Rast vergleicht GT3-DTM mit Hypercar-Starts: Welches Programm attraktiver?
Wie für Rene Rast der Vergleich zwischen den DTM-Einsätzen im BMW M4 GT3 Evo und dem Hypercar-Programm ausfällt und wie er auf die Entscheidungsfrage reagiert
(Motorsport-Total.com) - Das Le-Mans-Wochenende lief für Rene Rast nach dem Zandvoort-Sieg in der DTM mit dem BMW M4 GT3 Evo des Schubert-Teams nicht nach Wunsch: Der 38-Jährige schied mit dem BMW M Hybrid V8 aus. Dennoch holte Rast dieses Jahr auch in Imola mit dem LMDh-Boliden von BMW das erste WEC-Podium. Wie fällt also für den dreimaligen DTM-Champion der Vergleich zwischen seinen beiden Hauptrogrammen aus und wo fühlt er sich mehr zuhause?

© BMW
Rene Rast sitzt bei allen WEC-Rennen in LMDh-Boliden von BMW Zoom
"Das sind zwei völlig unterschiedliche Autos", sagt er im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Das DTM-Auto basiert auf dem Straßenauto, ist viel schwerer, hat weniger Leistung und weniger Aerodynamik."
Der Le-Mans-Prototyp sei hingegen "ein reinrassiges Rennauto, wie damals die Class¬1-DTM-Autos. Reinrassig, viel Aerodynamik, mehr Leistung, weniger Gewicht, mehr Geschwindigkeit. Einfach viel agiler."
GT3-Autos und Hypercar im Vergleich
Das zeigt sich auch in den reinen Daten: Der BMW M V8 Hybrid hat durch das Reglement ein Mindest-Leergewicht von 1.030 Kilogramm, der BMW M4 GT3 Evo bringt hingegen je nach Balance of Performance rund 1.300 Kilogramm Leergewicht auf die Waage. Dazu kommt, dass der Prototyp über mehr Leistung verfügt.
Während der GT3-Bolide maximal 590 PS liefert (durch die BoP sind es in der Regel etwas über 500 PS), sind es beim Hybrid-Prototypen alleine durch den Verbrennungsmotor 640 PS. Dazu kommen 68 PS durch den Elektroantrieb. Auch in der Bremsphase ist der Prototyp deutlich aggressiver: Die Carbon-Bremsen erlauben im Vergleich zu den Stahlbremsen des GT3-Autos deutlich spätere Bremspunkte.

© Alexander Trienitz
So sieht Rene Rasts BMW M4 GT3 Evo in der DTM aus Zoom
Außerdem ist beim Prototypen Gefühl auf der Bremse gefragt, denn das Fahrzeug ist nicht mit einem ABS ausgestattet. Dafür haben beide Autos eine Traktionskontrolle an Bord. Generell sind die seriennahen GT3-Autos viel simpler und schwerfälliger als die LMDh-Fahrzeuge.
Mit M4 GT3 Evo in der DTM oder mit M Hybrid V8 in Le Mans?
Das zeigt auch der Rundenzeiten-Vergleich in Le Mans: Während mit dem BMW-Prototypen an der Sarthe im Rennen 3:26er-Rundenzeiten möglich waren, kam der M4 GT3 Evo auf 3:56er-Zeiten, war also um über die 13,626 Kilometer um 30 Sekunden langsamer.
Aber was würde Rast machen, wenn er entscheiden müsste: Entweder weiter DTM oder nur noch in der Hypercar-Klasse mit dem BMW-Prototypen? "In der DTM bin ich schon sehr lange unterwegs, habe eine große Fanbase und fühle mich sehr wohl", antwortet er.
"Aber natürlich macht auch das Hypercar-Projekt extrem viel Spaß. Mir gefällt es wirklich, diesen Mix zu haben - DTM und Hypercars. Daher bin ich sehr zufrieden mit der aktuellen Situation", legt er sich nicht fest.


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