• 02.11.2001 16:45

Hubbert: Saisonfazit und Zukunftspläne

DaimlerChrysler-Vorstandsmitglied Jürgen Hubbert über die Saison 2001 und die Zukunftspläne von Mercedes

(Motorsport-Total.com/dpa) - Eine durchwachsene Formel-1-Bilanz hat DaimlerChrysler-Vorstandsmitglied Jürgen Hubbert für McLaren-Mercedes gezogen. "Das war eine Saison mit gemischten Resultaten und gemischten Gefühlen", sagte der Top-Manager am Freitag bei einem Pressegespräch im Mercedes-Werk in Stuttgart-Untertürkheim.

Titel-Bild zur News: Jürgen Hubbert

Jürgen Hubbert blickt optimistisch in die Zukunft von Mercedes in der Formel 1

Die Silberpfeile hatten in der Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaft jeweils deutliche Niederlagen gegen ihre Ferrari-Konkurrenten kassiert. Michael Schumacher verteidigte seinen Titel mit dem Weltrekord von 123 Punkten. Der Schotte David Coulthard wies als Zweiter den Rekord-Abstand von 58 Zählern auf. Mika Häkkinen, der jetzt eine Pause einlegt und im nächsten Jahr durch seinen jungen finnischen Landsmann Kimi Räikkönen ersetzt wird, wurde Fünfter. Auch in der Teamwertung hatte Ferrari (179 Punkte) einen komfortablen Vorsprung vor McLaren-Mercedes (102).

"Wir erlitten zum Teil schmerzhafte Niederlagen", räumte Hubbert ein. Er führte mehrere Gründe für das unbefriedigende Abschneiden an. Das Team sei mit einigen Mängeln am Motor gestartet, aber auch das Chassis habe kleine Probleme gehabt. Die Diskussion um Star-Designer Adrian Newey, der kurz vor einem Wechsel zu Jaguar stand, und die frühe Debatte über Häkkinens Zukunft, der Mitte Mai in Monte Carlo das Team erstmals über seine Pausen-Pläne informierte, hätten ebenfalls Unruhe erzeugt und destabilisierend gewirkt.

Hubbert strich jedoch Häkkinens herausragende Rolle für sein Unternehmen heraus. "Mika ist Teil der Mercedes-Geschichte und der Mercedes-Familie." Der zweifache Weltmeister wird am (morgigen) Samstag beim Stars-und-Cars-Tag auf dem Werksgelände Untertürkheim ein weiteres Mal gebührend verabschiedet. Coulthard habe 2002 WM-Chancen, und Räikkönen, der eine hervorragende erste Saison (bei Sauber) gehabt habe, sei viel versprechend, so Hubbert.

Spekulationen, DaimlerChrysler wolle sich aus der Formel 1 zurückziehen, wies Hubbert energisch zurück: "Es gibt keine Diskussionen, unser Engagement zu stoppen." Er teilte mit, dass der Konzern die Mehrheit am Motorenpartner Ilmor übernehmen wolle. Verhandlungen mit den Anteilseignern Roger Penske und der Witwe des tödlich verunglückten Firmengründers Paul Morgan seien im Gange.

McLaren-Teamchef Ron Dennis erklärte, als Konsequenz aus der vergangenen Saison seien Umstrukturierungen vorgenommen worden. "Wir haben einen technischen Leitungsausschuss mit Vertretern aus den drei Firmen DaimlerChrysler, Ilmor und McLaren gebildet." Dieses Gremium soll für noch mehr Effizienz sorgen.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug teilte mit, dass das Team mit der Entwicklung des neuen Triebwerkes "voll im Plan" sei. "Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten und konkurrenzfähigen Motor bauen, auch wenn wir nicht sagen können, dass es der beste wird."