Theo Oeverhaus im Doppel-DTM-Stress: "Mit Helm an direkt in GT3 gesprungen"

Theo Oeverhaus startet am Nürburgring in DTM und DTM-Trophy: Womit er bei der Doppel-Belastung zu kämpfen hat und was seine Ziele sind

(Motorsport-Total.com) - Theo Oeverhaus hat sich für das DTM-Event auf dem Nürburgring ein Doppelprogramm aufgehalst: Der 17-jährige Walkenhorst-BMW-Junior fährt neben seiner Stammserie DTM-Trophy auch noch in der Hauptserie. Damit wartet die doppelte Arbeitsbelastung auf den Youngster, was auch an ihm nicht ganz spurlos vorbeigeht.

Titel-Bild zur News: Theo Oeverhaus, Walkenhorst-BMW, Nürburgring, DTM

Theo Oeverhaus gibt am Nürburgring sein Debüt in der DTM Zoom

"Es war auf jeden Fall sehr anstrengend, von einem Auto ins andere zu wechseln", erzählt er nach dem Trainingsfreitag in beiden Serien im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Dabei sei er sogar "in der Boxengasse mit Helm an einmal direkt in den GT3 übergesprungen." Zwischen FT2 in DTM-Trophy und DTM lagen nur zehn Minuten.

"Da hatte ich keine Zeit mehr, mich mit den Trophy-Kollegen abzusprechen, wie sich das Auto verhalten hat", berichtet Oeverhaus. "Das ist natürlich ein kleiner Nachteil, aber ich gebe weiterhin mein Bestes, um das Beste daraus zu machen." An seinem ersten Trainingstag in der großen DTM schlug sich der Walkenhorst-BMW-Pilot beachtlich.

Zwar sprangen lediglich die Plätze 26 im ersten Training und 28 in der zweiten Session heraus. Doch der Rückstand hielt sich mit 1,3 beziehungsweise 1,6 Sekunden in Grenzen. Der relativ geringe Abstand "kann sich auf jeden Fall sehen lassen, dafür, dass ich in zwei Serien gleichzeitig fahre", sieht auch Oeverhaus selbst die Sache optimistisch.

GT3 vs. GT4: Wo Theo Oeverhaus noch Probleme hat

Trotzdem hätte es noch ein wenig besser laufen können, denn: "Es gibt definitiv noch ein paar Kurven, wo ich zu viel Zeit verliere. Da werde ich dann morgen im Qualifying dran gehen, damit das besser wird. Dann denke ich mal, wird es nicht so schlecht aussehen." Da erhofft sich Oeverhaus dann im besten Fall einen Sprung in die Top 20.

Theo Oeverhaus, Walkenhorst-BMW, DTM, Nürburgring

Diesen BMW M4 GT3 steuert Theo Oeverhaus am Nürburgring Zoom

Wo für ihn die größten Unterschiede zwischen dem GT3-Boliden und dem GT4-Auto aus der Trophy bestehen? "Natürlich die Aerodynamik [des GT3] und das viel direktere Ansprechverhalten. Aber auch an den Bremsen und beim Gasverhalten muss man alles umstellen. Beim GT3 musst du nochmal viel stärker in die Bremse treten."

"Und du hast auch all die elektronischen Helfer wie ABS und Traktionskontrolle. Die funktionieren im GT3 nochmal eine ganze Ecke besser. Damit muss man auch ganz anders arbeiten und dadurch verhält sich das Auto nochmal ganz anders bei der Gas- und Bremsannahme."

Titeltraum in der DTM-Trophy noch nicht aufgegeben

Auch in der DTM-Trophy hat der 17-Jährige noch Luft nach oben. In der GT4-Serie der DTM-Plattform landete Oeverhaus am Freitag auf den Plätzen zwölf und zehn. Kein Grund zur Sorge, denn: "Wir müssen in den Trainings immer mit den ältesten Reifen fahren." Das verwundert nicht, gilt der BMW M4 GT4 in der DTM-Trophy doch als absoluter Reifenfresser.

Theo Oeverhaus

Theo Oeverhaus auf dem Weg zu seinem ersten Trophy-Saisonsieg am Norisring Zoom

"Ich bin zuversichtlich, dass das morgen gut klappt", bleibt Oeverhaus optimistisch. Auch auf den Titelkampf in seiner Stammserie blickt er zuversichtlich. Dabei haben sich BMW-Markenkollege Colin Caresani und Toyota-Pilot Tim Heinemann schon ein kleines Polster auf den Gesamtdritten Oeverhaus erarbeitet.

Doch der kündigt an: "Ich denke schon, dass wir mithalten können. Die Meisterschaft ist immer noch drin." Seine Ambitionen unterstrich der BMW-Youngster beim letzten Rennwochenende auf dem Norisring, wo er am Samstag seinen ersten Saisonsieg holte.

Doch ob es ihm gelingt, in beiden Serien gleichzeitig Eindruck zu hinterlassen? Eine gute Leistung in der großen DTM wäre "auf jeden Fall" gut für die Außenwirkung der DTM-Trophy, davon ist Oeverhaus überzeugt. Und es würde den Befürwortern eines festgeschriebenen Aufstiegs des Meisters in die Hauptserie voll in die Karten spielen.

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