Afrikanischer Diktator Mugabe in Malaysia

Wieder Wirbel um einen Politiker in der Formel 1: Beim Grand Prix von Malaysia ist Robert Mugabe, Diktator von Simbabwe, einer der Gäste

(Motorsport-Total.com) - Nachdem es beim Grand Prix der Türkei 2006 Wirbel um die Siegerehrung gegeben hatte, weil Felipe Massa seinen Pokal ausgerechnet vom Präsidenten der politisch umstrittenen Republik Nordzypern, die nur von der Regierung in Istanbul anerkannt wird, überreicht bekam, sorgt nun der Besuch eines international kritisierten Diktators in Malaysia für Wirbel.

Titel-Bild zur News: Robert Mugabe

Robert Mugabe am 18. September 2005 im UN-Hauptsitz in New York

Robert Mugabe, Präsident des afrikanischen Landes Simbabwe, will sich das Formel-1-Rennen auf dem Sepang International Circuit nicht entgehen lassen. Der 83-Jährige kam mit 20 seiner Männer in Kuala Lumpur an und wird für seinen Aufenthalt insgesamt rund 400.000 Euro springen lassen, während in seinem Heimatland Armut herrscht, weil die Inflation von sage und schreibe 1.700 Prozent der ohnehin kaum existenten Wirtschaft den Rest gibt.#w1#

Aufgrund seiner äußerst umstrittenen politischen Stellung ist Mugabe ständig von Bodyguards umgeben, so auch im Nikko-Hotel, in dem er mit seinen Männern nächtigt. Ob ihm von der FIA ein Fahrerlagerpass ausgestellt wurde, ist derzeit allerdings nicht bekannt. Anzunehmen ist dies nicht, denn der Automobilweltverband ist in politischen Fragen stets um Neutralität bemüht, wie man am scharfen Vorgehen gegen die Türken wegen der Siegerehrungsaffäre feststellen konnte.