DTM-Qualifying Zandvoort 1: Premieren-Pole für Grasser-Pilot Pepper bei Regen

Erste DTM-Pole für Grasser-Lamborghini-Pilot Jordan Pepper, der sich gegen Maro Engel durchsetzt: Heftiger Rückschlag für die am Freitag so starken BMW-Piloten

(Motorsport-Total.com) - Der erwartete Regen traf beim Samstags-Qualifying der DTM in Zandvoort ein - und spülte die Grasser-Lamborghini-Truppe an die Spitze: Jordan Pepper holte sich mit einer 1:42.194 seine erste DTM-Pole und setzte sich gegen Winward-Mercedes-Pilot Maro Engel durch, dem nur 0,008 Sekunden fehlten (Qualifying-Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Jordan Pepper

Jubel bei DTM-Neuling Jordan Pepper: Der Südafrikaner holt sich die erste Pole Zoom

Peppers Freude war besonders groß, nachdem es am Freitag mit seinem Reifenplatzer und dem nicht ganz optimalen Lamborghini-Tempo im Qualifying für den Sonntag nicht perfekt gelaufen war. "Wir haben den Regen gesehen - und das war unsere Chance", sagt er bei ran.de.

Pepper fuhr seine Bestzeit früh in der Session und ließ wie die meisten noch einen zweiten Satz Regenreifen aufziehen. Obwohl die Strecke abtrocknete, konnte ihn keiner mehr von der Spitze verdrängen. "Die Reifen waren schon weg", erklärt er, warum auch er selbst nicht mehr nachlegen konnte.

Engstler über starke Leistung: "Im Trockenen keine Chance"

Auch Winward-Mercedes-Pilot Engel, der bei Regen bekanntlich immer stark ist, störte nach Platz zwölf im Qualifying am Freitag das wechselhafte Wetter nicht. "War ein bisschen zäh gestern", sagt er bei ran.de. "Insofern war ich nicht traurig, als ich heute Morgen aus dem Fenster geschaut habe."

Auf Platz drei landete mit Luca Engstler (+0,017) der zweite Grasser-Lamborghini, was zeigt, dass die österreichische Truppe die Reifendrücke offenbar genau getroffen hat. "Wenn man zwei Autos in den Top 3 hat, zeigt das, dass die Jungs uns wirklich zwei Raketen hingestellt haben", freut sich Engstler bei ran.de.

Und hofft, dass das wechselhafte Wetter anhält: "Im Trockenen haben wir leider keine Chance dieses Wochenende - und jetzt im Nassen hier zu sein, ist toll." Von der Änderung der Balance of Performance (BoP) am Freitagabend war der Lamborghini übrigens nicht betroffen.

Strategiepoker: Durchfahren oder neuer Satz Regenreifen?

Vierter wurde Land-Audi-Pilot Ricardo Feller (+0,122). In der dritten Reihe stehen Manthey-Porsche-Pilot Ayhancan Güven (+0,231), der einmal von der Strecke abkam, und Landgraf-Mercedes-Pilot Lucas Auer (+0,256) auf den Plätzen fünf und sechs. Der Neffe von Gerhard Berger bleibt in der DTM-Gesamtwertung weiterhin in Führung.

Dahinter rangieren Lokalmatador Morris Schuring, der seinen Manthey-Porsche auf Platz sieben stellte, und Teamkollege Thomas Preining auf Platz acht. Der Österreicher ließ keinen zweiten Satz Regenreifen aufziehen.

"Wir haben uns echt schwer getan, hatte irgendwie nie Grip und haben uns dazu entschieden, draußen zu bleiben", erklärt der Ex-Champion bei ran.de seine Strategie. Am Ende wäre das Ergebnis auch bei einem Reifenwechsel vermutlich das gleiche gewesen, glaubt er.

Abt-Lamborghinis nicht in den Top 10, BMW ohne Chance

Erneut nicht im Vorderfeld landeten die Abt-Lamborghini-Piloten: Champion Mirko Bortolotti (+0,449) musste mit Platz elf vorliebnehmen, Nicki Thiim wurde nur 16. Noch schlechter lief es für die am Freitag so starken Schubert-BMW-Piloten: Rene Rast (+1,034) landete auf Platz 18, Marco Wittmann wurde 20. Das zeigt, dass es bei Regen für den M4 GT3 Evo weiterhin nicht läuft.

"Wir waren im Regen noch nie stark", bestätigt Rast, der noch am Vortag seine 26. Pole geholt hatte und damit Bernd Schneider den Rekord endgültige abknöpfte. "Ich glaube, es liegt weniger am Auto, sondern einfach an der Kombination, wie es jetzt gerade ist."

Kein Wunder, dass er im Rennen auf eine trockene Strecke hofft. "Wenn es regnet, haben wir wahrscheinlich keine Chance", erklärt er. "Uns fehlt einfach der mechanische Grip, also der Grip in den Kurven."

Rast erklärt, wieso man im Regen nicht zurechtkommt

Der BMW sei ein Auto, das die Rundenzeit mit dem Topspeed auf den Geraden generiere. "Der Top-Speed auf der Geraden ist im Regen nicht so entscheidend wie die Kurvengeschwindigkeit. Daher sind wir im Regen mit dem BMW immer ein bisschen hinten dran."

Ebenfalls nicht im Vorderfeld landeten die beiden Dörr-McLaren-Piloten: Ben Dörr, der bislang überraschte, kam mit 1,159 Sekunden Rückstand auf den 19. Platz, Timo Glock wurde mit 1,205 Sekunden Rückstand 21.

Das Samstagsrennen wird wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.. Das Wetter wird nun zum großen Knüller, da die Nähe zum Meer eine Prognose fast unmöglich macht.