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Rast erklärt BMW-Aufschwung: "Hätten gerne ganze Saison Truck-Grand-Prix"
Profitierte der BMW M4 GT3 Evo mehr als andere Autos von den Trucks im DTM-Rahmenprogramm? Was die Fahrer sagen und wieso der Topspeed-Vorteil weg ist
(Motorsport-Total.com) - Waren die Renntrucks im Rahmenprogramm für das starke BMW-Ergebnis bei der DTM auf dem Lausitzring mitverantwortlich? Schubert-BMW-Pilot Rene Rast, der die Plätze zwei und drei einfuhr, hält das abgesehen von den Fortschritten mit dem M4 GT3 Evo für absolut möglich.

© Alexander Trienitz
Gute Startpositionen und Podestplätze: Der BMW erwies sich in der Lausitz als Topauto Zoom
"Wir waren einfach konkurrenzfähiger - und auch die Bedingungen waren durch den Truck-Grand-Prix anders", fällt Rast auf. "Sie haben für viel Grip gesorgt, was uns hilft, denn viel Grip hilft uns immer - und das hat sich auch dieses Wochenende gezeigt".
Der dreimalige Champion stellt klar: "Wenn ich die Wahl hätte, würde ich dafür stimmen, dass der Truck-Grand-Prix die ganze Saison bei uns fährt." Woraufhin der ADAC-Pressesprecher Rast mit einem Augenzwinkern aufklärt, dass das wegen der Steilkurve in Zandvoort keine so gute Idee ist.
"Kommt uns entgegen": Wittmann pflichtet Rast bei
Dennoch ist Rast mit seiner Meinung nicht alleine. Auch Teamkollege Marco Wittmann, der den M4 GT3 am Sonntag im dritten Jahr erstmals in die erste Reihe stellte, outet sich als Fan der Truck-Europameisterschaft, die erstmals - und laut Plan auch zum letzten Mal in dieser Saison - im DTM-Rahmenprogramm gastierte.
Neben dem im Laufe des Wochenendes verbesserten Set-up führt er bei ran.de die Fortschritte darauf zurück, "dass uns hier die Trucks am Wochenende helfen, die zusätzlich Grip und Gummi auf die Strecke bringen. Und uns das ein bisschen entgegenkommt, aber das nehmen wir gerne mit. Vielleicht laden wir sie jetzt bei jedem Wochenende ein, dann scheint es zu funktionieren."
Aber wie ist es zu erklären, dass der BMW offenbar mehr von den Trucks profitiert hat als andere Autos? Ein Beleg dafür ist unmöglich zu erbringen, aber es kommt nicht ganz überraschend, denn auch auf nasser Piste, wenn der Grip am geringsten ist, leidet der M4 GT3, der durch seine Größe ohnehin schwierig zu rotieren ist, mehr als andere Autos.
Auch "reifenschonender" Mercedes-AMG ein Truck-Profiteur?
Was der Truck-Gummi grundsätzlich ausmachen kann, zeigte sich vor allem im ADAC GT Masters: Polesetter Finn Zulauf wäre mit seiner Pole-Zeit im Paul-Lamborghini am Samstagmorgen in der DTM auf Platz drei gekommen! Zu diesem Zeitpunkt war der Vorteil am größten, denn am Vorabend waren drei Truck-Qualifyings durchgeführt worden, unmittelbar vor dem ADAC-GT-Masters-Qualifying ein 15-minütiges Truck-Warm-up.

© Alexander Trienitz
Die Trucks der FIA-Europameisterschaft sorgten für gute Gripverhältnisse Zoom
Abgesehen davon hört man auch aus dem AMG-Lager, dass der Goodyear-Gummi der LKW-Zugmaschinen eine mögliche Erklärung für das starke Wochenende der Marke mit dem Stern war. Der reifenschonende Mercedes-AMG GT3 - wie der BMW ein Frontmotor-Fahrzeug - hatte bislang oft Schwierigkeiten, die ungeheizten Pirellis auf Temperatur zu bringen. Mehr Grip bedeutet auch eine höhere Kurvengeschwindigkeit, wodurch die Reifen in der Regel schneller auf Temperatur kommen.
Wo ist der Topspeed-Vorteil des BMW geblieben?
Beim BMW fällt aber auch auf, dass es in der Lausitz nicht wirklich ein Problem war, die Gummis zu erhitzen: Denn Wittmann fuhr seine Toprunde im Qualifying, die ihn am Sonntag auf Platz zwei brachte, bereits fünf Runden nach dem Verlassen der Box - so schnell gelang das niemandem.
Das schnelle Aktivieren der Pneus hatte offenbar auch eine Kehrseite: Denn bei Rast war der Reifen-Abbau so groß, dass er am Ende des Sonntagsrennens im Kampf um den Sieg keine Chance gegen Jack Aitken hatte.
Der Emil-Frey-Ferrari-Pilot war mit der gleichen Reifentaktik wie Rast unterwegs, litt aber nicht unter den gleichen Problemen an der Vorderachse. Man darf nun gespannt sein, wie sich Schubert auf der reifenmordenden Strecke in Zandvoort präsentieren wird (SPONSORED LINK: Jetzt Tickets für das DTM-Wochenende in Zandvoort sichern!).
Und noch etwas fällt auf: Der große Topspeed-Vorteil, den der BMW im Vorjahr durch die Balance of Performance (BoP) wegen der Schwäche in den Kurven hatte, ist weg. Das hat aber auch damit zu tun, dass die SRO Motorsports Group das Schubert-Team durch den neuen Mindest-Heckflügelwinkel zu mehr Abtrieb zwingt - und damit sicherstellt, dass kein Fahrzeug im Zweikampf einen zu großen Vorteil hat.


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