Alesi über Renault: "Wir können zufrieden sein"

(Motorsport-Total.com) - Obwohl nicht mit einer operativen Funktion ausgestattet, beobachtet Jean Alesi die Formel 1 neuerdings wieder ganz genau. Als Botschafter der Lotus-Gruppe, die Hauptsponsor des Renault-Teams ist, liegen ihm natürlich vor allem Nick Heidfeld und Witali Petrow am Herzen. Die erlebten gestern in Schanghai nach zwei Podestplätzen erstmals in dieser Saison einen Rückschlag.

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Lotus-Botschafter Jean Alesi ist zufrieden mit dem Speed des Renault-Boliden

Frage: "Jean, die Leistung des Renault-Teams beim Grand Prix von China passte so gar nicht zu den Auftritten in den zwei vorangegangenen Rennen. Was ging deiner Meinung nach schief?"
Jean Alesi: "Das ist schwer zu sagen. Natürlich ist es nach zwei fantastischen Rennen mit Podiumsplatzierungen in Australien und Malaysia sehr enttäuschend, wenn du die Erwartungen nicht erfüllen kannst. Aber ich denke, wir können mit dem Auto noch immer sehr zufrieden sein."

"Meiner Meinung nach begann das Pech während des Qualifyings. Ich kenne zwar nicht die genauen Details, was mit Petrows Auto los war, aber durch das lange Abwarten von Heidfeld in Q2 führte es auch bei ihm zu einem schlechten Startplatz. Beide Fahrer waren in Q1 sehr schnell unterwegs und Petrows vierter Platz in Q2 beweist, dass das Auto definitiv schnell ist."

"Beide Piloten haben versucht, sich während des Rennens nach vorne zu arbeiten. Im Nachhinein muss man sagen, dass eine Dreistoppstrategie wahrscheinlich besser gewesen wäre. Aber das sagt sich nach einem Rennen leicht. Man muss die Lehren aus diesem Wochenende mitnehmen und dass man auch das Gute sehen: Die Autos waren im Qualifying schnell, sind beide ins Ziel gekommen und Petrow konnte sich WM-Punkte sichern."

Frage: "Witali schaffte es zwar noch in die Punkte, aber keiner der Fahrer wird mit dem Ergebnis zufrieden sein. Ist es nun ein Vor- oder Nachteil, dass wir jetzt eine Pause von beinahe drei Wochen haben?"
Alesi: "Aus der Sicht des Fahrers ist die Pause nicht so toll. Vor allem nach drei Rennen innerhalb eines so kurzen Zeitraums mit so einem guten Auto willst du so schnell wie möglich wieder auf die Strecke und den Leuten beweisen, dass du noch schneller sein kannst. Das Team wird auch heiß darauf sein, in die Türkei zu kommen, um wieder die gewohnte Form zu zeigen."

Frage: "Im Großen und Ganzen war es ein sehr ereignisreiches Rennen. Wir haben nun drei spannende Läufe gesehen. Wie groß ist deiner Meinung nach der Einfluss der neuen Regeln?"
Alesi: "So wie es aussieht, haben die Reifen in diesem Jahr den größten Einfluss. Vor allem zum Rennende hin wird es sehr heftig. Für die Fans ist es großartig, wenn es spannend wird und man nichts vorhersehen kann."

"Ich bin nicht der größte Anhänger von der Art, wie das DRS (verstellbarer Heckflügel beziehungsweise Drag-Reduction-System; Anm. d. Red.) eingesetzt wird. Eigentlich ist es eine großartige Idee, aber von der Umsetzung bin ich nicht überzeugt. Und KERS bringt für mich gar nichts, aber wir sollten noch die nächsten Rennen abwarten - vielleicht ändert sich das noch. Eine Sache ist aber sicher: Die Rennen sind in diesem Jahr wirklich unterhaltsam."