen eine Startkollision wie die von Alonso mit Kimi Räikkönen in Suzuka sei schließlich kein Fahrer gefeit. "Solche Dinge passieren. Du musst einfach versuchen, so viele Unfälle wie möglich zu vermeiden", rät Alguersuari und merkt an: "In puncto Zuverlässigkeit hat Ferrari einen Vorteil. Das Auto ist in diesem Jahr noch nie mit technischem Defekt ausgefallen. Andere Teams hingegen haben auf diesem Gebiet deutlich mehr Probleme."

Den Ferrari F2012 bezeichnet Alguersuari als "konstantes Auto, das allein dadurch, dass Alonso drin sitzt, noch besser wird - er weiß genau, wie man das maximale Potenzial eines Autos abruft". In den Augen des 22-Jährigen, der sich für die Saison 2013 Hoffnungen auf ein Stammcockpit bei Sauber macht, ist Ferrari "nicht der Favorit für ein einzelnes Rennen, denn das Auto ist nicht so schnell wie der McLaren oder der Red Bull". Alonso müsse daher seine Trümpfe ausspielen und hoffen, dass sich die Dinge in seine Richtung entwickeln.