• 16.04.2023 16:55

  • von Stefan Leichsenring

VW stellt neuen 210-kW-Elektromotor für den ID.7 vor

Ende 2023 debütiert dieser neue Elektroantrieb im ID.7: Die Permanentmagnet-Maschine ist nicht nur stärker als die alte, sondern auch effizienter

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Volkswagen stellt einen neuen Hinterachsantrieb namens APP550 vor. Der Name dürfte sich auf das maximale Drehmoment beziehen, denn das liegt bei 550 Newtonmetern. Eine 210-kW-Variante soll ab Ende des Jahres ausgeliefert werden, schreibt VW.

Titel-Bild zur News:

VWs neuer Elektromotor APP550 Zoom

Soweit wir wissen, debütiert das Aggregat im VW ID.7, den wir vor Kurzem mit dem 210 kW-Aggregat getestet haben. Das Auto debütiert als Hecktriebler mit dem 210 kW starken Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM). Doch eine Allradvariante dürfte folgen. Dabei wird vorne wohl wie gehabt eine Asynchronmaschine (ASM) eingesetzt, denn dieser Motortyp kann (wenn nicht die volle Leistung gebraucht wird) einfach stromlos geschaltet werden, ohne zu bremsen.

Mit 210 kW und 550 Nm ist der neue Elektromotor deutlich stärker als die bisherige Top-Maschine im Modularen Elektrobaukasten (MEB), die 150 kW und 310 Nm bringt. Das vollständig neu entwickelte Aggregat soll außerdem besonders effizient sein. Mit dem neuen Motor werden so bessere Fahrleistungen und Reichweiten möglich, verspricht VW.

Das deutlich höhere Drehmoment verdankt der APP550 einem weiterentwickelten Stator mit hoher effektiver Windungszahl und größerem Drahtquerschnitt. Der Rotor ist mit einem stärkeren und höher belastbaren Permanentmagneten ausgerüstet. Für die dadurch entstehenden Momente wurde der Antrieb verstärkt konstruiert.

Zu dem Antrieb gehört aber auch ein Pulswechselrichter (PWR). Er wandelt den Gleichstrom aus dem Akku in Wechselstrom für den Motor um. Auch dieses Bauteil wurde neu entwickelt. Als Gehirn des Antriebs trägt der PWR durch die geeignete Wahl der Taktfrequenzen und Modulationsverfahren zur Effizienz bei.

Auch das Thermomanagement beeinflusst die Effizienz; deshalb wurde diese Komponente ebenfalls optimiert. So besitzt der neue Antrieb eine energiesparende Kühlung, die ohne elektrisch angetriebene Ölpumpe arbeitet. Das System fördert das kühlende Öl stattdessen mit Hilfe der Zahnräder des Getriebes. Das erwärmte Öl wird vom Kühlkreislauf des Fahrzeugs abgekühlt, was den Antrieb auf Betriebstemperatur hält. Die Außenseite des Stators verfügt über einen Wasserkühlmantel.

Zudem ist VW stolz auf den geringen Platzbedarf. Der neue Motor musste schließlich in die MEB-Fahrzeuge passen. "Der Bauraum hat sich nicht verändert", erklärt VW-Antriebsexperte Karsten Bennewitz. "Es galt also, einen neuen Antrieb zu entwickeln, der trotz gleicher Rahmenbedingungen maßgebliche Verbesserungen in Performance und Effizienz schafft." Im Endergebnis habe man dazu auch noch den Einsatz von Rohstoffen reduziert.

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Gebaut wird der neue Antrieb mit Getriebe, Rotor und Stator durch Volkswagen Group Components am Standort Kassel. Die Teile-Sparte des Konzerns entwickelt mittlerweile seit 15 Jahren E-Maschinen und deren Getriebe und produzieren diese seit über zehn Jahren in Kassel.

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