• 19.04.2018 09:40

  • von Dominik Sharaf

Erklärt: Deshalb gurkt Force India 2018 so oft hinterher

Dass die Pinken den Anschluss an das Mittelfeld teilweise verpasst haben, liegt an Korrelationsproblemen und einem Rätsel um den Diffusor des VJM11

(Motorsport-Total.com) - Nur ein WM-Punkt aus den ersten drei Grands Prix in der Saison 2018, aber für Force Indias Formschwäche gibt es eine Erklärung: Die Überraschungsmannschaft der vergangenen Jahre erzielt bei ihren Tests im Windkanal und ihren Simulationen auf den CFD-Computern hohe Übereinstimmungen, doch auf der Strecke läuft nichts wie in der Fabrik. Ergo müssen die Pinken nun probieren, probieren und probieren, wofür in Zeiten des Formel-1-Testverbots nur Rennwochenenden bleiben.

Titel-Bild zur News: Diffusor des Force India VJM11

Diffusor des Force India VJM11: Er ist die große Baustelle für die Designer Zoom

Als knifflig hat sich in Force Indias Fall der Unterboden erwiesen. Der Bereich gilt als sensibel, weil sich der Luftstrom unter dem Auto kaum simulieren lässt. Seit dem China-Grand-Prix kommt ein neuer Diffusor zum Einsatz (siehe Zeichnung). Er soll sich - branchenüblich - auf der Geraden absenken, damit der Abtrieb reduziert wird und höhere Spitzengeschwindigkeiten möglich werden.

Das Problem ist, dass der Luftstrom sich beim Verlangsamen und beim Wiederaufrichten des Autos nicht schnell genug an den Unterboden anschmiegt. Der Wagen wird beim Anbremsen von Kurven instabil, weil in diesem Moment Anpressdruck fehlt. "Ein Alptraum für den Fahrer", sagt 'Motorsport-Total.com'-Experte Gary Anderson über die Folgen für Sergio Perez und Esteban Ocon.

Sergio Perez

Das neue Auto bereitet Force India seit den Testfahrten Probleme Zoom

Besonders kritisch ist die Sache nach DRS-Zonen, weil der umklappbare Heckflügel für ähnliche Probleme sorgt. Auch hier muss der Luftstrom nach dem Zuklappen wieder anliegen - auch, um den Diffusor zu füttern. "Wer in diesem Bereich ein Problem hat, findet nicht so schnell heraus, welcher Bereich es tatsächlich verursacht", meint Ex-Designer Anderson. "Es gilt, die Quelle des Problems ausfindig zu machen. Nur die Symptome zu hemmen wird zu Rückfällen führen."