DTM-Qualifying Lausitzring 2: Ferrari-Pole, Abt und Glock straucheln
Emil-Frey-Pilot Jack Aitken sorgt beim Sonntags-Qualifying in der Lausitz für eine Ferrari-Pole: BMW und Ben Dörr erneut stark, Abt und Timo Glock weit zurück
(Motorsport-Total.com) - Interessantes Sonntags-Qualifying auf dem Lausitzring: Die Poleposition sichert sich Emil-Frey-Ferrari-Pilot Jack Aitken, der mit einer 1:19.837 um ein Zehntel langsamer war als die Samstag-Pole von Lucas Auer (Qualifying-Ergebnis). Das kommt überraschend, da wegen des Reifengummis der Trucks, die direkt vor der DTM fuhren, eigentlich von deutlich besseren Rundenzeiten ausgegangen wurde.

© Alexander Trienitz
Jack Aitken steht nach 2023 auf dem Lausitzring erneut auf der Poleposition Zoom
"Es war eine Mega-Runde, ich war sehr zufrieden", freut sich Aitken, der bereits 2023 in der Lausitz für den ersten Emil-Frey-Sieg in der DTM sorgte, bei ran.de. "Ich mag diese Strecke", zudem habe man "ein paar kleine Änderungen am Auto vorgenommen, aus denen wir gelernt haben", erklärt der Brite seine Topzeit.
Der Ferrari-Pilot setzte sich gegen Schubert-BMW-Pilot Marco Wittmann durch: Der zweimalige DTM-Champion hatte am Ende 0,067 Sekunden Rückstand, wodurch erneut ein BMW im für den M4 GT3 so schwierigen Qualifying weit vorne steht.
Profitierte BMW erneut von den Renntrucks?
"Der Fortschritt, den wir über das Wochenende gemacht haben, ist enorm", zeigt sich Wittmann bei ran.de ermutigt und bedankt sich beim Team für das hervorragende Set-up. "Es ist lang her, dass wir mit einem BMW so weit vorne standen", ist auch ihm bewusst. "Ich glaube natürlich auch, dass uns die Trucks hier am Wochenende helfen, die zusätzlich Grip und Gummi auf die Strecke bringen."
Das hatte bereits Teamkollege Rene Rast nach seinem Samstag-Podestplatz angemerkt, denn der BMW profitiert - wie sich bereits an anderen Wochenenden gezeigt hat - mehr als andere Fahrzeuge, wenn die Gripverhältnisse auf der Strecke gut sind.

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Jack Aitken freut sich über seine bereits fünfte Pole in der DTM Zoom
Auf Platz drei landete "Grello"-Porsche-Pilot Thomas Preining, dem 0,104 Sekunden auf die Pole fehlten, Vierter wurde DTM-Leader Auer im Landgraf-Mercedes, dem 0,131 Sekunden fehlten. Nach seinem Samstag-Sieg muss er am Nachmittag mit 20 Kilogramm Erfolgsballast klarkommen.
Ben Dörr sorgt für McLaren-Überraschung, Glock strauchelt
Für eine große Überraschung sorgte McLaren-Pilot Ben Dörr, der mit Platz fünf für das zweitbeste Qualifying-Ergebnis seines Teams in der DTM sorgte und 0,141 Sekunden Rückstand hatte. "Fünfter Platz ist mega, wir sind alle super-happy", strahlt der 20-jährige Teamkollege von Timo Glock bei ran.de. Man habe im Winter bei den zahlreichen Tests hart gearbeitet und langsam ernte man nun die Früchte.
"Es macht einfach Spaß zuzuschauen, wie das ganze Team wächst und stärker wird", spricht er seiner Mannschaft, deren Besitzer Vater Rainer Dörr ist, ein Kompliment aus. Für Glock lief es erneut frustrierend: Dem Dörr-McLaren-Piloten fehlten 0,652 Sekunden auf die Pole, wodurch er nur von Platz 19 ins Rennen gehen wird.
Auf den Plätzen sechs und sieben landeten Aitkens Emil-Frey-Teamkollegen Thierry Vermeulen (+0,152) und Ben Green (+0,181), Neunter wurde Rene Rast im zweiten Schubert-BMW (+0,183).
"Bitteres Qualifying" für Abt: Beim Set-up verzockt?
Erneut nicht im Vorderfeld rangieren - trotz der Änderung der Balance of Performance (BoP) - die Lamborghini-Piloten: Bester Fahrer der italienischen Marke wurde Lokalmatador Maximilian Paul (+0,274) auf Platz zehn, der direkt vor den beiden Grasser-Piloten Luca Engstler und Jordan Pepper steht.
Eine große Enttäuschung setzte es für Abt: Das neue Lamborghini-Team kam mit Nicki Thiim (+0,530) und Champion Mirko Bortolotti (+0,702) nur auf die Plätze 17 und 20. "Sehr bitteres Qualifying für uns, was die Platzierung betrifft", bilanziert Abt-Geschäftsführer Thomas Biermaier.

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Für Abt läuft es nach dem Lamborghini-Wechsel weiterhin gar nicht nach Wunsch Zoom
Wie es dazu kam? "Wir waren gestern Set-up-mäßig auf einem guten Weg, wollten heute was ausprobieren und haben auf der Rennstrecke hart erfahren müssen, dass es der falsche Weg war. Jetzt müssen wir den Schritt wieder zurückgehen und müssen schauen, dass wir im Rennen noch das beste aus dieser schlechten Startposition machen.
Herber Rückschlag für Feller im Land-Audi
Und auch für Land-Audi-Pilot Ricardo Feller, der am Samstag als Zweiter noch aus der ersten Startreihe losgefahren war, lief das Qualifying gar nicht nach Wunsch: Der Schweizer wurde mit 0,711 Sekunden Rückstand nur 21.
Dafür gab es für das übliche Schlusslicht Comtoyou einen ersten Achtungserfolg: Nachdem der Ladedruck durch die BoP im Verlauf des Wochenendes immer wieder erhöht wurde, gelang es der neuen Aston-Martin-Truppe erstmals, mit Gilles Magnus (+0,450) auf Platz 14 ins Mittelfeld einzudringen.
Das Sonntagsrennen der DTM, bei dem seit dieser Saison zwei Pflichtstopps an der Tagesordnung stehen, wird wie gewohnt um 13:30 Uhr gestartet (alle Infos zu Stream, TV-Zeiten etc.). Man darf gespannt sein, ob das Wetter hält, denn Regen ist im Verlauf des Tages nicht auszuschließen.


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