• 08.10.2006 08:29

Alonso gewinnt in Japan - Schumacher mit Motorschaden

Fernando Alonso gewann das Rennen in Suzuka vor Massa und Fisichella - Vorentscheidung in der WM wegen eines Motorschadens von Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Fast alle Experten hatten prophezeit, dass Michelin heute im Rennen nur bei regnerischen Bedingungen eine Chance haben würde, doch bei sonnigen Bedingungen und deutlich mehr als 20 Grad Lufttemperatur nahm der Grand Prix von Japan in Suzuka einen unerwarteten Verlauf. Schlussendlich fiel sogar eine Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft.

Titel-Bild zur News: Podium in Japan 2006

Fernando Alonso ist nach dem Sieg in Japan haushoher Favorit auf den Titel

Am Start gab es keine Überraschungen, setzte sich Felipe Massa vor seinem Ferrari-Teamkollegen Michael Schumacher durch. Dahinter folgte zunächst Ralf Schumacher (Toyota), während Fernando Alonso (Renault) mit einem gewagten Manöver an Jarno Trulli (Toyota) vorbeigehen konnte und sich auf den vierten Platz verbesserte. Jenson Button (Honda), Giancarlo Fisichella (Renault) und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team) komplettierten die Top 8.#w1#

Massa ließ Schumacher überholen

Zu Beginn der dritten Runde folgte eines der wenigen Highlights des Tages, als Massa bei Start und Ziel vom Gas ging und Schumacher vorbeiließ. Fast gleichzeitig kam Rubens Barrichello (Honda) nach einer Berührung mit Heidfeld an die Box, um sich einen neuen Frontflügel abzuholen. Ansonsten verlief die Anfangsphase aber erstaunlich ruhig - wie eigentlich der gesamte Grand Prix, der der Dramatik der WM-Situation nicht gerecht wurde.

Start in Japan 2006

Am Start hatte Ferrari beim Grand Prix von Japan noch alles unter Kontrolle... Zoom

Die erste Serie der Boxenstopps - das Feld kam ausnahmslos zweimal zum Service - eröffnete das Toyota-Team, wobei Alonso kurz vor Ralf Schumachers Stopp noch ein psychologisch wichtiges Überholmanöver zeigte und anschließend mit ein paar schnellen Runden den Abstand auf die Spitze auf gut vier Sekunden verringerte. Allerdings musste der Spanier früher an die Renault-Box kommen als sein WM-Rivale.

In der Folge gab es abgesehen von einem Ausritt von Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team) in der Degner-Kurve keine nennenswerten Zwischenfälle, ehe der große Paukenschlag folgte: In der 37. Runde kam auf einmal Rauch aus Michael Schumachers Heck - und der Ferrari-Pilot musste seinen 248 F1 im Bereich der Unterführung abstellen. Schumacher war fassungslos, trug die Enttäuschung aber mit Würde und bedankte sich trotz allem bei jedem einzelnen Mechaniker.

Alonso am Ende völlig ungefährdet

Nach diesem Zwischenfall musste Alonso den Sieg nur noch nach Hause fahren, wobei er von Massa nicht mehr wirklich unter Druck gesetzt wurde. Auf den weiteren Positionen folgten in einer Schlussphase ohne echte Zweikämpfe Fisichella, Button, Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), der einen langen ersten Stint fuhr, Trulli, Ralf Schumacher und Heidfeld, der in den letzten Runden seine Position gegen Kubica verteidigen musste.

Michael Schumacher

... dann schied Michael Schumacher jedoch mit einem Motorschaden aus. Zoom

Insgesamt sahen 18 von 22 Piloten die Zielflagge; neben Schumacher schieden noch Mark Webber (Williams-Cosworth/Unfall), David Coulthard (Red-Bull-Ferrari) und Christijan Albers (MF1-Toyota/Defekt) aus. Scott Speed (Toro-Rosso-Cosworth) wurde zwar gewertet, musste aber ebenfalls sein Auto in der Box abstellen. Schade aus deutscher Sicht: Nico Rosberg (Williams-Cosworth) wurde für eine starke Leistung nicht belohnt, landete auf dem zehnten Rang.

In der Weltmeisterschaft führt Alonso nun zehn Punkte vor Schumacher, womit ihm in Brasilien schon ein achter Platz auf jeden Fall zur erfolgreichen Titelverteidigung reichen würde. Massa (70) und Fisichella (69) duellieren sich weiterhin um Position drei. Auch bei den Konstrukteuren übernahm Renault wieder die Spitze: Alonso/Fisichella gehen mit neun Punkten Vorsprung auf Schumacher/Massa in das Saisonfinale.