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ITR-Umstrukturierung: Berger macht Martin Tomczyk zum DTM-Manager

Umbruch bei der ITR: Martin Tomczyk übernimmt das Serienmanagement der DTM-Plattform von Frederic Elsner und erhält immer mehr Kompetenzen

(Motorsport-Total.com) - Umstrukturierung bei der DTM-Dachorganisation ITR: DTM-Boss Gerhard Berger, der seit dem Ausstieg der Hersteller Audi und BMW Ende 2020 alleiniger Besitzer der Rennserie ist, übergibt laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' die Leitung des Serienmanagements der DTM-Plattform, die bisher der Österreicher Frederic Elsner innehatte, an Martin Tomczyk.

Titel-Bild zur News: DTM-Boss Gerhard Berger und Martin Tomczyk, DTM-Repräsentant für den Marken- und Sportbereich.

Gerhard Berger stattet Martin Tomczyk mit immer mehr Kompetenzen aus Zoom

Der 40-jährige Rosenheimer, der im Vorjahr noch BMW-Werksfahrer war, ist seit Januar 2022 als Serienmanager der Nachwuchsserie DTM-Trophy tätig und inzwischen auch DTM-Repräsentant für den Marken- und Sportbereich.

Dass Tomczyk bei der ITR immer präsenter wird, war bereits in den vergangenen Monaten spürbar, dass er so rasch auch die Rolle des DTM-Managers übernehmen würde, kommt aber doch überraschend.

Was wird aus dem bisherigen DTM-Manager Elsner?

Tomczyk ist nun übergeordnet für die Leitung und Koordination der drei hauseigenen Serien DTM, DTM-Trophy und DTM Classic verantwortlich. Die direkte Serienverantwortung ändert sich nicht: Ansprechpartner der DTM-Teams bleibt Pierre Paukner, in der DTM-Trophy ist dies weiterhin Tomczyk und in der DTM Classic Peter Oberndorfer.

Der 33-jährige Elsner, der bereits 2021 für die Leitung des Serienmanagements der DTM-Plattform verantwortlich gewesen war und mit seinem großen Einsatz bei der Rettung der DTM Ende 2020 und dem Ausbau des Starterfeldes auf fast 30 Boliden in diesem Jahr eine tragende Rolle spielte, wird weiterhin für den Bereich Event and Operations und den Ticketverkauf verantwortlich sein.

Den Veranstaltungsbereich leitet Elsner bereits seit er im März 2018 bei der ITR anheuerte. Dem kann er sich nun wieder zu 100 Prozent widmen.

Berger über Tomczyk-Rolle: "Da ist kein Plan dahinter"

Doch welche Bedeutung hat die Aufwertung von Tomczyk, der 2011 als Audi-Werksfahrer mit dem Phoenix-Team den DTM-Titel holte? Im Rahmen einer Medienrunde vor vier Monaten beim Saisonauftakt in Portimao gab DTM-Boss Berger zu, dass er es sich wünschen würde, mehr in den Hintergrund zu treten.

"Mein Traum ist es, starke Leute und einen Unterbau zu bekommen", so der Ex-Formel-1-Pilot. "Deshalb Martin Tomczyk, der auch von den Medien akzeptiert wird, wenn er einmal ohne mich dasitzt - und fachgerecht antwortet. Wichtig ist, dass ich mich ein bisschen rausnehme. Da ist aber kein Plan dahinter, sondern das liegt einfach an meiner Überlastung." Dass er zuletzt weniger in Erscheinung getreten sei, habe damit zu tun.

"Ich habe nicht nur die DTM, sondern auch noch drei Firmen daneben", meinte Berger. "Die habe ich so vernachlässigt, dass ich ein bisschen eine Balance brauche. Aber mein Herzblut hängt am Motorsport, an der DTM. Und darum versuche ich, überall Leute reinzubringen und ein bisschen Verantwortung abzugeben." Am "liebsten" sei er aber "beim Motorsport", betonte der 63-jährige Österreicher.


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Das sagt Berger zu den Verkaufsgerüchten

Wie er auf die Gerüchte reagierte, dass er die DTM verkaufen wolle? "Ich habe schon mal meine Großmutter verkauft, dann hab ich sie wieder zurückgekauft, weil ich sie so gern mochte", antwortete er mit einem Scherz. "Ich bin bekannt dafür, dass ich immer wieder Sachen verkaufe und auch wieder kaufe, wenn es passt. Was die DTM angeht, stimmt das aber nicht."

Stattdessen suche Berger einen Investor für das DTM-Electric-Projekt, denn der vollelektrisch betriebene Prototyp, der 2023 erstmals auf die Strecke gehen soll, koste "richtig Geld". Er sei daher "offen für einen strategischen Investor", was man bereits vor einiger Zeit beschlossen habe. Der müsse aber zur DTM passen.

Unter welchen Umständen Berger bereit wäre, sich wirklich komplett aus der DTM zurückzuziehen? "Wenn die Fans die DTM nicht mehr in diesem Ausmaß unterstützen würden wie früher und ich merke, dass das Interesse nachlässt", gibt er eine klare Antwort. "Das wäre das einzige Thema, das mich frustrieren würde."

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