DTM-Qualifying Zandvoort 2: Rast bricht mit Pole Schneiders Rekord!

Ist die Qualifying-Schwäche des BMW M4 GT3 überwunden? Rene Rast sichert sich Pole-Rekord, erneute Enttäuschungen für Glock und Abt, Feller disqualifiziert

(Motorsport-Total.com) - Lange musste Rene Rast auf diesen Moment warten, doch das wegen der Le-Mans-Test-Überschneidung auf den Freitagabend vorgezogene Zandvoort-Qualifying, das die Startaufstellung für das Sonntagsrennen ermittelt, brachte die 26. Pole für den Schubert-BMW-Piloten! Damit stellte der dreimalige Champion den Rekord von "Mr. DTM" Bernd Schneider ein, der 25 Poles auf seinem Konto hat.

Titel-Bild zur News: Rene Rast

Rekord von Bernd Schneider eingestellt: Rene Rast feiert die 26. Pole Zoom

Und das bei schwierigen Bedingungen, denn die um 16:55 Uhr gestartete Session fand am Anfang auf leicht feuchter Strecke statt, die dann komplett abtrocknete: Mit einer 1:32.750 war Rast um 0,275 Sekunden schneller als Lausitzring-Sieger Jack Aitken im Emil-Frey-Ferrari (Qualifying-Ergebnis).

Nach dem Aussteigen wurde Rast von seinem Schubert-Team sofort mit einem Rekord-T-Shirt ausgestattet. "Sie haben mir gesagt, dass sie die seit dem letzten Jahr ab dem Nürburgring durch die Gegend schleppen", grinst Rast, der seit Ende September 2023 auf dem Red-Bull-Ring auf eine Pole wartet.

Rast zeigt sich überrascht, auch zweiter BMW im Spitzenfeld

Zandvoort sei für ihn "immer eine gute Strecke" gewesen, sagt Rast bei ran.de. "Wir waren hier testen vor ein paar Wochen, da waren wir auch relativ schnell." Er habe daher ein gutes Gefühl gehabt, "aber dass heute die Poleposition rausspringt, hätte ich nicht wirklich gedacht", zeigt sich der 38-jährige Mindener überrascht.


Fotos: DTM 2025: Rennwochenende in Zandvoort, Freitag


Auch Aitken stellte mit Platz zwei nach der Pole am Lausitzring erneut seine Qualifying-Stärke unter Beweis. Wird er jetzt wie vor zwei Wochen Rast überholen und erneut den Sieg feiern? "Mal sehen, sie sind auf jeden Fall schnell auf der Geraden, also müssen wir uns überlegen, ob wir sie mit unserer Strategie schlagen können", antwortet der Brite bei ran.de. Mit seiner Runde sei er hochzufrieden gewesen, dennoch fehle auf BMW etwas Zeit.

Die Stärke der Münchner zeigt sich auch durch den dritten Platz von Marco Wittmann (+0,300). Offenbar sind mit dem M4 GT3 Evo deutliche Fortschritte im Qualifying gelungen. "Die Runde war leider von meiner Seite nicht ganz optimal", zuckt Wittmann, der am Sonntag sein 200. DTM-Rennen fährt, mit den Schultern. "Aber ich glaube, Platz drei ist eine gute Ausgangslage."

Dörr deutlich vor Glock, der Problem bei Vorbereitung hatte

Auf Platz vier folgt mit Jules Gounon (+0,498) der beste Mercedes-AMG-Pilot - und das, obwohl der für Andorra startende Franzose weder bei der GT-World-Challenge-Sprintserie vor drei Wochen in Zandvoort noch beim Test am Start war. In der dritten Reihe stehen "Grello"-Porsche-Pilot Thomas Preining (+0,553), der Fünfter wurde, und McLaren-Überraschungsmann Ben Dörr (+0,564) auf Platz sechs.

"Das war eine Topleistung, die Runde hat gepasst", freut sich der Frankfurter McLaren-Youngster, der bei ran.de wegen der Regentropfen am Anfang auf die schwierigen Bedingungen verweist. "Meiner Meinung nach hätten wir in der Box noch ein, zwei Minuten länger warten müssen, aber wir haben das Beste rausgeholt."

Dörrs Teamkollege Timo Glock kam erneut nicht perfekt zurecht und landete mit 1,147 Sekunden Rückstand auf dem 20. Platz. Schon vor der Session hatte er auf Instagram geschrieben: "Leider haben wir im zweiten Training ein Bremsproblem erlitten, konnten also nicht viel fahren." Das sei "nicht wirklich eine gute Vorbereitung auf das Qualifying".

Abt erneut weit zurück, Bortolotti rollt "stromlos" aus

Eine Überraschung gab es beim Landgraf-Team: Youngster Tom Kalender war mit 0,745 Sekunden Rückstand auf Platz neun zweitbester Mercedes-AMG-Pilot, DTM-Leader Lucas Auer fehlten auf Platz elf 0,766 Sekunden. Der Österreicher bleibt aber in der Meisterschaft weiterhin in Führung (Gesamtstand).

Mirko Bortolotti

Harte Titelverteidigung: Bortolotti hat auch im Zandvoort-Qualifying kein Glück Zoom

Und auch für die Abt-Truppe gab es eine erneute Enttäuschung: Champion Mirko Bortolotti wurde mit 0,921 Sekunden Rückstand 16., Nicki Thiim fehlten auf Platz 23 sogar 1,706 Sekunden, während Grasser-Pilot Jordan Pepper (+0,696) auf Platz acht bester Lamborghini-Pilot war.

Bortolotti, der im zweiten Training einen Reifenschaden verzeichnete und dadurch keine Qualifying-Simulation absolvieren konnte, sorgte am Ende für eine gelbe Flagge, weil er kurz vor Ablauf der Zeit mit seinem Huracan GT3 Evo2 in der ersten Kurve ausrollte.

Abt vermutete zunächst "etwas Elektrisches" und gab dann an als Ursache einen "gerissenen Keilriemen" an. Die offizielle Angabe des Teams: "Seine letzte Zeitrunde konnte Mirko nicht beenden, weil das Auto komplett stromlos war und sich auch mit einem Power Cycle nicht mehr starten ließ."

Land-Audi-Pilot Feller disqualifiziert

Ganz bitter verlief das Qualifying für Land-Audi-Pilot Ricardo Feller. Der Schweizer fuhr gleich zu Beginn der Session seine Runden bei suboptimalen Bedingungen, weil er auf mehr Regen hoffte, und kam nur auf Platz 15. Später wurde er wegen eines Verstoßes gegen das Parc-Ferme-Reglement auch noch disqualifiziert. Er darf das Rennen nun vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen.

Was genau passiert war? Das Team hatte das Fahrzeug in der Box hochgehoben, was aber während des Qualifyings nicht erlaubt ist, außer man will die Reifen wechseln. Der Hintergrund: Durch ein schnelles Senken könnte der Bodenabstand beeinflusst werden.

Das Sonntagsrennen, für das die Startaufstellung gilt, wird diesmal erst um 16:30 Uhr gestartet. Der Samstag verläuft aber nach gewohntem Zeitplan - mit einem Qualifying am Morgen und dem Rennen um 13:30 Uhr (alle Infos zu TV-Zeiten, Stream etc.).