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VW streicht eine Schicht beim Bau des ID.3 und Born in Zwickau
VW streicht die Produktion von E-Autos in Zwickau zusammen - Zu den Gründen die schwächelnde Nachfrage und die Knappheit des neuen 210-kW-Motors
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Volkswagen hat eine von drei Schichten bei der Elektroauto-Produktion im Werk Zwickau gestrichen. Damit reagiert VW auf die geringe Nachfrage nach den Elektroautos des Konzerns.

© InsideEVs Deutschland
Produktion des VW ID.3 in Zwickau Zoom
Die Fertigungslinie, auf der VW ID.3 und der Cupra Born produziert werden, arbeitet seit dieser Woche nur noch in zwei statt in drei Schichten, berichten die Automobilwoche und das Handelsblatt.
Die zweite Fertigungslinie, auf der die SUV-Modelle VW ID.4, ID.5 und Audi Q4 e-tron produziert werden, steht derzeit komplett still; bis Ende November werden dort keine Autos gebaut. Der Grund dafür liegt in der Knappheit des neuen 210-kW-Motors APP550. Diese Maschine ersetzt seit Kurzem den 150-kW-Motor an der Hinterachse. Auch die Produktion in Emden, wo der ID.7 gebaut wird, war zuletzt davon betroffen.
Nachfrage der MEB-Modelle hinkt hinterher
Bis vor ein paar Monaten baute VW Zwickau E-Autos auf zwei Montagelinien im Dreischichtbetrieb. Doch im September hatte VW eine Betriebsvereinbarung aus dem Jahr 1991 gekündigt, die das Drei-Schicht-Verfahren in Zwickau festschrieb.
Schon damals wurde auf die aktuelle Marktlage verwiesen. Zu den Zukunftsaussichten hieß es: "Je nach Marktlage können im nächsten Jahr beide Fertigungslinien auf einen klassischen Zwei-Schicht-Betrieb mit Früh- und Spätschicht umgestellt werden."
Die Nachfrage nach den MEB-Modellen ist derzeit geringer als erwartet. Außerdem werden Fahrzeugtypen, die bis vor Kurzem nur in Zwickau gebaut wurden, nun auch in anderen Werken gefertigt. So wird der VW ID.4 seit Kurzem auch in Emden produziert und ab Ende des Jahres auch im Audi-Werk in Brüssel.
VW muss noch alte Aufträge abarbeiten
Das Werk in Zwickau wurde als erstes im Konzern komplett auf die Elektroauto-Produktion umgerüstet. Die Produktion ist auf 350.000 Autos jährlich ausgelegt, erreicht wurden 2022 aber nur 218.000 Stück. Für dieses Jahr plant Zwickau rund 230.000 Autos.
Der VW-Konzern hat von Januar bis September 531.000 Elektroautos verkauft. Das waren 45 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch aktuell arbeitet VW noch alte Aufträge ab, die sich wegen der Corona-Pandemie und den Lieferkettenproblemen anhäuften. Neue Aufträge kommen aber offenbar nur wenige herein. Nach Angaben des Handelsblatts sollen die Neubestellungen je nach Modell 30 bis 70 Prozent unter den Erwartungen liegen.
VW-Markenchef Thomas Schäfer glaubt, dass das nur ein Zwischentief ist. Doch Konzernchef Blume und Schäfer haben der Marke ein Sparprogramm verordnet. Dabei sollen die Kosten bis 2026 um 10 Milliarden schrumpfen. Auch die Personalkosten sollen sinken.
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Auch die geringere Produktion in Zwickau hat schon Folgen für die Beschäftigung. So werden befristete Verträge derzeit nicht verlängert. Angeblich ist mit einer etwa zweijährigen Durststrecke zu rechnen. Ab Ende des Jahrzehnts will VW aber in Zwickau das neue Modell mit dem Codenamen Trinity auf Basis der Scalable Systems Platform (SSP) bauen.
Quelle: Automobilwoche, Handelsblatt


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