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  • 14.03.2015 11:19

  • von Dominik Sharaf

Manor-Marussia: Fiskus wollte Australien-Reise verhindern

Während sich Ferrari und McLaren für die Entlassung aus dem Insolvenzverfahren aussprachen, wollten britische Steuerbehörden Manor-Marussia an die Kette legen

(Motorsport-Total.com) - Lange sah bei Manor-Marussia alles nach einer märchenhaften Rückkehr mit dem Charme eines totgeglaubten Außenseiters aus, doch es hängen weiter dunkle Wolken über dem Comeback. Das Wirtschaftsmagazin 'Forbes' und der 'Daily Telegraph' veröffentlichten am Samstag nebst einer detaillierten Gläubigerliste die Meldung, dass der britische Fiskus verhindern wollte, dass die Truppe am Australien-Grand-Prix teilnimmt. Bei ihm steht Manor-Marussia mit rund 1,4 Millionen Euro in der Kreide.

Titel-Bild zur News: Manor-Marussia-Box

Manor-Marussia fährt in Australien zwar nicht, hat aber trotzdem eine Menge Ärger Zoom

Die Steuerbehörden gehörten nicht zu den 77 Prozent der Gläubiger, die einem Ende der Insolvenz im Rahmen des Company Voluntary Agreement Ende Februar ihren Segen haben. Weil die zustimmenden Parteien jedoch ausreichend Schulden auf sich vereinten, mussten sie sich einer einfachen Mehrheit beugen. Auch die Rennstrecke in Jerez (17.500 Euro für Testfahrten offen) stellte sich quer. Antriebspartner Ferrari, Technikpartner McLaren sowie andere aus der Formel 1 bekannte Firmen nickten die Sache ab.

Dabei sind die Scuderia (12,2 Millionen Euro) und das Team aus Woking (9 Millionen Euro) die größten Gläubiger auf der Liste, auf der sich auch BBS, Magneti Marelli, der Caterer an der Rennstrecke sowie eine Reihe von Privatpersonen finden. Kurios: McLaren wird in den offiziellen Dokumenten mit einem Veto geführt, stimmte aber zu, wie 'Forbes'-Recherchen bestätigen. Offenbar handelt es sich um einen Fehler in der Dokumentation, der nachträglich nicht mehr korrigiert wurde.

Insgesamt belaufen sich die Schulden auf 90,5 Millionen Euro, die das Investment des nordirischen Energieunternehmers Stephen Fitzpatrick in Höhe von gemunkelten 50 Millionen Euro nicht komplett getilgt haben kann. Die Schuldenliste zeigt: Manor-Marussia ist noch längst nicht über den Berg und steckt weiter in argen finanziellen Problemen.