"GPS-Punkt zu schnell": Engel verpasst Stoppfenster wegen kuriosem Fehler
Maro Engel kam eine Runde vor dem Stoppfenster zum Reifenwechsel: Wie der Faux-pas passieren konnte und wie seine Strafforderung gegen Engstler erhört wurde
(Motorsport-Total.com) - Riesiges Pech für Maro Engel: Der Winward-Mercedes-Pilot, der von Startplatz zwei ins Rennen ging, geriet zuerst in der ersten Kurve mit Grasser-Lamborghini-Pilot Luca Engstler aneinander und kam dann auf Platz vier liegend auch noch eine Runde vor dem Beginn des Boxenstopp-Fensters zum Reifenwechsel herein, was sein Rennen zerstörte (Rennbericht).

© Alexander Trienitz
Vom GPS genarrt: Der zu frühe Stopp kostete Maro Engel das Rennen Zoom
Aber wie kam es zum Faux-pas? "Leider hatten wir einen Delay im GPS", erklärt Engel im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Der Funkspruch kam, als ich aus der Steilwand rausgekommen bin. Dann bin ich in die Box abgebogen - und das war natürlich ärgerlich. Da war heute sicher mehr drin."
Was Engel damit genau meint? Aus Sicht von Renningenieur Mauricio Moreira war Engels Winward-Mercedes bereits über der Start-Ziel-Linie gefahren, als er seinen Piloten anfunkte, an die Box zu kommen.
GPS-Punkt bei Engel "etwas verschoben"
Das bestätigt auch Teamchef Christian Hohenadel. "Im Prinzip war der GPS-Punkt einfach zu schnell auf der Strecke", sagt der Ex-Rennfahrer. "Der war ein bisschen verschoben." Engels Renningenieur habe daraufhin gefunkt: "Pit this lap!" Kein Wunder, dass Engel sofort Folge leistete.
"Maro hat voll den Anker geschmissen", spielt Hohenadel darauf an, dass sein Pilot aus hoher Geschwindigkeit verzögerte, um die Boxeneinfahrt nicht zu verpassen und spricht von einer "total unglücklichen" Situation. Zumal Zandvoort zu Engels stärksten Strecken gehört und er bei wechselhaften Bedingungen oft Highlights setzt.
"Wir können die Zeit nicht mehr zurückdrehen", sagt Engel nach Platz zehn, der später wegen einer Strafe gegen Engstler zu Platz neun wurde. Was möglich gewesen wäre? "Ich denke, wir hätten sicherlich um das Podium gekämpft. Güven war vor mir, und er hat das Rennen gewonnen."
Engel abgedrängt? Späte Strafe gegen Engstler
Dass der türkische Manthey-Porsche-Pilot überhaupt vor Engel kam, hat mit der ersten Kurve zu tun, denn da kamen sich er und Grasser-Lamborghini-Pilot Engstler in die Quere. "Ich war auf der Außenspur unterwegs, kriege dann am Kurvenausgang eine mit und finde mich mit zwei Rädern im Kies wieder, während rechts zwei Fahrzeuge vorbeifahren", ärgert sich Engel.
Vor allem, weil es zunächst danach aussah als würde Engstler ungeschoren davonkommen. "Die Regeln in der DTM sagen was anderes", spielt Engel darauf an, dass dem Gegner in der Traditionsserie ausreichend Platz gelassen werden muss. Doch Renndirektor Sven Stoppe, der sich diesmal die Onboard-Kameras genau anschaute, reagierte spät aber doch.

© Alexander Trienitz
Anfahrt zur ersten Kurve: Weniger später kracht es zwischen Engel und Engstler Zoom
Kurz vor 20 Uhr wurde bekanntgegeben, dass der Grasser-Lamborghini-Pilot nachträglich eine Penalty-Lap-Strafe erhielt, die in fünf Sekunden umgewandelt wurde. Dadurch rückt Engel auf Platz neun vor, Engstler ist jetzt Zehnter.
Engel, der in der Meisterschaft auf dem sechsten Platz liegt, blickt aber schon auf das Sonntagsrennen, das um 16:30 Uhr gestartet wird. Seine Devise: "Runterputzen, weitermachen und nach vorne schauen."


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar