Anreiz für DTM-Aufstieg nötig - Tim Heinemann: "Sonst spielt keiner 2. Liga"

Die ITR arbeitet daran, den Meister der DTM-Trophy in die DTM aufsteigen zu lassen: Tim Heinemann vergleicht die Situation mit der Fußball-Bundesliga

(Motorsport-Total.com) - Tim Heinemann hat in der DTM-Trophy inzwischen mehrfach sein Talent unter Beweis gestellt. 2020 wurde er der erste Champion in der Geschichte der GT4-Rennserie, und auch in diesem Jahr mischt der junge Deutsche mit seinem Toyota voll im Titelkampf mit. Trotzdem ist ein Aufstieg in die große Serie nicht in Stein gemeißelt.

Titel-Bild zur News: Tim Heinemann

Tim Heinemann zählt zu den prägenden Figuren der DTM-Trophy Zoom

Die Dachorganisation ITR hat sich der Sache inzwischen angenommen. Kein Geringerer als Martin Tomczyk fungiert schon seit Beginn des Jahres als Serienmanager für die DTM-Trophy. "Langfristig ist es mein Wunsch und mein Plan, den Gewinner sehr schnell und unkompliziert in der DTM zu sehen", sagte er noch im Frühjahr zu 'Motorsport-Total.com'.

Doch bisher ist ein Aufstieg immer wieder an den großen Summen gescheitert, die für eine volle DTM-Saison aufgewendet werden müssen. Das Preisgeld für den Trophy-Champion reicht bei weitem nicht aus, um den Aufstieg finanziell zu stemmen.

Tim Heinemann: Es gab noch nicht den richtigen Türöffner

Einen Anreiz, in welcher Form auch immer, müsste es allerdings geben, wie Heinemann im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' fordert: "Wenn aus der 2. Bundesliga niemand aufsteigen würde in die 1. Bundesliga, dann würde auch niemand in der 2. Bundesliga spielen. Ich glaube, nach dem Beispiel hätte man das von Anfang an angehen sollen."

"Es wurde auch immer versucht, auch nach 2020, als ich Meister wurde. Aber es gab halt noch nie so den richtigen Türöffner. Heutzutage hilft es nicht, die Leute nur ins Gespräch zu verwickeln. Man muss meiner Meinung nach schon ein wenig mehr dahinter stehen, und auch ein bisschen mehr machen als Serie", so der junge Deutsche weiter.

Die Bemühungen von Tomczyk, das zu ändern, begrüßt Heinemann entsprechend und spricht von "einem guten Weg", auf dem die Dachorganisation ITR sei. Heinemann selbst ist für die DTM-Saison 2023 mit mehreren Teams und Herstellern in Gesprächen, wie er verrät. Er sei nach eigenen Angaben "ungebunden und für alles offen."


DTM-Trophy 2020: Die Highlights aus Tim Heinemanns Meisterjahr

Der Aufstieg in die DTM ist demnach schon seit seiner Meistersaison 2020 ein Thema, doch immer wieder scheiterte das an der Finanzierung. "Das ist halt immer ein Riesen-Budgetthema, und da ist bei allen, vor allem aktuell, ein Riesen-Fragezeichen, weil noch keiner genau weiß, wie viel Budget man im nächsten Jahr hat", merkt er an.

Doppel-Einsatz DTM und DTM-Trophy? Heinemann skeptisch

Für dieses Jahr beschränken sich seine Einsätze, abgesehen von der DTM-Trophy, deshalb auf das KTM-Projekt auf der Nürburgring-Nordschleife sowie vereinzelten GT3-Einsätzen. Bei NLS4 etwa durfte Heinemann in einem der Falken-Porsches ran. "Wenn alles gut läuft, fahre ich auch nochmal auf der Nordschleife in diesem Jahr", verrät er.

Und ein Doppel-Einsatz bestehend aus DTM und DTM-Trophy, wie ihn Trophy-Kollege Theo Oeverhaus am vergangenen Wochenende am Nürburgring bestritten hat? Heinemann sieht das skeptisch. Zwar ist er im vergangenen Jahr auf dem Lausitzring ebenfalls in zwei Serien gestartet, nämlich in der DTM-Trophy und im BMW M2 Cup.

Doch mit Blick auf Oeverhaus sagt Heinemann: "Ob ich das gemacht hätte, weiß ich gar nicht. Das ist schon eine Mammut-Aufgabe, was er da macht. Gar nicht mal wegen der Trophy, sondern natürlich wegen der DTM. Das wird auf jeden Fall hart für ihn." Der 17-Jährige selbst musste die DTM-Trophy teilweise hinten anstellen.

Tim Heinemann

Tim Heinemann gewann im Toyota die beiden ersten Trophy-Rennen 2022 Zoom

"Für die DTM wünsche ich ihm nur das Allerbeste", so Heinemann noch am Nürburgring-Freitag. Und das nicht ohne Grund, denn: "Wenn er gut abschneidet, profitiert die ganze DTM-Trophy davon." Tatsächlich war Oeverhaus nicht allzu weit von der Spitze entfernt. Sein Rückstand auf die Spitze betrug in allen Trainings zwischen 1,3 und 1,6 Sekunden.

Im Sonntagsrennen spielte der BMW-Youngster jedoch eine tragische Rolle. Beim Restart nach der frühen Safety-Car-Phase irritierte er als Führender den Meisterschaftsleader Sheldon van der Linde, was dem Südafrikaner einige Plätze kostete. Ein unglückliches Ende eines ansonsten anständigen Wochenendes für Oeverhaus.

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