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Abschied für Mika: Wehmut und Hoffnung auf Comeback
Mehrere zehntausend Fans feierten am Samstagmittag in Stuttgart-Untertürkheim "Urlauber" Mika Häkkinen
(Motorsport-Total.com/dpa) - Mika Häkkinens letzter öffentlicher Auftritt vor seiner "Babypause" geriet zur stimmungsvollen und teils wehmütigen Abschiedsparty. Etwa 30.000 Fans sagten dem zweifachen Formel-1-Weltmeister am Samstag beim Stars-and-Cars-Tag im Mercedeswerk in Stuttgart-Untertürkheim Aufwiedersehen. "Ich bin definitiv nicht das letzte Mal bei Stars-and-Cars", versprach der finnische McLaren-Mercedes-Pilot unter lautem Beifall. DaimlerChrysler-Vorstandsmitglied Jürgen Hubbert ehrte den tief bewegten Häkkinen mit der Mercedes-Platinnadel mit Brillanten.

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Mika Häkkinen soll der Mercedes-Familie noch viele Jahre erhalten bleiben
Der 33 Jahre alte Finne, der nach elf Jahren in der Königsklasse des Motorsports in der nächsten Saison eine Pause einlegen wird,
erklärte: "Ich vermisse die Formel 1 noch nicht. Seit dem Finale in Suzuka sind ja erst drei Wochen vergangen. Ich werde die WM aber mit großem Interesse verfolgen. Vielleicht juckt es mich nach einem Grand Prix so stark, dass mein Wunsch, wieder zurückzukommen, groß sein wird." Er müsse sehen, wie sich seine Gefühle entwickelten und dann über ein Comeback entscheiden. "Bis Weihnachten widme ich mich nur der Familie und mache keine Reisen", versicherte Häkkinen. "Ich freue mich darauf zu sehen, wie mein Sohn Hugo aufwächst."
McLaren-Teamchef Ron Dennis kündigte seinem langjährigen Piloten "ein spezielles Weihnachtsgeschenk" an und hatte damit die Lacher auf seiner Seite: "Du darfst im Januar und Februar zwei Monate lang Reifen testen." Vorher herrscht ein allgemeines Testverbot. Häkkinen, der gegenüber 'dpa' einen Einstieg bei einem anderen Team im Lauf der kommenden Saison kategorisch ausschloss, hatte zuvor in einem 'RTL'-Fernsehinterview mit breitem Grinsen erklärt: "Wenn ich testen möchte, werde ich das Team anrufen. Dann werde ich richtig Vollgas geben."
Die Teamverantwortlichen strichen Häkkinens große Verdienste heraus und bedauerten dessen Pause. "Mika hat mehr als einmal gezeigt, dass er ein würdiger Weltmeister ist", lobte Hubbert den 20-maligen Grand-Prix-Sieger. "Wir bedauern Mikas Entscheidung, müssen sie aber respektieren", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Vielleicht sehen wir ihn bald wieder im Rennwagen. Mika bleibt einer von uns, er gehört zur Familie." Häkkinens langjähriger Teamkollege David Coulthard sagte: "Er ist einer der großen Namen im Sport und zudem ein netter Kerl. Es ist schade, dass er eine Pause einlegt." Häkkinen und Coulthard bestritten seit 1996 zusammen 99 Grand Prix und feierten dabei 31 Siege.
Auf Coulthard ruhen nun die Hoffnungen des britisch-schwäbischen Teams für 2002. "David hat das Zeug dazu", traut Hubbert dem Schotten, der in diesem Jahr mit großem Rückstand Zweiter hinter Weltmeister Michael Schumacher wurde, den Titelgewinn zu. "Der zweite Platz war nicht das, was viele erwartet haben. Aber er spiegelt eine Klasseleistung mit vielen Höhen und Tiefen wider. Wir wollen versuchen, es nächstes Jahr etwas besser zu machen." Coulthard wünscht sich für 2002 den Titel. "Ich hoffe, dass wir ein konkurrenzfähiges Paket haben, damit wir um Siege fahren können. Als WM-Zweiter muss man nur noch den letzten Schritt schaffen."
Neuer Teamkollege Coulthards ist Kimi Räikkönen. Der 22 Jahre junge Finne sprach bei seiner Vorstellung von einem "speziellen Tag, da es mein erster offizieller Arbeitstag für McLaren-Mercedes ist". Es werde für ihn nicht einfach, aber er wolle versuchen, so schnell wie möglich Rennen zu gewinnen und aufs Podium zu kommen.

