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Rene Rast nach Podium überrascht von BMW-Stärke: "Das liegt an den Trucks"
Podium für BMW-Pilot Rene Rast, der erklärt: Warum der M4 GT3 am Lausitzring gut funktioniert und was er Audi-Pilot Ricardo Feller per Handzeichen mitteilen wollte
(Motorsport-Total.com) - Platz fünf im Qualifying, Platz drei im Rennen: Rene Rast mischt am DTM-Samstag auf dem Lausitzring in der Spitzengruppe mit. Eine Entwicklung, die beim Saisonauftakt in Oschersleben noch undenkbar schien. Woher kommt der plötzliche Aufschwung? "Ich denke, die Trucks helfen uns dieses Wochenende", vermutet Rast.

© Alexander Trienitz
Rene Rast konnte am Lausitzring auf das Podium fahren Zoom
Diese Theorie ist keineswegs neu: Schon am Freitag zeigte sich im Freien Training ein auffälliger Trend. Das ADAC GT Masters, das unmittelbar nach den Sessions der FIA-Truck-Europameisterschaft auf die Strecke ging, war zeitweise schneller unterwegs als die DTM-Boliden.
Ein ähnliches Phänomen war im vergangenen Jahr auch auf dem Nürburgring zu beobachten. Dort stellte David Schumacher im Mercedes-AMG GT3 sogar einen neuen GT3-Streckenrekord auf, als das GT Masters im Rahmenprogramm des Truck-Grand-Prix gastierte.
Auch auf dem Lausitzring scheint der zusätzliche Gummiabrieb durch die Renntrucks für besonders gute Haftung zu sorgen. "Insgesamt gibt es dieses Wochenende mehr Grip auf der Strecke als im vergangenen Jahr, und das scheint unserem Auto ein bisschen mehr zu liegen, wenn die Strecke griffiger ist", erklärt Rast.
Im Zeittraining fehlten ihm lediglich 0,169 Sekunden auf die Pole-Zeit von Landgraf-Mercedes-Pilot Lucas Auer. Trotzdem will Rast den Aufwärtstrend nicht allein dem Effekt der Trucks zuschreiben. "Ich hoffe zumindest, dass es nicht nur an den Trucks liegt", grinst der 38-Jährige.
Positive Zeichen für das Evo-Modell von BMW
"Ich hoffe auch, dass wir am Set-up Fortschritte gemacht haben. Außerdem haben wir natürlich das Evo-Modell des BMW, was hoffentlich in allen Bereichen hilft. Aber das werden wir vermutlich erst in Zandvoort richtig sehen."
Noch zu Beginn der Saison hatte es innerhalb der Schubert-Mannschaft Zweifel gegeben, ob das neue Evo-Paket des M4 GT3 überhaupt zum spezifischen DTM-Format passt. Nach dem überzeugenden Auftritt auf dem Lausitzring scheinen diese Bedenken nun vermutlich ausgeräumt zu sein. Zumal ein Fortschritt im Vergleich zum Vorjahr erkennbar ist.

© BMW
Für Rene Rast war das Lausitzring-Rennen ein Erfolg Zoom
"Letztes Jahr waren wir - ich will nicht sagen nirgendwo, aber wir standen ziemlich weit hinten auf der Startaufstellung und haben nicht erwartet, hier konkurrenzfähig zu sein", räumt Rast rückblickend ein. Sowohl die Qualifying-Leistung als auch das Rennergebnis kamen für den BMW-Werksfahrer daher durchaus überraschend.
"Deshalb habe ich gesagt, wir rechnen nicht mit einem Sieg", erklärt er. "Ich bin sehr glücklich über Platz drei auf dem Podium, mein erstes in dieser Saison nach einem sehr schwierigen Oschersleben, das hat sich gut angefühlt." Im Rennen selbst lieferte Rast eine tadellose Leistung ab.
Rast mit deutlichem Handzeichen an Feller
"Ich hatte einen guten Start, habe zwei Positionen gegen Jules [Gounon] und Ricardo [Feller] gutgemacht." Doch der Land-Audi-Pilot Feller ließ nicht locker und setzte Rast in der Folge stark unter Druck, bis er sich kurz vor dem Boxenstopp vorbeischob, allerdings nicht ganz fair.
"Wir hatten ein wenig Kontakt in der letzten Kurve, wo er mich etwas weit rausgedrückt beziehungsweise von der Ideallinie gedrängt hat und dann vorbeigeschlüpft ist", schildert Rast die Szene. Die Fernsehbilder zeigten anschließend, wie der BMW-Pilot mit einer deutlichen Geste an Feller appellierte.
"Wir sind Seite an Seite auf der Start-Ziel-Geraden gefahren und ich habe versucht, ihm klarzumachen, dass er sich besser hinter mich zurückfallen lässt, sonst müsste er das ein oder zwei Runden später ohnehin tun", erklärt Rast.
BMW "fehlt bisschen letzte Pace" zum Sieg
"Genau das ist passiert, und dadurch hat er sogar noch eine Position verloren. In seiner Situation wäre es wahrscheinlich besser gewesen, den Zweikampf gleich aufzugeben und mich einfach vorbeizulassen."
Danach sei das Rennen "relativ ruhig" gewesen, resümiert Rast, der von einem sehr guten Boxenstopp seiner Schubert-Mannschaft spricht. "Wir hatten einen sehr guten Boxenstopp", lobt er. Am Rennausgang änderte dies jedoch nichts mehr.
"Gegen Maro [Engel] konnte ich natürlich nichts ausrichten und Luggi [Auer] war ohnehin schon weg, als ich die Box verlassen habe. Da gab es also keine Absicht, ihn noch anzugreifen", bilanziert Rast. Mehr als der dritte Platz war nicht möglich.

© Alexander Trienitz
In Oschersleben war Rene Rast noch eher im Mittelfeld zu finden Zoom
"Am Ende fehlte dem Auto einfach das letzte bisschen Pace", glaubt Rast, dass ein Sieg am Samstag trotz der fehlerfreien Leistung außer Reichweite gewesen ist. "Ich denke, der Mercedes war heute einfach ein wenig stärker. Wir müssen den Fokus neu setzen und sehen, was morgen passiert."
Rast sorgt sich vor Wetterumschwung am Sonntag
Ein weiteres Podium ist jedenfalls nicht ausgeschlossen, auch angesichts der positiven Erinnerungen, die Rast mit dem Lausitzring verbindet. In der Saison 2017 stand er hier zum ersten Mal auf dem DTM-Podium, ebenfalls als Dritter, im sechsten DTM-Rennen seiner Karriere.
"Also ist es ein guter Ort für mich", schmunzelt Rast. "Hoffentlich ist es ein gutes Omen, denn 2017 habe ich die Meisterschaft gewonnen und es war auch mein erstes Podium in der Saison." Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Für den Rennsonntag sind Regenschauer angesagt.
Das wären keine idealen Bedingungen für den BMW M4 GT3. "Leider ist unser Auto nicht so gut für den Regen geeignet wie die anderen Autos, also müssen wir wahrscheinlich eine Wunderwaffe für morgen finden, wenn es wirklich regnet", befürchtet Rast. In diesem Fall dürfte auch der zusätzliche Grip durch die Renntrucks kaum noch helfen.


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