• 11.11.2017 16:35

  • von Roman Wittemeier & Adam Cooper

Änderung des Teamnamens: Force One vorerst vom Tisch

Die geplante Umbenennung des Force-India-Teams in Force One ist vorerst wieder vom Tisch: Neue Formel-1-Besitzer spielen beim Wechsel offenbar nicht mit

(Motorsport-Total.com) - Force India muss von seinem Plan, das Team bald in Force One umzubenennen, wieder Abstand nehmen. Die neuen Besitzer der Königsklasse, der amerikanische Medienkonzern Liberty Media, hat signalisiert, dass man wohl kaum seine Zustimmung zu einem solchen Schritt geben würde. Den Verantwortlichen ist der Name Force One zu nah am Begriff Formel 1 (englisch: Formula One). Vor allem bei einer Kurzbezeichnung des Teams käme es zum klaren Konflikt.

Titel-Bild zur News: Logo Force India

Auch das bisherige Logo des Teams ist recht nahe am Logo der Formel 1 Zoom

"Wir bekämen Schwierigkeiten, wenn wir es mit dem Namen Force One durchziehen wollten", bestätigt der stellvertretende Force-India-Teamchef Robert Fernley auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Eine Namensänderung müsste in den Formel-1-Gremien einstimmig befürwortet werden, ansonsten könnte die Mannschaft aus Silverstone nicht unter veränderter Nennung antreten, ohne die in der Vergangenheit erworbenen Ansprüche auf Anteile aus der Vermarktung zu verlieren.

"Wir bei allen anderen Dingen auch, legen wir großen Wert darauf, so etwas in enger Abstimmung mit allen Beteiligten zu machen. Also arbeiten wir mit der Formel 1 zusammen, aus Anstand. Man will immer einen Weg des geringsten Widerstandes finden", sagt Fernley. Das Team hatte in Großbritannien in den vergangenen Monaten bereits einige Firmen mit dem Begriff Force One ins Handelsregister eintragen lassen, zudem sicherte man sich entsprechende Internetdomains.

Neuer Name muss viele Bedingungen erfüllen

Diese Vorarbeiten sind nun womöglich für die Katz - auch weil man sich nicht frühzeitig mit den Verantwortlichen von Liberty abgestimmt hat. "Der Name Force One ist nicht komplett vom Tisch. Das kann man so nicht sagen", erklärt Fernley, "aber man will lieber durch eine offene Tür gehen anstatt durch eine, die man mühsam aufdrücken muss. Also arbeiten wir aus Höflichkeit eng mit den Formel-1-Besitzern zusammen. Auf konstruktivem Weg wollen wir zu einem Konsens kommen."

Die ehemalige Spyker-Mannschaft hatte nach der Übernahme 2007 durch den Geschäftsmann Vijay Mallya den Teamnamen Force India bekommen. Zudem trat man bis zum vergangenen Jahr in indischen Nationalfarben an. Ursprünglich sollten auf diesem Weg potente Sponsoren aus dem Heimatland Mallyas angelockt werden. Dies gelang aber nie. Mit dem Namen Force One wollte sich das Team nun breiter aufstellen und sich auf diesem Wege für Sponsoren und Partner aus aller Welt weiter öffnen.


Force India präsentiert den VJM10

Nachdem nun eine Umbenennung in Force One zu scheitern droht, sucht man in Silverstone nach einem neuen Namen. Der Begriff "Force" soll weiterhin Bestandteil der Nennung bleiben. "Wir schauen uns verschiedene andere Optionen an, aber das muss wohl überlegt sein", sagt Fernley. "immerhin soll der Name dann für immer bestehen bleiben. Wir müssen eine Marke aufbauen, die den Fortschritt unseres Teams entsprechend darstellt."

Robert Fernley

Muss den Teameignern einen neuen Namen vorschlagen: Robert Fernley Zoom

Fernley und seine Mitstreiter in Silverstone entscheiden nicht über die neue Namensgebung. "Das obliegt den Shareholdern", sagt er. "Jeder hat eine eigene Meinung, wenn es um den Teamnamen geht", erklärt Force-India-Betriebsleiter Otmar Szafnauer. Der Amerikaner nennt die Bedingungen: "Es muss zeitlos sein , es muss richtig sein, es darf nicht Force One sein und all so etwas." Bis Mitte Dezember muss die Entscheidung gefallen sein, um rechtzeitig vor Bekanntgabe der Nennliste 2018 durch alle Gremien gehen zu können.

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