Ekström: "Als hätte Mercedes Dynamit gefrühstückt"

Warum Audi in der zweiten Saisonhälfte mit Mercedes nicht mehr mithalten konnte, was Ekström von den neuen Reifen hält und wie er den Titel holen will

(Motorsport-Total.com) - Platz fünf ist nicht das Meisterschafts-Resultat, mit dem sich Mattias Ekström - DTM-Champion 2004 und 2007 - zufrieden gibt. Der Schwede erlebte nach einem starken Saisonauftakt mit dem Sieg Valencia und Platz zwei am Norisring einen merkbaren Rückfall, seine Titelambitionen gerieten ordentlich ins Stocken.

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström, Martin Tomczyk, Miguel Molina

Mattias Ekström und seine Audi-Kollegen wollen 2011 zurückschlagen

Doch was waren die Ursachen? "Der Knackpunkt war das Rennen am Nürburgring", sagt Ekström gegenüber 'Touring Car Times'. "Das Qualifying lief wirklich gut, doch danach hatte ich nie das richtige Gefühl im Auto. Es gab einige Updates für das Auto, doch nichts kam mir entgegen." Der Audi-Pilot verpatzte einige Qualifyings und steckte in den Rennen meist im Feld. "So ist das heute mit der DTM", meint er. "Vor ein paar Jahren konntest du mit unterschiedlichen Strategien durch das Feld stürmen, doch das wird immer schwieriger."

Während Audi also sukzessive zurückfiel, machte Mercedes im Laufe der Saison große Fortschritte. "Irgendwann zu Saisonmitte schien es so, als hätten sie plötzlich Dynamit zum Frühstück gegessen", grinst der 32-Jährige. "Sie haben irgendwas am Auto geändert, eine Komponente beim Chassis oder an der Aerodynamik. Das hat alles geändert. Wir hatten zu Saisonbeginn einen kleinen Vorteil, der nicht groß war, doch es hat sich gedreht. Wir nutzten unseren Vorteil nicht - es gab Fehler, Unfälle und Disqualifikationen."

Ekström freut sich auf Reifenwechsel

Fehler dieser Art kann man sich anhand der enormen Leistungsdichte in der DTM nicht mehr leisten, weiß Ekström: "Wenn man in den ersten vier Rennen zwei Mal Probleme hat, dann hat man seine Titelchancen damit mehr oder weniger zunichte gemacht. Vor allem wenn Fahrer wie Paul di Resta oder Bruno Spengler einen guten Saisonstart haben. Wir waren nach der ersten Hälfte weit zurück und es ist schwierig, diesen Rückstand mit purem Speed aufzuholen."

Zudem hatte man mit di Resta einen Konkurrenten, der diese Saison über sich hinauswuchs: "Wir dürfen nicht vergessen, dass er 2010 einfach stärker war. Er hatte ein paar Wochenenden, an denen er eine Klasse besser war." Und dann waren da noch die Reifen, mit denen Ekström nie warm wurde: "Alle hatten dieses Jahr Schwierigkeiten, die Reifen fühlten sich an wie ein alter Bakelitpuck und man hatte nie dieses 'Wow'-Gefühl. Doch manchen Fahrern wie di Resta lagen sie besser als uns."

Da kommt es gerade recht, dass nächstes Jahr Reifenhersteller Dunlop durch Hankook ersetzt wird. Von den neuen Pneus, die Ekström in Hockenheim bereits testen durfte, zeigt er sich angetan: "Ich setzte hohe Erwartungen in den Reifen für 2011 und war von den Reifen, die wir in Hockenheim getestet haben, beeindruckt. Es wird sich zeigen, welche Reifen wir nächstes Jahr kriegen werden, doch es ist aufregend, sie zu bekommen, die Tests zu beginnen und etwas zu finden, das dir wirklich liegt."

Was bei Audi zum Titel fehlt

Genau in diesem Punkt sieht er nun auch Handlungsbedarf bei Audi. "Die Charakteristik der Autos bleibt gleich. Wir wissen, was wir verbessern müssen - und da geht es Großteils um die Reifen", bestätigt er. "Man muss an den Rennwochenenden sofort schnell sein und in den Qualifyings hundert Prozent herausquetschen. Darauf werden wir unsere Bemühungen konzentrieren."

Er erklärt, wie sensibel der Faktor Reifen tatsächlich ist: "Schauen wir uns die Änderungen, die wir an einem Wochenende machen, doch mal an. Wir ändern vielleicht die Balance, dann wechseln wir die Reifen - und plötzlich ändert sich die Balance immens. Daher sind die Reifen die große Herausforderung 2011."

Auch er selbst möchte sich verbessern: "Ich war in den vergangenen Jahren meistens vorne dabei, doch dieses Jahr hatte ich zu viele Reifenschäden und mein Team und ich haben zu viele Fehler gemacht. Wir müssen uns im Qualifying verbessern. Wenn wir unser Gefühl für die Reifen wieder finden, dann weiß ich dass wir es drauf haben, den Titel zu gewinnen."

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