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Ford Mustang "kein Qualifying-Auto": Reifen zu schnell auf Temperatur?
Wie eine unglückliche Verkettung der Ereignisse einen ersten Ford-Mustang-Achtungserfolg in der Lausitz verhinderte und wieso das Qualifying die Schwäche ist
(Motorsport-Total.com) - An den ersten zwei DTM-Wochenenden konnte der neue Ford Mustang GT3 mit den Plätzen 15 und zwölf durch Arjun Maini gerade mal fünf Punkte einfahren. Obwohl man noch auf ein Top-10-Ergebnis wartet, zeigt sich HRT-Teamchef Ulrich Fritz ermutigt. "Auf dem Lausitzring hatten wir fünf Zehntel Rückstand - das ist nicht mehr die Sekunde, die wir auch schon mal hatten", sagt er im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

© ADAC Motorsport
Fabio Scherer lag in der Lausitz auf Platz acht, ehe beim Stopp alles schieflief Zoom
"Wir haben in allererster Linie beim Fahrwerk was gefunden", erklärt er. "Es fehlt noch was und reicht nicht, um vorne mitzufahren", aber ohne Panne beim Boxenstopp hätte Fabio Scherer am Sonntag "solide in die Top 10 fahren können", ist Fritz überzeugt.
"Es war sehr schade, denn Fabio war auf P8, als er reinkam", spielt Fritz auf einen 14-Sekunden-Stopp beim Schweizer an, der sein Rennen zerstörte. "Wir haben den Boxenstopp vergeigt, dann hat das Auto abgeschaltet, weil es eine automatische Launch-Control gibt", erklärt er und spricht von einem "Desaster".
Launch-Control trickste HRT-Team beim Stopp aus
Die Technik des Mustang, der über eine Kupplung am Lenkrad verfügt, hat also dem HRT-Team einen Streich gespielt. "Der Haken war, dass die Kupplung sicherheitsbedingt wieder aufmacht, wenn du innerhalb von zehn Sekunden nicht losgefahren bist, um zu verhindern, dass das Auto ungewollt losfährt", beschreibt Fritz das Ford-System.
"Das ist Fabio zum Verhängnis worden, denn in dem Moment, als das Auto endlich runterging, hat die Kupplung aufgemacht, und Fabio hat keinen Gang reingekriegt. Das sind Dinge, die man lernt, wenn man das erste Mal in so eine Situation kommt."
Wie man überhaupt erst in diese Situation kam? Bei HRT hatte sich im Vorfeld ein Mechaniker an der Hand verletzt, weshalb man kurzfristig Ersatz benötigte und keinen perfekten Stopp hinbekam.
Ford Mustang laut Fritz "kein Qualifying-Auto"
Bislang tut sich das Team vor allem im Qualifying schwer: Platz 16 durch Maini war bislang das Highlight. "Es ist auch kein Qualifying-Auto", sagt Fritz - und spielt damit darauf an, dass der Mustang aktuell durch die Balance of Performance (BoP) wegen der Schwäche in den Kurven einen Topspeed-Vorteil hat.
"Im Rennen können wir nach vorne fahren, denn da können wir überholen", stellt der HRT-Teamchef klar. Aber müsste man nicht eigentlich auch im Qualifying besser aufgestellt sein, da der Mustang die in der DTM ungeheizten Reifen schnell auf Temperatur bringt?
Reifen bei Mustang zu schnell auf Temperatur?
"Das kann auf der einen oder anderen Strecke ein Vorteil sein, aber da wir die Räder so gut auf Temperatur bringen, sind wir auch ganz schnell über dem Zenit", antwortet Fritz. "Bei uns ist der Reifen teilweise zu warm, wenn der Peak da ist - und dann geht auch nix mehr."
Tatsächlich verzichtete HRT mit dem Mustang in der Lausitz sogar auf einen sogenannten "Heat-Soak", also das Anwärmen des Reifens über die Bremse durch eine Out-In-Lap zu Beginn des Qualifyings. Ist das ein schlechtes Omen für das bevorstehende Wochenende in Zandvoort, wo die Reifen durch die schnellen Kurven und den rauen Asphalt besonders belastet werden? (SPONSORED LINK: Jetzt Tickets für das DTM-Wochenende in Zandvoort sichern!)
"Man muss abwarten", ist der HRT-Teamchef vorsichtig. "Tendenziell liegt es dem Auto nicht unbedingt, weil der Asphalt sehr rau ist und das Reifen frisst. Aber wenn es regnet, sieht es wieder ganz anders aus", blickt er auf den Wetterbericht, der wechselhaftes Wetter prognostiziert. Doch auch bei Regen fehlt dem Team noch die Erfahrung mit dem Mustang GT3.


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