DTM-Rennen Lausitzring 2: Ferrari-Sieg im Fotofinish-Chaos, Glock in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Obwohl der erwartete Regen am Ende ausbleibt, sehen die Fans auf dem Lausitzring ein chaotisches Sonntagsrennen (Ergebnis) mit harten Duellen, zahlreichen Kollisionen und einer Entscheidung in letzter Minute: Am Ende feiert Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken seinen ersten Sieg in dieser Saison.

© Alexander Trienitz

Jack Aitken feiert am Sonntag den Sieg am Lausitzring Zoom

Zwar schnappt sich Rene Rast im Schubert-BMW nach dem ersten Boxenstopp durch einen Undercut die Führung, weil er eine Runde früher stoppt als Polesetter Aitken und seine Reifen bereits auf Temperatur hat. Doch der Ferrari-Pilot bleibt dran und holt sich mit einem entschlossenen Manöver kurz vor Schluss die Spitzenposition zurück.

"Ja, ich bin mega happy", sagt Rast, der schon am Samstag von der BMW-Stärke überrascht war, gegenüber ran. "Klar hätte ich heute gerne gewonnen und zwei Runden vor Ende den Sieg zu verlieren ist natürlich immer ärgerlich, aber es hat irre viel Spaß gemacht heute."

Auch Jules Gounon (Winward-Mercedes) wittert seine Chance. In der letzten Kurve setzt er alles auf eine Karte, zieht auf Augenhöhe mit Rast, doch der BMW-Pilot rettet Platz zwei mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,045 Sekunden ins Ziel. Gounon komplettiert als Dritter das Podium.

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Jack Aitken gewinnt das zweite DTM-Rennen auf dem Lausitzring Zoom

Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) sichert sich Rang vier, gefolgt von Maro Engel (Winward-Mercedes) und DTM-Champion Mirko Bortolotti, der im Abt-Lamborghini sein bestes Saisonergebnis einfährt. Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) wird Siebter vor Marco Wittmann (Schubert-BMW) und Vortagessieger Lucas Auer im Landgraf-Mercedes.

Maximilian Paul erreicht die Ziellinie als Zehnter, doch weil der Paul-Lamborghini-Pilot seinen zweiten Pflichtboxenstopp zu spät absolviert, bekommt er nachträglich eine Zeitstrafe von 60 Sekunden aufgebrummt. Nutznießer ist Timo Glock, der zwar als Elfter ins Ziel kommt, infolge der Strafe allerdings noch in die Top 10 nach vorne rutscht.

Bortolotti & Scherer profitieren vom Startchaos

Der Start des Rennens verläuft ähnlich chaotisch wie am Vortag: Thomas Preining (Manthey-Porsche) startet einen Angriff auf den Führenden Aitken, wobei es zur Kollision der beiden Streithähne kommt. Marco Wittmann (Schubert-BMW) versucht zu profitieren, wird allerdings vom Ferrari-Piloten von der Strecke gedrückt.

Preining muss erst durch das Kiesbett, anschließend in die Box. Der Manthey-Porsche wird bei der Kollision mit Aitken zu stark beschädigt, um das Rennen fortsetzen zu können. Mehr Glück hat Vortagessieger Lucas Auer, der wenige Kurven später von Wittmann in die Wiese gedrückt wird und einige Positionen zurückfällt.

Nutznießer der chaotischen Startphase ist unter anderem Mirko Bortolotti, der sich in der ersten Runde vom 20. Startplatz bis auf die zehnte Position nach vorne schiebt. Auch HRT-Ford-Pilot Fabio Scherer, der sogar nur vom 22. Startplatz kommt, rutscht deutlich nach vorne und liegt nach der ersten Runde bereits auf der neunten Position.

ABS-Probleme werfen Wittmann zurück

Nur wenige Momente später gibt es Schwierigkeiten bei Wittmann: Der BMW-Pilot hat Probleme mit dem ABS, verbremst sich in der ersten Kurve und fällt zurück. Bis zur Öffnung des Boxenstoppfensters rettet sich der zweifache DTM-Champion und kommt anschließend direkt zum Reifenwechsel. Dabei lässt sich das Problem offenbar lösen.

Zeitgleich kommt auch Bortolotti, der seinen Positionsgewinn aus der Startphase zunächst nicht nutzen kann: Der Abt-Lamborghini-Pilot wird von Ben Dörr (Dörr-McLaren) berührt, gerät kurzzeitig neben die Strecke, weshalb mehrere Kontrahenten wieder durchrutschen. Der Youngster muss dafür einmal die Penalty-Lap antreten.

Es ist aber nicht das letzte Mal, dass Dörr auffällig wird: Wenig später dreht der McLaren-Junior auch noch Morris Schuring (Manthey-Porsche) um und bekommt dafür gleich dreimal die Penalty-Lap aufgebrummt. Am Ende springt für den 20-Jährigen immerhin noch der 14. Platz heraus.

Rast schnappt sich Führung dank Untercut

Zu den Profiteuren der wilden Anfangsphase gehören Aitken und Rast, die sich an der Spitze deutlich absetzen. Der erste Boxenstopp bringt allerdings eine Veränderung an der Spitze: Der Ferrari-Pilot liegt nach seinem Reifenwechsel zwar in Führung, doch Rast war eine Runde früher beim Stopp und hat seine Reifen bereits auf Temperatur gebracht.

Der BMW-Pilot übernimmt dank des Undercuts die Führung, kurz bevor das Safety-Car auf die Strecke kommt: Nach einem Kontakt zwischen Wittmann und Schuring liegen Trümmerteile des BMW-Piloten auf der Strecke, die geborgen werden müssen.

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Rast liegt lange Zeit an der Spitze, wird am Ende aber Zweiter Zoom

Beim Restart verteidigt Rast seine Führung souverän, während sich Aitken gegen Engel behaupten muss. Auch dahinter gehen die Duelle weiter: Ricardo Feller dreht Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin) um, während Arjun Maini und Timo Glock im Duell um die 15. Position kollidieren. Der Inder rodelt durch das Kiesbett.

Rast verteidigt Spitze beim zweiten Stopp

Beim zweiten Boxenstopp, der im Rennen am Sonntag vorgeschrieben ist, kommen Rast und Aitken gleichzeitig rein, wobei sich keine Mannschaft einen entscheidenden Fehler erlaubt. Rast geht erneut vor Aitken auf die Strecke, gefolgt von Engel. Der AMG-Pilot leistet sich auf der Outlap mit kalten Reifen allerdings einen Fehler, sodass Pepper und Gounon vorbeiziehen.

In den letzten Minuten holt Aitken auf Spitzenreiter Rast auf, setzt ihn in den Schlussrunden unter Druck. In der vorletzten Runde schnappt sich der Brite mit einem mutigen Manöver schließlich die Führung, und holt sich seinen ersten Saisonsieg. In der Gesamtwertung rutscht er damit auf den fünften Platz nach vorne.

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Timo Glock fährt am Lausitzring erstmals in die Top 10 Zoom

Lucas Auer verteidigt mit insgesamt 69 Punkten die Tabellenführung, gefolgt von Gounon, der allerdings nur sechs Punkte zurückliegt. Grasser-Lamborghini-Pilot Pepper liegt mit 55 Punkten auf der dritten Position, knapp vor AMG-Pilot Maro Engel, der bisher 52 Punkte gesammelt hat.

In zwei Wochen gastiert die DTM im niederländischen Zandvoort. Dabei gibt es eine wichtige Änderung im Zeitplan: Weil einige Fahrer an den offiziellen Testfahrten für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans teilnehmen, wird das Qualifying für das zweite Rennen am Sonntag bereits am Freitag ausgetragen. Das war auch im Vorjahr bereits der Fall.